Braunschweig. Der BC 72 wollte am Wochenende eigentlich mit fünf Kämpfern in Hannover in den Ring steigen. Doch einige Ausfälle der Konkurrenz zwangen die Braunschweiger zum zuschauen.
Beste Stimmung auch ohne Kampf
Zur Abwechslung sollte in Hannover mal nicht Cheftrainer Thomas Meyer in der Ringecke stehen. Martin Kollek, der einen Trainerschein erwerben will, übernahm die verantwortungsvolle Aufgabe. So ganz unbeaufsichtigt jedoch nicht. Meyer machte mit der Familie einen kurzen Ausflug nach Hannover und besuchte die Veranstaltung - die Laune war augenscheinlich bestens. "Es war schön alles mal aus einer anderen Perspektive zu sehen", lautete sein Kommentar.
Cheftrainer Meyer trägt Schützling Kozlov. Can Arabaci findet das prima. ">Cheftrainer Meyer trägt Schützling Kozlov. Can Arabaci findet das prima. Foto: privat
So richtig jubeln konnten die Braunschweiger derweil nicht. Schwergewicht Nico Kolczak wurde vor Ort darüber informiert, dass sein Kampf an diesem Tag nicht stattfinden kann. Und auch Julien Michailov, der vor der deutschen Meisterschaft noch Kampfpraxis sammeln wollte, fuhr umsonst in die Niedersächsische Landeshauptstadt. Sein Fight fiel ebenfalls aus. Doppelt ärgerlich für den BC 72, der in letzter Zeit selber einige Kämpfe kurzfristig absagen mussten.
Angetreten aber ohne Fortune war Vitali Kozlov. Nachdem er in Basel aufgrund einer Verletzung an der Schulter spontan ausfiel, war die Motivation an diesem Wochenende besonders hoch. Doch die Organisation in der Halle lief chaotisch: "Vitali wollte früh kämpfen, musste noch zur Arbeit. Ursprünglich war sein Kampf an sechster Stelle gesetzt, dann plötzlch an die erste Stelle geschoben. Da konnte er sich nicht mehr richtig warm machen", ärgerte sich Kollek. Eine Punktniederlage war die Folge. "Er ist da dann leider nicht richtig reingekommen", lautete das Resümee. Sein Teamkollege Can Arabaci hatte die Woche zuvor noch in Basel verloren. "Er hat einfach viel zu wenig gemacht", hatte Cheftrainer Meyer damals gesagt. Nicht so an diesem Wochenende. Für ihn gab es einen klaren Punktsieg. Sein Trainer hätte auch gerne einen vorzeitigen Knockout gesehen, der durchaus im Bereich des möglichen lag.
Und dann war da noch der Auftritt von Julian Nelke. "Das war eine sehr gute Leistung. Alle Schläge seines Gegners gingen auf die Deckung und jeder Konter hat gesessen. Mit großer Wirkung", freute sich Kollek, der seinen Schützling nach langer Pause wieder auf einem guten Weg sieht.
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