0:6-Klatsche! Eintracht verschläft Platz 2 in Bielefeld

von Frank Vollmer


Nur die mitgereisten Fans zeigten sich erstligareif. Fotos: Agentur Hübner
Nur die mitgereisten Fans zeigten sich erstligareif. Fotos: Agentur Hübner | Foto: Agentur Hübner



Bielefeld/Braunschweig. Eintracht Braunschweig wird am vorletzten Spieltag von Arminia Bielefeld vorgeführt und kassierteine historisch anmutende 0:6 (0:2)-Niederlage. Vor 24.138 Zuschauern fand die Mannschaft von TrainerTorsten Lieberknecht zu keinem Zeitpunkt in dasSpiel, hat aber den 3. Tabellenplatz sicher, der in die Relegation führt.

Braunschweig planlos in Bielefeld


Will man aus diesem 33. Spieltag etwas positives für Eintracht Braunschweig mitnehmen, dannden nun sicheren 3. Tabellenplatz. Ansonsten tat die Auswärtsniederlage bei Arminia Bielefeld allen, die es mit der Eintracht halten, richtig weh. Mit großen Ambitionen waren die Löwen auf der Alm angereist und wurden von Jeff Saibenes Team fachgerecht zerlegt. "Heute im Hotel haben sie sich sehr mit der Situation beschäftigt", nahm Torsten Lieberknecht später seine Mannschaft in Schutz, denn: "Fakt war, dass wir auch wussten, dass dieses Spiel sehr schwer wird und die körperliche Präsenzsehr groß sein wird. Meine Mannschaft hat dementsprechend nichts dagegen gesetzt."

Zur Pause lagen die Gäste aus Niedersachsen bereits mit0:2 zurück. Ein Eigentor von Jan Hochscheidt, das dem Bielefelder Keanu Staude angerechnet wurde (14.), und der Treffer von Julian Börner - unter gütiger Mithilfe der Braunschweiger Abwehr (24.) - hattendie Löwen doppelt ins Hintertreffen gebracht. Die Gastgeber, mit Stephan Salger für den gesperrten Brian Behrendt waren von Beginn an griffiger, kämpften mit Herz und Leidenschaft um jeden Ball und waren vor dem Halbzeitpfiff dem 3:0 näher als die "Löwen" dem Anschluss.

Die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknechtwirkte im Kopf nicht frei, war vor allem bei den Luftduellen oftmals zweiter Sieger, kreierteso gut wie keinen Spielaufbau und schlug die Bälle teilweise planlos nach vorne.

Yabo-Dreierpack besiegelt die Klatsche


Torsten Lieberknecht musste reagieren und er tat es. Onel Hernándezund Mirko Boland blieben nach dem Seitenwechsel draußen, Julius Biada und Quirin Moll kamen ins Spiel. Am unerklärbar katastrophalen Spiel der Niedersachsen änderte das nichts. Sie wirkten weiterhin eingeschüchtert gegen die beherzt zu Werke gehenden Bielefelder, die sich in einen Rausch spielten. Bei einem der wenigen Konter verlor Biada den Ball tief in der Bielefelder Hälfte. Es ging schnell über rechts, Hemlein fand Reinhold Yabo, der keine Mühe hatte, das 3:0 zu erzielen (65.).

Es kam noch bitterer für die Blau-Gelben, als Yabo keine zwei Minuten später per Innenpfosten das 4:0 erzielte. Es folgte das 5:0 - ein absolutes Traumtor von Staude, der Moll enteilte (71.). Das halbe Dutzend machte Yabo voll, der eine Kopfballverlängerung von Prietl in die Maschen drosch (76.). Die erste (beinahe-)Chance hatte Domi Kumbela, der nach Zuspiel von Reichel abseits stand (77.). Es blieb beim 6:0 - der höchsten Auswärtsniederlage seit einem 0:7 in Karlsruhe vor elfJahren. Es bleibt abzuwarten, ob Eintracht Braunschweig sich bis zumletzten Spieltag gegen den KSC (So, 15.30) davon erholt. Immerhin folgt danach mit großer Wahrscheinlichkeitdie zumindestsichere Relegation.
"Für mich als Trainer bei der Eintracht gab es das noch nie. Wir haben des öfteren auch mal so hoch gewonnen und wissen jetzt wie der Gegnersich fühlte. Wirwaren heute nicht existent. Wir versuchen die Gründe dafür mit der Mannschaft zu erörtern. Wegen dieser herben Niederlage werden wir den Stab nicht über die Mannschaft brechen." Torsten Lieberknecht

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"Wir waren nicht existent", sagt Torsten Lieberknecht. Er und sein Team wollen das Spiel in Ruhe aufarbeiten. Foto: Agentur Hübner


Zahlen & Fakten


DSC Arminia Bielefeld: Hesl, Dick, Salger, Börner, Hartherz, Hemlein (72. Görlitz), Prietl, Yabo (79. Ulm), Schütz, Staude, Voglsammer (75. Klos)Trainer: Jeff Saibene

Eintracht Braunschweig: Fejzic, Kijewski, Decarli, Valsvik, Reichel, Boland (46. Moll), Hernandez (46. Biada), Omladic, Hochscheidt, Kumbela, Nyman (83. Schulze)Trainer: Torsten Lieberknecht

Torfolge: 1:0 Keanu Staude (14.), 2:0 Julian Börner (24.), 3:0 Reinhold Yabo (65. Hemlein), 4:0 Reinhold Yabo (67. Voglsammer), 5:0 Keanu Staude (71. Schütz), 6:0 Reinhold Yabo (76. Prietl)

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