München/Wolfsburg. Der VfL Wolfsburg überraschte am Freitagabend und egalisierte einen 0:2-Pausenrückstand beim FC Bayern München. Maximilian Arnold und Daniel Didavi trafen vor 75.000 Zuschauern in der Allianz-Arena.
2:2 nach 0:2
Überraschend fand sich bei den Niedersachsen Gian Luca Itter in der Startelf wieder. Der 18 Jahre junge Linksverteidiger spielte als eine von vier personellen Änderungen von Beginn an. Daniel Didavi, Paul-Georges Ntep, Robin Koche (alle Bank) und Yannick Gerhardt schonte Martin Schmidt zum Ende der Englischen Woche. Marcel Tisserand, Josuha Guilavogui und William spielten dafür.
Fragwürdiger Strafstoß als Türöffner
Mit Viererkette und drei defensiven Mittelfeldspielern davor versuchten die Gäste aus Niedersachsen vor allem die Offensivbemühungen von Bayerns Außenverteidigern Kimmich und Rafinha zu unterbinden. Mit Erfolg! Die junge Schmidt-Elf spielte wie schon gegen Bremen zu Beginn frech, ohne Angst und sehr konzentriert auf.
Ein Kopfball von Arturo Vidal (2.) und zwei Freistöße in Strafraum-Nähe von Robert Lewandowski waren die einzig nennenswerten Annäherungen beiRekordmeister Bayern in der erstenhalben Stunde. Schon in Minute vierfand gegenüberliegend William nur knapp Origi im Strafraum nicht. Ein Arnold-Distanzschuss nach Fehler von Rafinha war ebenso der Beweis: Wolfsburg wollte nicht allein defensiv agieren (21.). Naturgemäßhatte München die Spielkontrolle, doch warf sich der VfL gemeinsamrein und gönnte seinen Gegenspielern keinen Meter Raum.
Durchaus bitter gerieten die Gäste in der 33. Spielminute ins Hintertreffen: Schlitzohr Lewandowski nahm den Ball mit dem Rücken zum Tor an, wurde dabei von Tisserand angeatmetund fiel "tödlich" getroffen zu Boden. Christian Dingert deutetesofort auf den Punkt. Der polnische Weltklasse-Stürmer ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte trocken seinen siebten Saisontreffer (3. Strafstoß).
Zehn Minuten lang passierte recht wenig, bis Arjen Robben mit etwas Glück, zu viel Platz und Rafinhas Wade aus zentraler Position das 2:0 in die Maschen schlenzte(43.). Der letzte Schuss gehörte noch einmal Divock Origi, doch Neuer-Vertreter Sven Ulreich hatte keine Mühe. Wolfsburg hatte sich nicht wirklich etwas vorzuwerden und lag doch doppeltzurück.
Arnold und Ulreich holen den VfL zurück ins Spiel
William blieb in der Kabine. Für ihn kam Jakub Blaszczikowski ins Spiel. VfL-Coach Schmidt agierte weiterhin energisch an der Seitenlinie, musste zunächst jedochden ersten guten Angriff der Gastgeber über links beobachten. Müller setzte im Zusammenspiel mit Ribery Robben ein, der erneut aus der Mitte abzog, diesmal aber drüber (47.).
Wolfsburg wurde aus einer guten Defensive heraus wieder gefährlicher. In der 56. Spielminute verwandelteMaximilian Arnoldeinen Freistoß von halblinks zum 2:1 und profitierte dabei von einem Stellungsfehler Sven Ullreichs.Nach dem Anschlusstreffer nahm die Partie wieder deutlich an Fahrt auf. Robben scheiterte nur knapp vorbei am rechten Außenpfosten (58.). Kurz darauf fäustete Casteels den Ball vor Lewandowski weg und räumte dabei den Polen mit ab. Bayern war deutlich am Drücker. Kimmich zog ab und verzog doch sehr (66.).
Martin Schmidt ging jetzt mehr Risiko, nahm mit Camacho einen Defensiven vom Feldund brachte Daniel Didavi (73.). Ging da etwa noch was? Doch zunächst mussten die Grün-Weißen zittern - ein grober Fehler im Aufbauspiel brachte Müller im Strafraum in Position. Der Weltmeister legte per Hacken zu Ribery, der aber drüber semmelte (78.).
Ein Diagonalball von Guilavogui auf Verhaegh wurde Ausgangpunkt für den Ausgleich. Der Verteidiger suchte aus dem Halbfeld per Flanke Didavi, der aus dem Lauf das Leder an den Innenpfosten köpfte- das 2:2! (83.). Dem FC Bayern München lief plötzlich die Zeit davon. Trainer Carlo Ancelotti brachte James und Coman für Robben und Ribery (86.), die im Zusammenspiel beinahe das 3:2 erzielten, doch James brachte den Ball aus kurzer Distanz nicht im Tor unter. Bis zum Schluss verteidigte Wolfsburg es gut und verdiente den Punkt redlich.
Zahlen & Fakten
FC Bayern München: Ulreich - Kimmich, Boateng, Hummels, Rafinha - Rudy, Vidal (63. Tolisso) - Robben (86. James), Müller, Ribery (86. Coman) - Lewandowski Trainer: Carlo Ancelotti
VfL Wolfsburg: Casteel - Verhaegh, Tisserand, Uduokhai, Itter - Camacho (73. Didavi), Guilavogui, Arnold - William (46. Blaszczikowski), Malli - Origi (85. Bazoer)Trainer: Martin Schmidt
Torfolge: 1:0 Robert Lewandowski (33. FE), 2:0 Arjen Robben (43. Rafinha), 2:1 Maximilian Arnold (56.), 2:2 Daniel Didavi (83. Verhaegh)
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