Auswärtssieg! Rosemeyer-Schwestern führen Wolfpack an

von Frederik Dippe


Leonie Rosemeyer überragte mit 25 Punkten und 7 getroffenen Dreipunktewürfen. Foto: Agentur Hübner/Archiv
Leonie Rosemeyer überragte mit 25 Punkten und 7 getroffenen Dreipunktewürfen. Foto: Agentur Hübner/Archiv | Foto: Reinelt/PresseBlen.de



Recklinghausen/Wolfenbüttel.Tolle zweite Halbzeit vom Wolfpack Wolfenbüttel! Nach solider erster Halbzeit schaltete die Mannschaft von Frank Lagerpusch in den zweiten 20 Minuten einen Gang höher und bestimmte die Begegnung in Angriff und Verteidigung. Der 86:60 (43:40)-Auswärtserfolg über Citybasket Recklinghausen markierte den 13. Saisonsieg und festigte den dritten Tabellenplatz. Als beste Werferin stach Leonie Rosemeyer mit 25 Punkten heraus.

"Keine Sorgen machen"


Erwartungsgemäß musste Trainer Lagerpusch auf seine Topspielerin Brianna Rollerson verzichten, dafür stand die Mazedonierin Nena Trajchevska zum ersten Mal für das Wolfpack auf dem Parkett. Die Wolfenbüttelerinnen suchten bis in die zweiten 20 Minuten nach dem richtigen Rezept, um Rollersons Ausfall zu kompensieren. Zumeist agierten die nominellenPower Forwardswie Christine Hyde oder Leonie Rosemeyer auf der "Fünf", da die verbliebene Rebecca Lagerpusch nach ihrer Verletzung noch nicht so weit sei, wie Coach Lagerpusch bemerkte.

Bis zur Pause spielten beide Teams auf einem Level, da die "Wölfinnen" nicht gänzlich zu ihrem Spiel fanden und Recklinghausen laut Lagerpusch weit über ihrem Niveau agierte. Von jenseits der 6,75-Meterlinie lief die 19-jährige Jule Kassack heiß und verwandelte alle vier Dreierversuche und sorgte auch so dafür, dass Citybasket nach 20 Minuten auf Schlagdistanz lag (40:43). "Ich habe den Mädchen in der Kabine gesagt, dass sie sich keine Sorgen machen sollen. Denn Recklinghausen würde nicht nochmal so eine Halbzeit spielen", offenbarte Lagerpusch.

Ketten und lockere Händchen


Und der Trainer sollte Recht behalten: Seine Mannschaft steigerte sich deutlich und wies den Tabellenvorletzten in die Schranken, während Recklinghausen die vorherige Leistung nicht bestätigen konnte. "Wir haben uns besser auf das Fehlen von Brianna Rollerson eingestellt", sprach Lagerpusch auch das letztlich klare Reboundverhältnis für sein Team an (44:32). Die Umstellung von einer Zonen- auf eine Mann-Mann-Verteidigung fruchtete ebenso: nach 40 Punkten im ersten Durchgang, erzielten die Gastgeberinnen nur noch 20 Zähler und Antonia Rennspieß legte die US-Amerikanerin Kiana Robertson (12 Punkte) an die Kette. Am offensiven Ende des Spielfelds wachte Christine Hyde allmählich auf und zeichnete sich mit elf Punkten im dritten Viertel hauptverantwortlich für die starke Phase der "Wölfinnen".

Dazu kam die Story des Spiels: die der Rosemeyer-Schwestern. Mit 43 Punkten erzielten Nina (18) und Leonie (25) über die Hälfte der Wolfenbütteler Zähler, Letztgenannte netzte siebenmal vom Perimeter ein. "Bei ihr fiel alles und wir hoffen natürlich, dass sie ihr lockeres Händchen in den nächsten Spiel beibehält", betonte Trainer Lagerpusch, um zu ergänzen: "Mit gutem Teambasketball haben wir ihr auch einige 'open looks' generiert." Eine Stärke der Mannschaft sei es zudem, dass immer zwei bis drei Spielerinnen neben den Amerikanerinnen performen würden. Dazu gesellt sich nun Nena Trajchevska, die erst am Donnerstagabend in Wolfenbüttel eintraf und nur einmal mit der Mannschaft trainieren konnte. "Wir haben sie heute ins kalte Wasser geschmissen und man hat gesehen, dass sie die Verstärkung sein kann, die wir gesucht haben: ein Ruhepol für unsere junge Mannschaft", erklärte Lagerpusch den Wert der 23-Jährigen, die neun Punkte zum Erfolg beisteuerte.

Im abschließenden Hauptrundenspiel in der kommenden Woche erwartet das Wolfpack die Neuss Tigers: "Wenn wir sie schlagen, hätten wir gegen jede Mannschaft einmal gewonnen. Dann könnten wir mit dem Wissen in die Playoffs gehen, dass wir in der Lage sind, jedes Team bezwingen zu können", schaut der Trainer voraus. Druck möchte er im Hinblick auf die Meisterrunde aber nicht aufbauen: "Wir schauen weiter von Spiel zu Spiel und sehen dann, was dabei herauskommt. Wir möchten möglichst lange Spaß haben und spielen, wenn dabei das Finale herausspringt, ist das schön."

Zahlen & Fakten


Viertelübersicht: 21:19, 19:24, 9:21, 11:22

Wolfpack Wolfenbüttel: Leonie Rosemeyer 25 (7 Dreier), Nina Rosemeyer 18, Hyde 18 (14 Reb), Simon 9 (5 Ass), Trajchevska 9, Draganova 5, Geilhaar, Goetschmann, Lagerpusch, Rennspieß Coach: Frank Lagerpusch

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https://regionalsport.de/wolfpack-reist-ohne-rollerson-nach-recklinghausen/


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