Anthony Morse: Der neue X-Faktor der Basketball Löwen

von Rayk Maschauer


Anthony Morse zeigte sich in den vergangenen Spielen im Aufwind. Foto: Agentur Hübner/Archiv
Anthony Morse zeigte sich in den vergangenen Spielen im Aufwind. Foto: Agentur Hübner/Archiv

Braunschweig. Die Formkurve bei Löwen-Forward Anthony Morse zeigt in den vergangenen Wochen steil nach oben. Nach kleineren Startschwierigkeit scheint der 23-Jährige immer mehr zu einem entscheidenden Puzzleteil im Spiel der Braunschweiger zu werden.

Mehr als nur Eatherton-Backup


Scott Eatherton ist seit Saisonbeginn der alles überstrahlende Big Men im Kader der Basketball Löwen. Einige Zeit schien auf den großen Positionen hinter ihm ein großen Loch zu klaffen. Zwar zeigten die Youngster Tom Alte und vor allem Lars Lagerpusch starke Ansätze, doch die Konstanz fehlte. Routinier Tim Schwartz spielt in dieser Saison sportlich kaum eine Rolle. Der Vierte im Bunde, der ursprünglich für Entlastung des Braunschweiger Stars sorgen sollte, ist Anthony Morse. Doch auch der US-Amerikaner konnte zum Beginn der Spielzeit nur selten das abrufen, weshalb sich Frank Menz im Sommer zu einer Verpflichtung des 23-Jährigen entschied. „Anthony hat mich überzeugt und erfüllt das Spielerprofil, das wir gesucht haben. Er ist ein physischer und athletischer Spieler, der seine Stärken in Brettnähe und beim Rebounding sowie in der Verteidigung hat“, sagte Menz damals zur Verpflichtung des Power Forwards.

Seine Athletik und sein enormes Potenzial war zwar von Beginn an offensichtlich, doch die Leistungen stimmten zu selten. Oft wirkte Morse zu ungestüm in seinen Aktionen oder er agierte mit zu wenig Selbstvertrauen. Nachdem er so in den ersten Saisonspielen noch knapp 20 Minuten auf dem Parkett stand, wurden die Einsatzzeiten zunehmend geringer. Ende Januar im Spiel gegen die EWE Baskets aus Oldenburg erzielte Morse in zwölf Minuten magere zwei Punkte und griff sich weder einen Rebound, noch blockte er einen Gegenspieler. Es schien, als könne der hochveranlagte Big Man sein Potenzial einfach zu unkonstant abrufen. Lediglich 4,9 Punkte und 3,3 Rebounds in rund 14 Minuten Spielzeit legte er in seinen ersten 19 Partien für die Löwen auf.

Doch in den folgenden Partien wirkte Morse plötzlich wie ausgewechselt. In der Partie nach dem Oldenburg-Spiel erzielte er in Jena mit zwölf Punkten und elf Rebounds sein erstes Double-Double im Löwen-Dress. Wer dachte, dass es sich dabei um einen positiven „Ausrutscher“ handele, lag völlig falsch. Headcoach Frank Menz gab Morse in den folgenden Spielen mehr Vertrauen und der US-Amerikaner zahlte dies mit starken Leistungen zurück. Gegen das Topteam Bayreuth schrammte er mit neun Zählern und zehn Rebounds knapp an einem weiteren Double-Double vorbei. Ebenso gegen den Tabellenführer Bayern München. Dort stand Morse 34 Minuten auf dem Feld, pflückte sich bärenstarke 16 Rebounds und steuerte zudem neun Punkte bei.

In den vergangenen sieben Spielen stand er rund 26 Minuten auf dem Feld und steigerte seinen Punktschnitt auf 8,4 Zähler pro Spiel. Seine Reboundanzahl konnte er sogar mehr als verdoppeln - 8,3 Abpraller griff er sich in den vergangenen Wochen. Die guten Leistungen scheinen sich dabei auch auf sein Selbstbewusstsein auszuwirken. Während Morse in den ersten 19 Spielen nur 63 Würfe nahm, probierte er es in den letzten sieben Spielen ganze 43 Mal. Sollte Morse auch in den kommenden Spielen an diese Leistungssteigerung anknüpfen können, wird er sich mehr und mehr zum X-Faktor im Spiel der Basketball Löwen entwickeln. Und möglicherweise auch endgültig aus dem Schatten von Scott Eatherton raustreten können.

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