Eintracht mit Nullnummer in Duisburg

von Frank Vollmer


Ein Spiel, nicht mal ansatzweise so spektakulär wie dieses Foto. Foto: imago
Ein Spiel, nicht mal ansatzweise so spektakulär wie dieses Foto. Foto: imago | Foto: imago



Duisburg/Braunschweig. Eintracht Braunschweig wartet weiterhin auf den ersten Auswärtsdreier der Saison. Bei Aufsteiger MSV Duisburg kam die Mannschaft von Torsten Lieberknecht in einem Freitagabend-Langweiler nicht über ein torloses Remis hinaus.

Das Gegenteil von Spektakel


Es wehte ein herrliches Lüftchen in der, mit 13.800 Zuschauern, nur spärlich gefülltenSchauinsland-Reisen-Arena. Beste Voraussetzungen für einen Flutlicht-Schlager, doch vergaßen die Teams glatt das Wichtigste: Den Fußball.

Duisburg agierte extrem diszipliniert gegen tief stehende und geduldige Braunschweiger, die diesmal im 3-4-3 begannen und so die starken Außenspieler Moritz Stoppelkamp und Cauly Oliveira Souza unter Kontrolle halten wollten.Hierrutschte Steve Breitkreuz als dritter Innenverteidiger genauso in die Startelf wie Robin Becker und Özkan Yildirim. Niko Kijewski, Jan Hochscheidt (beide Bank) und der verletzte Domi Kumbela wichen. Christoffer Nymansah zunächstim Sitzen zu.

Beide Teams waren sehr starkum Sicherheit bemüht und verzichteten auf jegliches Risiko. So entwickelte sich das genaue Gegenteil von einem Spektakel, in dem beide Teams vor allem die Offensive schuldig blieben.Die erste Chance gehörte dem Ex-Löwen Kingsley Onuegbu, derden Ball in Richtung Jasmin Fejzic trat(1.). 20 Minuten später erfolgte auch der erste Versuch der Gäste, doch Yildirims Abschluss wurde ebenso geblockt, wie Molls Schuss drei Minuten vor der Pause.

Dazwischen sahen die etwa 600 mitgereisten Braunschweiger Fans noch, wie der ehemalige Wolfsburger Kevin Wolze mit einem Freistoß an den Fingerspitzen von Fejzic und dem Pfosten scheiterte (27.). Kurz vor dem Seitenwechsel legte Samson von rechts quer. Abdullahi ließ durch, doch Valsvik am langen Pfosten traf den Ball nicht richtig. Ja, das Ding ging glatt als Torchance durch!

Die Null muss stehen!


So richtig in Schwung kam das Spiel auch nach dem Seitenwechsel nicht. Borys Tashchy bekam eine feine Flanke serviert, vergab den Kopfball aber kläglich. Dannhuschte Cauly Oliveira Souza über rechts durch und zog überhastet ab (48.). Auf der Gegenseite versuchte sich Onel Hernández aus zentraler Position, wurde aber erneut von einem Duisburger Bein geblockt.

Dann dieeinzigeechte Möglichkeit für Eintracht Braunschweig in Halbzeit zwei: Eine Flanke von Yildirim aus dem Halbfeld landete bei Baffo, der von drei Gegenspielern umringt Abdullahi fand. Der Angreifer brachte den Ball aus spitzem Winkel nicht im Tor unter (55.). Beinahe wäre ein Stoppelkamp-Schuss daraufhin für Fejzic zum Querschläger geworden, weil Baffoabgefälscht hatte.Nach etwas mehr als einer Stunde wechselte Lieberknecht doppelt. Christoffer Nyman und Hendrick Zuck kamen für Hernández und Abdullahi. Nyman prüfte nach einem weiten Pass von Baffo noch einmal Flekken im MSV-Tor (67.).

"Zu langsam gespielt"


Löwen-Kapitän Ken Reichel äußerte sich bei Sky selbstkritisch: "Von der Qualität her war das heute eine Top-Mannschaft auf dem Platz, die so ein Spiel auch mal locker gewinnen kann. Dafür war es viel zu wenig von uns. Wir haben viel zu langsam gespielt und haben es dem Gegner dadurch viel zu einfach gemacht, zu verteidigen. Das müssen wir uns heute ankreiden, aber wir nehmen den Punkt mit."

Torsten Lieberknecht war die stabile Leistung der Defensive wichtig: "Beide Mannschaft legten heute vielleicht etwas zu viel Wert darauf, nicht zu verlieren. Trotzdem war es für mich wichtig, dass wir diese defensive Disziplin, die heute mit ausschlaggebend war, über 90 Minuten aufrecht erhalten und dann vielleicht diese eine Chance zu bekommen. Wir haben in den anderen Spielen 60 Minuten gut gespielt und dann gegen St. Pauli 2:0 verloren. Insgesamt kann man von einem Unentschieden reden, das gerecht ist. Wir hatten die gefährlicheren Szenen, aber insgesamt ging es darum, hier heute nicht zu verlieren. Zwei Niederlagen musst du erstmal aus den Ärmeln raus schütteln."Am kommenden Samstag (13.00) kommt der VfL Bochum ins Eintracht-Stadion.

Zahlen & Fakten


MSV Duisburg: Flekken - Hajri, Nauber, Bomheuer, Wolze - Fröde, Schnellhardt (90. +2 Daschner) - Oliveira Souza (77. Engin), Stoppelkamp - Tashchy (79. Iljucenko), Onuegbu Trainer: Ilia Gruev

Eintracht Braunschweig: Fejzic - Baffo, Valsvik, Breitkreuz - Becker, Moll, Samson, Reichel - Hernández (63. Zuck), Yildirim (83. Biada) - Abdullahi (63. Nyman)Trainer: Torsten Lieberknecht

Torfolge: Fehlanzeige


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