1:1! Löwen kommen gegen das Schlusslicht mit Veilchen davon

von Frank Vollmer


Einer der wenigen Lichtblicke dieses Spiels: Eros Dacaj. Foto: imago/foto2press
Einer der wenigen Lichtblicke dieses Spiels: Eros Dacaj. Foto: imago/foto2press | Foto: imago/foto2press



Braunschweig. Im Nieselregen sahen 20.300 Zuschauer im Eintracht-Stadion am Freitagabend ein durchwachsenes Spiel, bei dem Eintracht Braunschweig sich gegen einen defensiven und zweikampfstarken FC Erzgebirge Aue schwer tat. Nachdem Dimitrij Nazarov die Führung gelungen war, schaffte Salim Khelifi den Ausgleich.

Dacaj mit Startelf-Debüt


Keinen seiner „Ex-Auer“ bot Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht im Heimspiel des 2. Spieltages gegen den Tabellenletzten FC Erzgebirge Aue auf. Dafür kam bei vier Änderungen in der Startelf neben Julius Biada, Salim Khelifi und Maximilian Sauer auch Youngster Eros Dacaj (Startelfpremiere) zum Einsatz. Aue - ebenfalls mit vier Neuenin der Startelf (Bertram, Riese, Rizzuto und Tiffert für Hertner (Bank), Kaufmann (suspendiert), Kempe (Sperre) und Soukou) und mit Interimstrainer Robin Lenk, agierte von Beginn an im 5-2-5sehr defensiv und konterstark gegen die offensiv ausgerichteten Gastgeber.

Die Gäste hatten die erste Chance: Baffo warf sich in den Schuss von Bertram, nachdem sein Partner in der Innenverteidigung, Gustav Valsvik, ins Leere gegrätscht war (8.). Eros Dacaj gab die erste Duftmarke der Hausherren ab, Martin Männel parierte den Gewaltschuss mitbeiden Fäusten (10.). Es entwickelte sich eine taktisch geprägte Partie, bei der die Eintracht immer wieder über die Außen versuchte, den Auer Abwehrriegel zu knacken. Das gelang erstmals nach 20 Minuten, als Khelifi von rechts aus hineinspielte. Julius Biada verpasste, Christoffer Nyman dahinter zwang Männel im Fallen zu einer Glanzparade. Bei der nachfolgenden Ecke fand ein weiterer Schuss von Dacaj beinahe sein Ziel.

Aue konterte sofort gefährlich, meist kam die Lenk-Elf über rechts. So auch beim 0:1, das eine Ecke für die Gäste hervorbrachte. Routinier Christian Tiffert fand dabei mit einem weiten Ball Dimitrij Nazarov, der ihn aus „Reichel-Position“ mit rechts mächtig ins Braunschweiger Tornetz wuchtete (24.). Die Braunschweiger Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Ein langer Ball auf Nyman, der ausrutschte, aus dem Hinterhalt kam Salim Khelifi netzte aus gut 17 Metern sehenswert zum Ausgleich. Das Spiel blieb bis zur Pause augeglichen. Aue machte geschickt die Räume dicht und suchte die Zweikämpfe. Tiffert sah nach einer üblen Grätsche gegen Zuck Gelb (37.). Die letzte gute Möglichkeit hatte die Lieberknecht-Elf kurz vor der Pause mit einem Freistoß von Julius Biada, der sich aber auf das Tordach senkte (42.).

Veilchen druckvollaus der Kabine


Die "Veilchen" kamen selbstbewusst aus der Kabine, rückten Jasmin Fejzic gleich mehrfach in den Fokus. Der Braunschweiger Schlussmann sah bei der Flanke von Rizzuto nicht gut aus, doch war Reichel im Nachsetzen gegen Nazarov zur Stelle (46.). Erst in der 56. Spielminute löste sich die Eintracht wieder ein wenig aus der Auer Umklammerung. Einen Distanzschuss von Zuck hielt Männel nur im Nachsetzen fest. Die Sachsen blieben dran, Bertrams Flachschuss zehn Minuten später konnte Fejzic gerade so um den Pfosten lenken.

Der Faden im Braunschweiger Spiel schien gerissen. Bis auf einen Freistoß von Reichel kam nicht mehr viel von der Eintracht. Auch die Einwechslung von Steven Nkansah für Zuck und ein Wechsel auf 3-4-3 brachte keine nennenswerten Änderungen. Dann war Nyman durch, Philipp Riese fällte den Schweden als letzter Mann gut 30Meter vor dem Auer Tor. Schiedsrichter René Rohde zücktenur Gelb - mehr als schmeichelhaft! Der nachfolgende Freistoß von Eros Dacaj wurde zur echten Bewährungsprobe für Männel (69.).

In der intensiven, aber zerfahrenen Schlussphase fanden die Löwen keine adequaten Mittel mehr. Aue klammerte sich an den Punktgewinn, der es letztendlich auch wurde.

[Stimmen in Kürze]


Zahlen & Fakten


Eintracht Braunschweig: Fejzic, Sauer, Baffo, Valsvik, Reichel, Boland, Khelifi, Dacaj, Biada (57. Hernández), Zuck (65. Nkansah), Nyman (77. Abdullahi) Trainer: Torsten Lieberknecht

FC Erzgebirge Aue: Männel, Kalig, Riese, Rapp (61. Hertner), Rizzuto, Tiffert, Wydra. Fandrich, Betram (85. Strauß), Nazarov, Köpke (90. Cacutalua)Trainer: Robin Lenk

Torfolge: 0:1 Dimitrij Nazarov (24.), 1:1 Salim Khelifi (26.)

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