Aufsteiger BV Germania: Jetzt spricht Trainer Ullrich

von Frank Vollmer


Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit belohnt: Michael Ullrich. Foto: Vollmer
Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit belohnt: Michael Ullrich. Foto: Vollmer



Wolfenbüttel. Der BV Germania ist wieder zurück in der Landesliga. RegionalSport.de unterhielt sich nach der souveränen Meisterschaft in der Bezirksligastaffel 2 mit Michael Ullrich. Der Trainer scheut dabei nicht den kritischen Unterton.

"Nicht mein Saisonziel"


Die Situation war mehr als schwierig. Im 106. Jahr seines Bestehens musste der Wolfenbütteler Traditionsclub sich neu erfinden. Nach dem hoffnungslosen Abstieg aus der Landesliga standen Trainer Michael Ullrich und die Verantwortlichen im MKN-Sportpark vor den Trümmern ihrer Arbeit. "Wir haben hier in diese Jahr seitdem gut gearbeitet", bestätigt Michael Ullrich und gibt sich noch immer erstaunt, ob des Resultats dieser Arbeit: "So einen Durchmarsch, mit einer derartigen Dominanz, hätte ich nach den Problemen im letzten Sommer nicht erwartet." Von den bisher 27 Ligaspielen konnte seine Elf ganze 21 siegreich gestalten und erzielte dabei stolze 86 Tore. Das war für die Konkurrenz einfach zu gut. Demensprechend feierten die Gelb-Schwarzen in der Vorwoche die sofortige Rückkehr in die Landesliga, "wo wir uns als Verein eigentlich auch sehen", so Ullrich.

Aber: "Der Aufstieg war nicht mein Saisonziel, sondern das der Mannschaft", bestätigt der Trainer. Wohl dem, der einen derart eigeschworenen Haufen unter seinen Fittichen weiß. Ein guter Mix aus erfahrenen Spielern und Youngstern. Joscha Plünnecke (14 Tore) und Thomas Reiswich (12) machten oft den Unterschied. Mit Nachwuchstalenten wie Jonas Klöppelt, der gleich in seinem ersten Herrenjahr sechs Mal traf, haben die Germanen auch für die Zukunft einige heiße Eisen im Feuer. Doch warum gerade jetzt in die Ferne blicken, wenn die Gegenwart bereits aussagekräftig genug ist?
Wir wurden hier ja von vielen im Stich gelassen. Und da sieht man, dass Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit doch am Ende mal wieder belohnt wird. - Michael Ullrich

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Einfach eine Bank: Joscha Plünnecke. Foto: Vollmer



"Mit dieser Meisterschaft wird auch die Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit von vielen belohnt, die letztes Jahr hier ihr Wort gehalten haben", blickt Ullrich noch einmal zurück auf die düstere Situation nach dem Abstieg und ergänzt: "Da zähle ich mich und die entsprechenden Verantwortlichen hier bei der Germania natürlich mit rein. Aber natürlich auch die Spieler." Die blieben stets auf das große Ziel fokussiert. Auch, nachdem man die Dominanz dieser Mannschaft schon ordentlich spüren konnte, nahmen weder der Trainer noch die Spieler das Wort mit "A" in den Mund. "Ich bin da ein wenig abergläubig", sagt Ullrich und wischt sich mit dem Polohemd das Bier aus dem Auge. Kurz zuvor hatte er die obligatorische Bierdusche hinnehmen müssen.

Nach dem Aufstieg ist die Saison für den Ballspielverein noch lange nicht gelaufen. "Wir wollen natürlich noch den Rest der Saison ein gutes Bild abgeben und die Spiele gewinnen", bestätigt der Trainer und ergänzt: "Es ist wirklich wichtig, dass wir das bis zum Ende so durchziehen." Dabei wird Dennis Jürges aller Wahrscheinlichkeit nach fehlen. Im letzten Spiel gegen die Reserve des MTV Wolfenbüttel kugelte der sich die Schulter aus. "Das ist auch ein bisschen ärgerlich, weil wir ja auch die 2. Herren noch unterstützen wollen. Die stehen ja noch ein bisschen unten drin", ist Michael Ullrich gleich wieder ganz Trainer. Man habe extra einige Spieler freigespielt, um dort auszuhelfen. Doch hat Michael Ullrich in dieser Saison für sich selbst auch einiges neu kennengelernt: "Wir werden das schon irgendwie hinkriegen."

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"Noch machen wir keine Party, dafür ist ja die Mannschaftsfahrt da" - Michael Ullrich. Foto:


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