Auf ins Finale: Wolfpack startet in Göttingen

von Frederik Dippe


Alli Gloyd ist die große Konstante im Spiel des Wolfpacks. Foto: Maschauer
Alli Gloyd ist die große Konstante im Spiel des Wolfpacks. Foto: Maschauer | Foto: Maschauer



Wolfenbüttel. Es ist angerichtet: Am morgigen Samstag (17.00) startet die Finalserie in der 2. DBBL zwischen den BG 74 Veilchen Ladies und dem Wolfpack Wolfenbüttel. Die besten Mannschaften der Hauptrunde treffen aufeinander - ein Traumfinale für alle Basketballfans.

Ausgangslage


Beide Teams gehen mit einigem Selbstvertrauen in dieses Playoff-Finale, das den Aufsteiger in die Bundesliga bestimmen wird. Die Wolfenbütteler kamen mit beeindruckender Kampfkraft zurück in die Serie gegen die Panthers Osnabrück und drehten einen 0:1-Rückstand noch zu ihren Gunsten.

Die Veilchen setzten sich ihrerseits in einem engen Halbfinale in drei Spielen gegen die Neuss Tigers durch, dürften aufgrund der Tiefe ihres Kader und des deutlichen 82:51-Erfolgs gegen das Wolfpack am letzten Hauptrundenspieltag als Favorit in die "best-of-three"-Seriegehen. "In deren Köpfen werden wir der klare Underdog sein", mutmaßt Wolfenbüttels Trainer Pierre Hohn. Dass die Niederlage vor rund einem Monat noch eine Rolle für sein Team spielt, denkt er dagegen nicht: "In diesem Spiel hat unser Tief begonnen, aus dem wir uns mittlerweile herausgearbeitet haben. Deswegen glaube ich, dass das für die Spielerinnen kein Thema sein wird."

Die Kader


Im Team des Wolfpacks bilden die drei Profispielerinnen Alli Gloyd, Alysha Womack und Birgit Piibur ein starkes Fundament. Gloyd ist mit 17,8 Punkten und 11,2 Rebounds im Schnitt nicht nur die effektivste Spielerin der "Wölfinnen", sondern auch eine der dominantesten Akteurinnen der 2. Bundesliga. Womack legt 18,9 Zähler pro Begegnung auf und ist damit die produktivste Offensivkraft.

Die Leistung der US-Amerikanerinnen wird eine große Determinante für das Abschneiden gegen die BG sein. Darüber hinaus findet sich viel "junges Blut" bei den Lessingstädtern mit Theresa Simon, den Rosemeyer-Schwestern Nina und Leonie sowie Aneliya Draganova oder auch Flavia Behrendt. Wieder im Kader stehen wird Merit Brennecke, die in den vergangenen Wochen mit Knieproblemen zu kämpfen hatte.

Von den Möglichkeiten seines Trainerkollegen Giannis Koukos zeigt sich Pierre Hohn beeindruckt: "Sie sind noch einen Tick besser als Osnabrück, die bereits einige Topspielerinnen aufzubieten hatten. Göttingen hat eine unheimlich gute Mischung aus starken Werferinnen, Post-Spielerinnen und dazu viel Erfahrung in der Mannschaft." Mit Centerspielerin Verdine Warner haben die Veilchen ein wandelndes Missmatch für die Lessingstädter im Kader. Auch aufgrund des Fehlens der verletzten Klaudia Grudzien, die mit ihrer körperlichen Präsenz und ihrer Erfahrung dagegenhalten könnte.

Warner kommt über die Saison auf 15,6 Punkte sowie 13,7 Rebounds (davon 5,3 offensive) und besticht durch ihre physische Präsenz. "Verdine Warner wird schwierig für uns zu kontrollieren sein, da wir kein richtiges Match-Up für sie im Team haben", erklärt Wolfpack-Coach Hohn. Primär dürfte Flavia Behrendt mit ihrer Verteidigung betraut werden - auch sie hat allerdings deutliche Größennachteile gegenüber der 1,96 Meter großen Warner.

In puncto Erfahrung sind besonders die Aufbauspielerinnen Katarina Flasarova (14,4 Punkte), Alissa Pierce (13,6) und Inesa Visgaudaite (12,1) hervorzuheben. Nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ besitzt Göttingen demnach eine Vielzahl an Offensiv-Optionen.

Die Schlüssel


"Unser Saisonziel haben wir bereits erreicht. Alles, was jetzt noch folgt, kommt als Extra oben drauf", sagt Pierre Hohn. Seine Mannschaft wolle den Favoriten insbesondere über die kämpferische Komponente überraschen,die sich schon im Halbfinale als das entscheidende Werkzeug im Spiel der Wolfenbütteler erwies. Für das Wolfpack geht es analog zur Osnabrück-Serie darum, die Rebounds zu kontrollieren: "Das wird schwer genug", betont Hohn, "und funktioniert nur über den Kampf und unseren absoluten Willen." Ebenso müssten Alli Gloyd und Co. am Perimeter gut verteidigen und den Gegner nicht ins Laufen kommen lassen, um die lautstarken Göttinger Anhänger nicht zum Faktor werden zu lassen.

Also: Der Showdown kann beginnen. Die jungen "Wölfinnen" gegen die pure Erfahrung der Veilchen. Diese Serie verspricht viel Spannung und tollen Basketball. Tip-Off der ersten Begegnung ist am morgigen Ostersamstag um 17 Uhr in der Sporthalle des Felix-Klein-Gymnasiums in Göttingen.

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