Achtung Vertragsende: Sechs Löwen wären im Sommer ablösefrei

von Frank Vollmer


Gleich bei sechs Spielern laufen die Verträge aus. Fotos: Vollmer/Agentur Hübner
Gleich bei sechs Spielern laufen die Verträge aus. Fotos: Vollmer/Agentur Hübner | Foto: Vollmer/Agentur Hübner



Braunschweig. Jede Menge Arbeit kommt nach der Winterpause auf Marc Arnold zu. Gleich sechs Spielerverträge laufen zum Saisonende im Juni 2017 aus, die von den Voraussetzungen her unterschiedlicher nicht sein könnten. Gleich bei mehreren Leistungsträgern droht dabei der ablösefreie Weggang.

Der Kapitano: Marcel Correia


2016 sollte sein Jahr werden. Nachdem der feinsinnige Defensivspezialist immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen worden war, wollte Marcel Correia endlich wieder befreit aufspielen. "Ich fühle mich gut, die Birne macht auch mit", sagte der 27-Jährige zu Beginn des Jahres im Gespräch mit regionalSport.de. In den Planspielen seines Trainers Torsten Lieberknecht spielte der gebürtige Pfälzer eine wesentliche Rolle, die er auch 2016 nur bedingt erfüllen konnte.

Wieder bremsten Verletzungen aus, eine absolut unnötige Grätsche des Duisburgers Stanislav Ilutschenko im März führte zur Teilruptur des Innenbandes sowie einem fast kompletten Abriss der Syndesmose im linken Sprunggelenk. Erst Ende September stand der 2011 vom FCK gekommene Correia wieder im Kader, brachte es aber immerhin noch auf 9 Startelfeinsätze beim Tabellenführer. Der junge Familienvater wirkt nicht nur charakterlich gereift und gehört zu den Leistungsträgern der Mannschaft – sofern er einmal verletzungsfrei bleibt. Unter anderem bekundete Werder Bremen in der Vergangenheit Interesse. Die Argumente für einen Verbleib kann Correia selbst auf dem Rasen liefern: Bei einem Aufstieg in die Bundesliga würde sich der Vertrag des Kapitano um ein weiteres Jahr verlängern.

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Verletzungspech warf den Kapitano zurück. Foto: Agentur Hübner


Der Knipser: Domi Kumbela


Seit einem Jahr ist Domi Kumbela nun wieder dort, wo er als Angreifer stets am besten funktioniert hat. Bei Eintracht Braunschweig zahlte der mittlerweile 32 Jahre alte Kongolese das Vertrauen in seine Wiederverpflichtung nach etwas Anlaufzeit vor allem in der neuen Saison mit Toren zurück. Deren elf sind es aktuell. „Das ist das Wiederentdecken der Torgefahr“, erklärte Trainer Torsten Lieberknecht den wiedererstarkten Torinstinkt des im Januar 2016 ablösefrei aus Fürth gekommenen Kumbela.

„Ich von meiner Seite denke nicht daran, den Verein noch mal zu verlassen", legte sich Kumbela Anfang November fest. "Wenn Eintracht mit mir weitermachen möchte und mir einen Vertrag anbietet, dann bleibe ich hier.“ Man darf sicherlich davon ausgehen, dass Marc Arnold bereits im Hintergrund daran arbeitet. Ein weiteres Jahr in Braunschweig wäre ein deutliches Signal.

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Zweitbester Stürmer der Hinrunde nach Simon Terrodde. Foto: Agentur Hübner


Der Begehrte: Nik Omladic


Die Leistungen des Slowenen in der aktuellen Saison dürften den Mitbewerbern der Löwen wohl kaum entgangen sein. Bereits als möglicher Fehlkauf abgestempelt, entwickelte der 27 Jahre alte Dribbler sich zu einem der Kreativposten im Team von Torsten Lieberknecht. Zwei Treffer, vier Torvorlagen und eine unwiderstehliche Art, mit ruhenden Bällen umzugehen, weisen den im Sommer 2015 aus Ljubljana gekommenden Omladic in dieser Saison als absoluten Leistungsträger aus.

Aktuell beziffert Transfermarkt.de den Linksfuß mit einem Marktwert von 900 000 Euro. Spielt der Blondschopf derart konstant weiter, dürften die Interessenten demnächst Schlange stehen, um ihn ablösfrei verpflichten zu können. Eine Vertragsverlängerung mit Omladic wäre dagegen ein Meisterstreich für Marc Arnold. Vielleicht hilft eine mögliche Aussicht auf die Bundesliga als Argument bei dem begehrten Spieler, am Ende doch in Braunschweig zu bleiben.

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Braunschweiger Standards mit neuer Qualität: Nik Omladic. Foto: Agentur Hübner


Der "Swagger": Phil Ofuso-Ayeh


Philemon „Phil“ Ofosu-Ayeh gehörte zu Beginn der Saison zu den Grundfesten einer stabilen Defensive. Ende September warfen den Deutsch-Ghanaher Achillessehnenprobleme zurück. Der Stammplatz, den er sich nach der Vorbereitung erkämpft hatte, war vorerst futsch. Erst gegen Ende des Kalenderjahres reichte es noch einmal für 90 Minuten – ausgerechnet bei der 0:2-Niederlage in der Alten Försterei. Der 25 Jahre alte Außenverteidiger war im Sommer 2015 ablösefrei vom VfR Aalen an die Oker gewechselt, wo er vor allem mit Schnelligkeit und Durchsetzungskraft bestacht. Auch sein Vertrag läuft im Sommer aus.

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Starker Rückhalt: Jasmin Fejzic. Foto: Agentur Hübner


Der Ruhepol: Jasmin Fejzic


Als Rafal Gikiewicz seine Zelte überhastet zu Saisonbeginn in Braunschweig abriss, rückte Jasmin Fejzic aus der zweiten Reihe heraus ins Licht, zeigte keine Nerven und präsentierte sich als rekationsstarker Rückhalt beim Tabellenführer der 2. Bundesliga. Zuletzt zeigte der 30-Jährige immer mal wieder kleinere Wackler, was die Torwartdiskussion unter den Fans erneut aufflackern ließ.

Seitens der Eintracht vertraut man dem Bosnier: "Wir holen definitiv keine neue Nummer 1", sagte Marc Arnold kurz vor der Winterpause der Braunschweiger Zeitung. "Dafür hat es Jasmin Fejzic einfach zu gut gemacht. Er hat sich nur ganz wenige Fehler geleistet und uns dafür in vielen Spielen Punkte gerettet. Wir sind sehr zufrieden mit ihm." Auch Fejzic kam im Sommer 2015 aus Aalen (zurück) nach Braunschweig, wo er 2007/2008 schon einmal zwischen den Pfosten stand. Verlängert er demnächst für zwei weitere Jahre?

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Wichtig für das Selbstvertrauen: Boland und Eintracht bezwangen 1860 und Aigner. Foto: Agentur Hübner


Der Kämpfer: Mirko Boland


Vollblutlöwe Boland war in der Hinrunde ein echter Härtfall. Im Januar des Jahres vom Sportmagazin "Kicker" noch zum besten defensiven Mittelfeldspieler der 2. Bundesliga gewählt, kam er nicht mehr an der spielstarken Konkurrenz auf seiner Position vorbei und musste sich mit Kurzeinsätzen begnügen. Erst am 6. Spieltag dürfte er beim 0:2 in Stuttgart über die volle Distanz ran und fand dann nur noch selten Berücksichtigung. Doch Mirko Boland biss sich fest und kämpfte sich am Ende der Hinrunde noch einmal heran. Der 2009 aus Duisburg gekommene Sympath wird es auch in der Rückrunde schwer haben. Versucht Boland sein Glück dann noch einmal in der Fremde? Es wäre nur sehr schwer vorstellbar.

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Gleich sechs Verträge laufen aus. Fotos: Vollmer (4), Agentur Hübner (2) Foto: Vollmer (4), Agentur Hübner (2)


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