Desaster in Gladbach – Harmlose Wölfe kassieren 0:3-Klatsche

von Jens Bartels


Koen Casteels, der erneut Schlimmeres verhinderte, konnte mit der Leistung seiner Vordermannschaft nicht zufrieden sein. Foto: imago/regios24
Koen Casteels, der erneut Schlimmeres verhinderte, konnte mit der Leistung seiner Vordermannschaft nicht zufrieden sein. Foto: imago/regios24 | Foto: imago/regios24

Mönchengladbach/Wolfsburg. Herber Rückschlag im Abstiegskampf! Am 31. Spieltag der Fußball Bundesliga unterlag der VfL Wolfsburg bei Borussia Mönchengladbach mit 0:3 (0:3). Dabei entschieden die Gastgeber das Spiel bereits im ersten Durchgang. In der zweiten Hälfte nutzten die Wölfe die Chance, als Gladbach zurückschaltete, nicht, um nochmal anzuschließen. 

Brooks und "Kuba" wieder dabei


Auf einer Position hatte VfL-Coach Bruno Labbadia im Vergleich zum Augsburg-Spiel gewechselt. John Anthony Brooks meldete sich nach seiner Verletzungspause zurück und ersetzte den Gelb-Rot-gesperrten Felix Uduokhai. Auch Jakub "Kuba" Blaszczykowski war erstmals wieder einsatzfähig, startete jedoch auf der Bank. Bei Labbadias Gegenüber Dieter Hecking konnte Kapitän Lars Stindl nach Ablauf seiner Gelb-Sperre wieder auflaufen. Dafür saß Josip Drmic auf der Bank.

3:0 – VfL machtlos


Mit einem leichten Übergewicht an Ballbesitz gingen die Wölfe in die Partie. Wenige Minuten nach dem Anpfiff: Die Hausherren brachten das Leder über die rechte Seite vor den Wolfsburger Strafraum. Riechedly Bazoer wollte die Situation bereinigen, verspielte jedoch den Ball, der bei Stindl landete. Der Gladbacher Kapitän nutzte seine Freiheit vor Koen Casteels im Gehäuse der Gäste und zog ab. Die Kugel prallte vom Innenpfosten ins kurze Eck zum 1:0 (8.) ab. Die frühe Führung brachten den Fohlen Rückenwind, so kippte in der Folge auch das Ballbesitzverhältnis.

Viel kam von Wolfsburger Seite her nicht. Maximilian Arnold beförderte einen Freistoß in den gegnerischen Strafraum, Keeper Yann Sommer war dabei allerdings zur Stelle und faustete den Angriff weg (18.). Eine Ecke kurz darauf brachte ebenfalls nichts ein (23.). Im Gegenzug kam Stindl fast zu seinem zweiten Treffer, nachdem er das Spielgerät von Denis Zakaria bekam, der Paul Jaeckel zuvor einfach stehen ließ – Casteels klärte am Ende mit dem Fuß (25.). Auch vierMinuten später lief es über Stindl, der eine Ecke auf Jannik Vestergaard brachte, der völlig ohne Bedrängnis zum Kopfball kam, diesen jedoch am Kasten vorbei setzte (29.).

Brooks' Auftritt war nach einer knappen halben Stunde bereits beendet. Nach einer frühen gelben Karte brachte Labbadia an dessen Stelle Marcel Tisserand (29.) und stellte auf Viererkette um. Am Spielverlauf änderte dies nichts. Gladbach hatte das Geschehen absolut unter Kontrolle und erhöhte folgerichtig auf 2:0 (35.). Dabei konnte der belgische Schlussmann in Diensten der Grün-Weißen einen Versuch von Jonas Hofman, der zuvor einen machtlosen William austanzte, zwar abwehren, musste sich beim Nachschuss von Raffael jedoch geschlagen geben.

Und dabei sollte es nicht bleiben. Immer wieder wurden die Gastgeber gefährlich, vieles lief nach wie vor über den Kapitän. Doch der nächste Torschütze hieß Christoph Kramer. Der nagelte das Leder per direktem Freistoß zum 3:0 (43.) in die Maschen– der VfL war noch dabei die Mauer aufzustellen.

Gladbach schaltet auf Verwaltung um


Ohne Wechsel ging es in den zweiten Abschnitt. Hier starteten die Automobilstädter mit etwas mehr Druck als in der ersten Hälfte. Yunus Malli versuchte es von der Strafraumgrenze – geblockt (47.), Maxi Arnold aus der Distanz, so wie die drauf folgende Ecke, ebenfalls ohne Erfolg (51.). Auch in der Defensive lief es etwas besser. Die Verteidigung der Niedersachsen wies nicht mehr solch große Lücken auf, alsin den ersten 45 Minuten. So konnten Jaeckel und Robin Knoche zwei Angriffe in Folge entschärfen (53., 54.).

Gladbach ließ das Roadteam nun etwas mehr gewähren und begab sich in Lauerstellung. Nach rund 60 gespielten Minuten hatte man im Borussia-Park deutlich auf Verwaltung umgestellt. Klare Möglichkeiten erarbeitete sich der VfL dennoch nicht – und ließ die Partie im Gegenzug fast wieder kippen: Hofmann überspielte die gesamte Wolfsburger Abwehr und nur Casteels war abermals zu Stelle und lenkte zur Ecke ab (66.). Diese stellte bereits die nächste Gefahr dar, da Vestergaard völlig frei zum Kopfball kam, diesen aber daneben setzte (67.).Nun roch es wieder eher nach einem weiteren Tor für die Borussia, als für einen Anschlusstreffer seitens der abstiegsgefährdeten Mannschaft.

Auf der andere Seite feuerte Arnold einen Freistoß vor das Gehäuse, doch Sommer lenkte das Leder drüber hinweg. Die nachfolgende Ecke blieb erfolglos (69.). In der 74. Minute wechselte Labbadia als letzte Option Divock Origi anstelle von Nany Dimata ein. Helfen tat dies nicht. Alles was an Offensivaktionen noch kam, war nicht zwingend genug und führte demnach auch nicht mehr zum Erfolg – von Kampf war nicht viel zu sehen.Damit könnte sich der VfL Wolfsburg am Ende dieses Spieltages auf dem Relegationsplatz wiederfinden.

Zahlen und Fakten


Borussia Mönchengladbach:Sommer - Elvedi, Ginter, Vestergaard, Wendt - Kramer, Zakaria (Traoré 80.) - Hofmann (Benes 80.), T. Hazard - Stindl, Raffael Trainer: Dieter Hecking

VfL Wolfsburg:Casteels - Jaeckel, Brooks (Tisserand 29.), Knoche - Verhaegh, William - Arnold - Didavi, Bazoer (Steffen 69.) - Malli - Dimata (Origi 74.)Trainer: Bruno Labbadia

Torfolge: 1:0 Lars Stindl (8.), 2:0 Raffael (35.), 3:0 Christoph Kramer (43.)

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