Drei Platzverweise! Löwen unterliegen kurios in Regensburg

von Frank Vollmer


Kuriose Niederlage für Eintracht Braunschweig in Regensburg. Foto: imago/Eibner
Kuriose Niederlage für Eintracht Braunschweig in Regensburg. Foto: imago/Eibner | Foto: imago/Eibner



Regensburg/Braunschweig. Die Eintracht musste am 8. Spieltag die erste Niederlage der Saison hinnehmen. In einem kuriosen Duell mit dem SSV Jahn Regensburg unterlagdas Team von Torsten Lieberknechtmit drei Platzverweisen 1:2 (1:0).

Erste Saison-Niederlage für Braunschweig


Zum Abschluss der Englischen Woche setzte Torsten Lieberknecht vor 8.432 Zuschauern in der Continental-Arena auf drei Postionen die angekündigte Rotation um. Jan Hochscheidt, Quirin Moll und Domi Kumbela starteten für Samson, Yildirim und Hernandez. Auf Jahn-Seite musste Torwart Phillip Pentke mit Knieproblemen passen. Für ihn kamAndré Weis. Joshua Mees (Adduktoren) wurde durch Sargis Adamyan ersetzt.

Der Armenier hatte nach drei Minuten die erste gute Annäherung für die forsch beginnenden Hausherren. Marco Grüttner spitzelte daraufhin über Gustav Valsvik und zog ab (6.). In der Anfangsphase bekam Braunschweigs Defensive ordentlichzu tun.Nach einer Viertelstunde wurden auch die Aktionen der Gäste gezielter. Jan Hochscheidt gehörte der erste Abschluss nach einer Ecke (17.). Zwei Minuten später segelte Domi Kumbela in den Ball und köpfte Weis an. Die Qualität der Braunschweiger Chancen wuchs. Gerade als siedie Spielkontrolle zu übernehmen schien, dezimierte sich die Lieberknecht-Elf selbst.Salim Khelifi wollte den Ball aus der Luft pflückenund traf dabei den Kopf von Marc Lais. Schiedsrichter Tobias Reichel zückte glatt Rot (26.). Die Braunschweiger Bankreagierte und nahm mit Christoffer Nyman einen Angreifer vom Feld. Onel Hernández kam für die Position von Khelifi (33.).

Die Gäste tasteten sich zurück in ihr Spiel. Ein Freistoß von Hochscheidt war noch zu weit, Ken Reichels Hammer aus der dritten Reihe (40.) ein Indiz und derFührungstreffer kurz darauf der Beweis dafür (42.). Weis konnte den Kopfball von Valsvik nach einem Standard nur noch klatschen lassen, Joseph Baffo war zur Stelle und hielt den Kopf hinein. Das zweite Tor des Schweden in drei Tagen.

Eine Halbzeit zum Vergessen


Der Jahn kam mit Wut im Bauch aus der Kabine. Die Wolfsburger Leihgabe Sebastian Stolze kam für Rechtsverteidiger Benedikt Saller. Andreas Geipl zog nach zehn Sekunden und einer feinen Kombination ab. Regensburg drückte weiter und wurde direkt mit dem Ausgleich belohnt - auch, weil sich die Braunschweiger Abwehr samt Torwart nicht einig war, wemMarco Grüttner zugeteilt war. DerJahn-Kapitän köpfteungehindert den Ausgleich(47.).

Der SSV hatte jetzt mächtig Rückenwind und belagerte seine Gäste aus Niedersachsen erbarmungslos. Stolze traf mit einem Gewaltschuss den Außenpfosten (49.) und verzog kurz darauf aussichtsreich (53.). Adamyan traf im Anschluss mit einem Kopfball die Latte (58.). Die Bälle flogen von beiden Außenbahnen immer wieder in den Strafraum der "Löwen", die sich kaum mehr befreien konnten. Als dann der eingewechselte Maximilian Sauer die Nerven verlor und seinem Gegenspieler Nandzic mit dem Knie den Rücken strich, war Braunschweig nur noch zu neunt (64.).

Eintracht Braunschweig versuchte bei schwindenden Kräften, wenigstens den einen Punkt zu halten. Dank Schlussmann Fejzic und seiner Großtat gegen den Kopfball von Jann George blieb es zunächst noch dabei (69.). Der Jahn betrieb seinerseits Chancenwucher, traf dann aber doch noch.Jonas Nietfeld trafnacheinem Baffo-Fehler längst überfällig zum 2:1 aus kurzer Distanz (77.). Dabei blieb es bis zum Abpfiff, weil Fejzic noch einmal stark gegen Adamyak parierte (79.). Kurz vor dem Ende sah Mirko Bolandzu allem Überfluss Gelb-Rot nach einem Foul an Grüttner. Der eingwechselte Suleiman Abdullahi hatte in der Nachspielzeit mit einem Heber sogar noch die Chance zum 2:2.

"Haben uns selbst geschlagen"


Torsten Lieberknecht sagte nach der erste Pleite der Saison: "Heute haben wir uns selbst geschlagen. Die erste Rote Karte war hart, aber berechtigt. Das Spiel wurde dann sehr schwer, aber wir haben uns das 1:0 verdient. In der zweiten Halbzeit war der Knackpunkt, dass wir das 1:1 sehr früh bekommen haben. Wir gehen als Verlierer vom Platz, aber ich denke, dass das nicht passiert wäre, wenn wir die Führung länger gehalten hätten." Nun gilt es, nach vorne zu schauen. Am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) gastiert der FC St. Pauli in Braunschweig.

Zahlen & Fakten


SSV Jahn Regensburg: Weis - Saller (46. Stolze), Sörensen, Knoll, Nandzik (76. Hofrath) - Lais, Geipl - George, Adamyan (86. Nachreiner) - Grüttner, Nietfeld Trainer: Achim Beierlorzer

Eintracht Braunschweig: Fejzic - Becker, Baffo, Valsvik, Reichel - Moll, Boland - Khelifi, Hochscheidt (80. Abdullahi) - Nyman (33. Hernández), Kumbela (56. Sauer)Trainer: Torsten Lieberknecht

Torfolge: 0:1 Joseph Baffo (42. Valsvik), 1:1 Marco Grüttner (47.), 2:1 Jonas Nietfeld (77.)

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