Eishockey-WM: Deutschland verliert gegen Favorit Russland

von Jens Bartels


Trotzdem sich die Deutschen auch physisch zur Wehr setzten (hier Gerrit Fauser), reichte es nicht zum Sieg. Foto: imago / osnapix
Trotzdem sich die Deutschen auch physisch zur Wehr setzten (hier Gerrit Fauser), reichte es nicht zum Sieg. Foto: imago / osnapix | Foto: imago / osnapix



Köln/Wolfsburg. Im dritten Gruppenspiel der Eishockey-Weltmeisterschaft musste das deutsche Team die nächste Niederlage einstecken. Am Montagnachmittag unterlag die Mannschaft von Bundestrainer Marco Sturm gegen die russische Auswahl mit 3:6 (0:3, 0:2, 1:3). Grizzlys Wolfsburgs Gerrit Fauser gehörte erneut zum Aufgebot.

Matchstrafe für Hager – Russen punkten im Powerplay


Nach der deutlichen 2:7-Niederlage gegen Schweden, stand mit Russland heute der nächste Favorit auf dem Programm. Trotz frühen Rückstandes, setzte sich das deutsche Team stark gegen die Übermacht zur Wehr, doch bereits im ersten Drittel wurde klar, wohin die Reise geht.Nach nur 64 Sekunden musste sich Thomas Greiss bereits das erst Mal umdrehen. Nach einem präzise gespielten Pass von Artemi Panarin, der sich hinter dem Tor positioniert hatte, konnte Vadim Shipachyov, der frei vor dem deutschen Goalie stand, knallhart das 0:1 (2.) einnetzen.

Die Deutschen versuchten das physisch harte Spiel der Russen mit den selben Mitteln zu kontern und handelten sich eine frühe Strafzeit ein, überstanden diese jedoch schadlos. In der Folge mussten die Turnierdritten des Vorjahres in Unterzahl. Zwar konnte das Team von Bundestrainer Marco Sturm nichts ausrichten, sorgte aber für mehrere gefährliche Angriffe und entschärfte die russische Offensive zunächst durch starkes und hartes Forechecking.

In der 14. Minute wurde Patrick Hager frühzeitig zum Duschen geschickt, nachdem der Kölner seinen Gegner zuvor gefährlich von hinten zu Boden gerissen hatte. Die darauf folgende 5-Minuten-Strafe wurden den Hausherren zum Verhängnis. Mehr als eine Minute ließen die Russen die Scheibe vor dem deutschen Tor rotieren, bis Vadim Shipachyov den richtigen Zeitpunkt zum Abschluss für das 0:2 (18.) fand. Immer noch in Unterzahl, schepperte es im heimischen Kasten nach nur einer Minute erneut, dieses Mal mit einem Knaller von Ivan Provorov zum 0:3 (19.) kurz vor der Blauen.

Rieder verletzt raus – Gäste erhöhen nochmals


Den nächsten Ausfall hatten die Gastgeber in der 24. Minute zu beklagen. Dieses Mal traf es NHL-Spieler Tobias Rieder, dermit einer Knieverletzung vom Eis musste.Noch in der selben Minute knallte Marcus Kink mit den Knien voraus in die Bande, konnte aber nach kurzer Zeit selbständig zur Bank laufen.

Trotz der Rückschläge arbeitete Sturms Truppe weiter und auch Thomas Greiss zeigte abermals eine klasse Leistung. Im Angriff fiel es den Deutschen schwer, sich durchzusetzen– das russische Team stand hinten sicher. Die Unparteiischen ließen viel durchgehen, nicht aber die Strafe gegen Yasin Ehliz in der 31. Minute. Diese Gelegenheit ließ sich das Roadteam nicht nehmen. Erneut scorte ein überzahlstarke Mannschaft nach längerem Scheibenlauf durch Nikita Gusev zum 0:4 (32.).

Damit nicht genug. Nach gewonnenem Bully verlor Konrad Abeltshauser das Hartgummi, Nikita Kucherov reagierte blitzschnell und lief mit der Scheibe solo auf den Goalie der New York Islanders zu, täuschte an und überlistete den stark spielenden Schlussman, der in dieser Situation keine Chance hatte, zum 0:5 (36.).

Aufholjagd kam zu spät– Sieg für den Favoriten


Immer mehr Schüsse gaben die Gäste auf Greiss' Tor ab, die verteidigende Mannschaft stand nicht dicht genug am Gegner und verdankte ihrem Goalie, dass sich der Zwischenstand nicht weiter erhöhte. Im Umkehrschluss wurden viele Abschlüsse der Deutschen gar nicht erst zugelassen.

Als die Hoffnung immer mehr schwand, blitze das Ausrichter-Team nochmal auf. Nach einem harten Schuss von Moritz Müller landete der Rebound bei Brooks Macek, der unmittelbar reagierte und das Spielgerät unter TorwartVasilevskis linkem Bein zum 1:5 (46.) einschob. Keine drei Minuten später in doppelter Überzahl: Kapitän Christian Ehrhoff zog von rechts auf der blauen Linie ab, Philip Gogulla hielt die Kelle rein und fälschte unhaltbar zum 2:5 (49.) ab.

Doch die Aufholjagd wurde jäh gebremst. Wieder war es Panarin, der das Tor umkreiste und im richtigen Moment auf Gusev ablegte, der daraufhin seinen eigenen Abpraller zum 2:6 (52.) reinstocherte. Das ganz klar stärkste Drittel der Deutschen sollte noch einen glänzenden Abschluss bekommen. Freddy Tiffels, bereits in der WM-Vorbereitung erfolgreich, ließ nach Zuspiel von Kink gleich zwei Defender stehen und markierte nach einer schönen Bewegung zum 3:6 (60.) sein erstes WM-Tor.

Zahlen und Fakten


Torfolge:0:1 (01:04) Vadim Shipachyov, 0:2 (17:10) Vadim Shipachyov (PP1), 0:3 (18:15) Ivan Provorov (PP1), 0:4 (31:10) Nikita Gusev (PP1), 0:5 (35:16) Nikita Kucherov, 1:5 (45:53) Brooks Macek, 2:5 (48:34) Philip Gogulla (PP1), 2:6 (51:40)Nikita Kucherov, 3:6 (59:10) Frederik Tiffels

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