Braunschweig. Bisher verband man den MTV Braunschweig eher mit den erfolgreichen Drittliga-Handballern oder den Sportgymnasten. Jetzt schickt sich die Fußball-Abteilung der Rot-Weißen an, ihren Farbtupfer auf die Landkarte des Braunschweiger Fußballs zurückzubringen.
Trennung als Neustart
Die Auflösung der einjährigen Spielgemeinschaft mit dem TSV Timmerlah war gerade vollzogen, da keimte beim MTV Braunschweig trotz zwangsläufigen Abstiegs in die 2. Kreisklasse bereits wieder ein Fünkchen Aufbruchstimmung auf. „Nachdem die Entscheidung fiel, dass wir in die 2. Kreisklasse müssen, haben sich sofort alle Spieler bereit erklärt, auch in Zukunft für uns zu spielen“, erklärt MTV-Trainer Abdelkerim Hot, der hinzufügt: „Auch einige Spieler aus Timmerlah haben sich uns angeschlossen.“
Hot, der in seine dritte Saison beim Männer-Turnverein absolvierte, hatte vor Saisonstart nahezu die gleiche Mannschaft beisammen und konnte diese sogar noch punktuell verstärken. So war dem Coach während der Vorbereitung klar: „Wenn wir mit diesem Kader voll durchziehen, dann können wir unser Ziel, den Aufstieg, realisieren.“
Die Konkurrenz wird dominiert
Eine intensive und fordernde Vorbereitung sollte sodann den Grundstein für einen gelungenen Start in die Spielzeit legen. Nicht nur, dass „kleinere“ Gegner souverän besiegt wurden, auch die direkte Konkurrenz war zumindest chancenlos gegen die MTV‘ler. Statement-Siege über Leiferde (8:0) und gegen Rüningen (6:1) belegten eindrucksvoll, dass die Braunschweiger in der Lage sein würden, die Liga zu gewinnen.
Aufgrund der Witterungsverhältnisse verlief die Vorbereitung für die zweite Saisonhälfte suboptimal, kein einziges Testspiel konnte absolviert werden: „Da bin ich schon etwas nervös in die Rückrunde gegangen und wurde durch das 2:2 gegen die Vierte von Eintracht Braunschweig auch bestätigt.“ Doch Hots Mannschaft, der das Team gemeinsam mit Jens Grothe trainierte, fing sich alsbald und auch die Konkurrenz ließ zwischenzeitlich federn. Der MTV dagegen präsentierte sich nach dem leichten Dämpfer zum Wiederbeginn gegen die Eintracht als das konstanteste Team und konnte so bereits vier Wochen vor Saisonende den Aufstieg feiern.
Die Tormaschine
Nicht nur, dass Hots Mannschaft mit sage und schreibe 155 Toren den besten Angriff stellte, sie ließen mit 25 an der Zahl auch die wenigsten Gegentore zu. Dabei stach insbesondere Top-Torjäger Julian Rode aus einem überzeugenden Kollektiv heraus: Überragende 51 Tore steuerte der Mittelstürmer zum Aufstieg bei. Dennoch ist sich sein Trainer sicher: „Das war definitiv keine One-Man-Show, sondern resultierte aus einer tollen Teamleistung. Julian stand oft auch einfach richtig und musste den Ball nur einschieben.“
Der 31-jährige Übungsleiter spricht voller Stolz von „einer eingeschweißten Truppe, die durch dick und dünn geht“, die den Traum vom Aufstieg in die Tat umsetzen konnte. Auch die zweite Mannschaft hatte laut Hot einen großen Anteil am Erfolg der Ersten: „Da wir nur einen kleinen Spielerkader mit 14 bis 15 Leuten hatten, mussten wir häufiger auf Jungs aus der Zweiten zurückgreifen. Die Zusammenarbeit und der Zusammenhalt zwischen beiden Teams war wirklich hervorragend und ein Schlüssel für unser gutes Abschneiden.“
"Wollen gute Rolle spielen"
Nach allen Feierlichkeiten geht der Blick der Verantwortlichen natürlich wieder auf den Alltag, der in der kommenden Spielzeit 1. Kreisklasse heißen wird. Die erste Veränderung dahingehend betrifft die Struktur im Trainerteam: Jens Grothe wird sich zurückziehen und seinen Posten an den aktuellen Teammanager Theodoros Palatsidis abgeben.
Nahezu unberührt bleiben wird hingegen der Mannschaft „Wir werden unseren starken Kern nochmal verstärken. Fünf Spieler haben uns bereits zugesagt, wir suchen nun noch für die Verteidigung und den Sturm“, so Hot, der betont, dass Interessierte sich gerne über Facebook an ihn wenden können.
Und wie steht es um die sportliche Ziele für die kommende Saison? „Wir wollen eine gute Rolle spielen. Wir haben die Möglichkeiten, auch eine Liga höher unser Spiel durchziehen und am Ende auf Rang fünf oder sechs zu landen“, so der Trainer voller Überzeugung über die Fähigkeiten seines Teams. Ob dies gelingt, wird die Zukunft zeigen, doch sicher ist: Der MTV-Fußball ist zurück mit einigen Ambitionen und der Lust auf mehr.
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