Eintracht zittert sich zum 3:2-Erfolg über Duisburg

von Frederik Dippe


Frederik Tingager (rechts) erzielte sein erstes Tor für die Eintracht und stellte Kingsley Onuegbu (links) kalt. Fotos: Agentur Hübner
Frederik Tingager (rechts) erzielte sein erstes Tor für die Eintracht und stellte Kingsley Onuegbu (links) kalt. Fotos: Agentur Hübner | Foto: Agentur Hübner



Braunschweig. Ein Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten endet für die Braunschweiger Eintracht mit einem Happy End! Nach einer tollen ersten Hälfte samt 3:0-Führung agierten die Löwen in den zweiten 45 Minuten zu passiv und mussten noch um den Sieg bangen. Nyman (18.) und Tingager (20.) per Doppelschlag und Abdullahi (40.) trafen für die Blau-Gelben, die Gäste verkürzen durch Wolze (67.) und ein Eigentor von Valsvik (83.). Die Braunschweiger kletterndamit auf den neunten Tabellenplatz.

Lieberknecht setzt auf Khelifi und Kumbela


Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht veränderte seine Startformationen im Vergleich zum torlosen Remis auf St. Pauli auf zwei Positionen: Salim Khelifi und Domi Kumbela ersetzten Onur Bulut und Philipp Hofmann im 4-4-2-System.

Auf Seiten der Gäste entschied sich MSV-Coach Ilia Gruev für das gleiche System, musste jedoch drei neue Startmandate verteilen. Lukas Fröde (10. Gelbe Karte) und Stanislav Iljutcenko (5. Gelbe Karte) fehlten gesperrt, Fabian Schnellhardt aufgrund einer Knöchelverletzung. Dafür stürmte der ehemalige Braunschweiger Kingsley Onuegbu,Tim Albutat sowie Christian Gartner bildeten die neue Doppelsechs.

2:0-Führung im Schnelldurchlauf


Beide Teams begannen bei besten äußerenBedingungen forsch und aktiv. Die Gäste eröffneten mit der Chance von Moritz Stoppelkamp, der per Hacke von Onuegbu im Strafraum freigespielt wurde, aber den Abschluss nicht genau setzen konnte (5.). Der BTSV zeigte sich mit einem Kopfball von Domi Kumbela erstmals vor dem Duisburger Gehäuse (11.), Max Sauer probierte es im folgenden Angriff aus der Distanz, sein Versuch rauschte links am Tor vorbei (12.).

Nur sechs Minuten später nahm das Spiel richtig an Fahrt auf und der Ball zappelte zum ersten Mal im Netz des MSV. Abdullahi maschierte mit Wucht und Entschlossenheit durch das Mittelfeld und spielte Nyman auf halblinks an, der Hajri im Sechzehnmeterraum austanzte und den Ball zur Führung an Mark Flekken vorbeispitzelte. Und die Eintracht wollte nachlegen! Wenige Momente nach dem 1:0 landete die Kugel vor den Füßen vor Kumbela, doch der scheiterte aus zehn Meter am herausstürmenden Flekken (19.). Beim darauffolgenden Eckball ist der Duisburger Schlussmann aber ein zweites Mal chancenlos: Boland führt kurz aus und schlägt den Ball in den Fünfmeterraum, dort nickte Tingager im Duell mit Onuegbu zum 2:0 ein (20.) - Debüt-Tor für den Dänen im Eintracht-Dress.

Abdullahi und Nyman nutzen Duisburger Räume


Die Braunschweiger schafften es immer wieder, die sich bietenden Räume zwischen der Viererkette und der Doppelsechs der Duisburger zu nutzen, die gerade im Zentrum keine gute Staffelung aufwiesen und Kompaktheit vermissen ließen. In diesem freien Raum initiierte die Eintracht sodann auch ihren dritten Treffer des Tages. Der starke Abdullahi stieß erneut dynamisch durch die Mitte, spielte einen Doppelpass mit Nyman und traf mit einem präzisen Schuss aus 17 Metern halblinker Position zum 3:0 (40.). Nyman und Abdullahi überzeugten beide mit großer Spielfreude, Spritzigkeit und Dynamik und nutzten die Unordnung im Duisburger Deckungsverbund schonungslos aus.

Kurz vor der Pause hatte der MSV jedoch noch eine Doppelchance, um den Anschluss zu schaffen. Zunächst fand Ahmed Engin keinen Abnehmer für seinen Querpass im Fünfer, dann scheiterte Stoppelkamp an Fejzic und im Nachgang verhinderte der am Boden liegende Onuegbu das mögliche 1:3 durch Engin (44.). Somit nahm eine effektive Eintrachtdie höchste Halbzeitführung dieser Saison mit in die Kabine - und das völlig verdient.

Wolze belohnt Duisburger Anstrengungen


Nach dem Seitenwechsel hatte wieder der Gast von der Wedau die erste Gelegenheit durch ihren besten Angreifer Moritz Stoppelkamp, der wiederholt seinen Meister im souveränen Jasmin Fejzic finden sollte (46.). Eintracht überließ dem MSV den Ball und kontrollierte das Spiel lange auf diese Weise, denndie Rheinländer fielen lange nicht mit Ideenreichtum auf. Erst nach 66. Minuten machten sich die Gäste die Passivität der Hausherren zunutze.

Der auffällige Moritz Stoppelkamp prüfte Fejzic im nächsten Akt des Privatduells nach einer Ecke mit einem Kopfball auf den kurzen Pfosten. Die zweite Ecke fand den Kopf von Hajri, der nur den Pfosten traf (66.). Die Druckphase der Gäste gipfelte dann aber doch im Anschlusstor: Kevin Wolze zirkelte einen Freistoß aus 18 Meter über die Eintracht-Mauer ins Netz, diesmal war auch Fejzic machtlos (67.). Und sie intensivierten ihre Bemühungen in Richtung des Braunschweiger Gehäuses, Innenverteidiger Nauber knallte das Leder allerdings knapp über das Tor (73.).

Eigentor lässt die Eintracht bangen


Die Löwen konnte sich indes kurzzeitig aus der Umklammerung befreien und verzeichneten durch den agilen Abdullahi die ersten Möglichkeiten im zweiten Durchgang (74./75.). Doch die Duisburger erhöhten weiter Druck und Risiko im Angriff und wurden belohnt. Und vor allem Stoppelkamp, der im Strafraum kläglich alleine gelassen einen Pass vor das Tor spielen konnte und Gustav Valsvik zum Eigentor zwang (83.).

Bei eisigen Temperaturen im Eintracht-Stadion begann das große Zittern. Der MSV schnürte die Gastgeber am eigenen Strafraum ein - ohne sich eine weitere Chance auf den Ausgleich zu erspielen. Abdullahi vergab in der allerletzten Sekunde noch das 4:2, dann war das emotionale Duell vorbei und das Durchatmen groß im blau-gelben Lager. Mit diesem dreifachen Punktgewinn verbessert sich die Eintracht auf den neunten Tabellenplatz (36 Punkten) und setzt sich vorbehaltich des Montagsspiels Aue gegen Fürth auf sechs Zähler vom Relegationsrang ab.

Zahlen & Fakten


Eintracht Braunschweig: Fejzic - Sauer, Tingager, Valsvik, Kijewski - Hochscheidt, Boland, Khelifi, Abdullahi - Nyman, Kumbela Trainer: Torsten Lieberknecht

MSV Duisburg: Flekken - Hajri, Bomheuer, Nauber, Wolze - Albutat, Gartner, Engin, Stoppelkamp - Tashchy, Onuegbu Trainer: Ilia Gruev

Torfolge: 1:0 Christoffer Nyman (18.), 2:0 Frederik Tingager (20.), 3:0 Suleiman Abdullahi (40.), 3:1 Kevin Wolze (67.), 3:2 Gustav Valsvik (83., Eigentor)

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