Eiskalte Bayern reißen "Wölfen" Punktgewinn aus den Händen

von Frederik Dippe


Joshua Guilavogui (rechts) und der VfL wehrten sich lange Zeit stark gegen den Tabellenführer. Fotos: Agentur Hübner
Joshua Guilavogui (rechts) und der VfL wehrten sich lange Zeit stark gegen den Tabellenführer. Fotos: Agentur Hübner | Foto: Agentur Hübner



Wolfsburg. Im möglichen Schicksalsspiel für Trainer Martin Schmidt zeigte der VfL Wolfsburg gegen den turmhohen Favoriten FC Bayern München eine gute Vorstellung. Daniel Didavi brachte den Tabellendreizehnten früh in Führung (8.), Sandro Wagner (64.) und Top-Torjäger Robert Lewandowski(90. +1) entrissen den "Wölfen" späteinen Punktgewinn.

VfL mit Itter, Bayern mit Thiago und Wagner


VfL-Trainer Martin Schmidt stellte im Vergleich zur 1:3-Pleite in Bremen auf vier Positionen um. Divock Origi, Daniel Didavi, Gian-Luca Itter, Renato Steffen und Sebastian Jung standen von Beginn an auf dem Rasen. Weichen müssten Paul Verhaegh (grippaler Infekt), Victor Osimhen,Josip Brekalo, William und Admir Mehmedi.

Auf bayrischer Seite schmiss Jupp Heynckes vor dem Champions League-Spiel gegen Besiktas Istanbul die Rotationsmaschine an und änderte seine Elf auf gleich acht Positionen. Allein Robben, Ribéry und Ulreich durften starten, Mittelfeld-Ass Thiago kamerwartungsgemäß zu seinem Comeback.

Didavierneut per Kopf gegen Bayern


Knapp acht Minuten lang waren die Wolfsburger Anhänger stumm, dann folgte der erste große Aufschrei in Grün-Weiß. Eine kurz ausgeführte Ecke schlug Yunus Malli präzise auf den zweiten Pfosten, wo sich Daniel Didavi im Kopfballduell gegen den kleinen Juan Bernat durchsetzte und Sven Ulreich beim ersten VfL-Torschuss ohne Chance ließ. Bereits im Hinspiel hatte Didavi den Bayern-Schlussmann per Kopf zum 2:2-Endstand überwunden.

Die Münchener, zuvor nur mit einem geblockten Fallrückzieher von Martinez auffällig geworden (5.), dominierten im Anschluss weiterhin das Spielgerät, ohne allerdings mit überschwänglicher Kreativität zu glänzen oder gar effektiv zu werden. Der VfL verdichtete gekonnt das Zentrum und zeigte sich enorm einsatzfreudig und bissig in den Zweikämpfen (52% gewonnene Duelle zur Halbzeit). So entwickelte sich eine Partie, in dem die Hausherren ohne großen Aufwand ihre Führung in die Pause bringen konnten und der Tabellenführer in allen Belangen enttäuschte.

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Früher Jubel dank Didavi. Foto: Agentur Hübner


Casteels behält gegen Robben die Nerven


Unverändert machten sich beide Teams auf in die zweiten 45 Minuten. Dort erwischten die Gastgeber den besseren Start: nur wenige Sekunden nach Wiederbeginn setzte Torschütze Didavi einen Freistoß aus 20 Metern über die Querlatte. Corentin Tolisso zielte danach über das Gehäuse des bis dato wenig geprüften Koen Casteels.

Der parierte in der 53. Spielminute aus wenigen Meter gegen Sandro Wagner, den auf den Abpraller lauernden Thiago sperrte Renato Steffen- Schiedsrichter Stegemann zeigte zum Unverständnis der "Wölfe" auf den Punkt. Den folgenden Strafstoß von Arjen Robben lenkte Casteels mit seinen langen Armen stark an den linken Pfosten (56.).

Effektivität pur: Bayern schlagen eiskalt zu


Das Spielgesehen verlagerte sich nun noch deutlicher in die Hälfte des VfL und acht Zeigerumdrehungen später musste sich Casteels doch geschlagen geben. Arjen Robben ließ denjungenItter stehen, ging bis zur Grundlinie durch und flankte auf den Fünfermeterraum, wo Wagner den Ball per Kopf in die Maschen wuchtete (64.). Erneut war es in der Folge der Nationalstürmer, der den VfL-Keeper mit einer Doppelchance prüfte (71.). Die Schmidt-Elf hatte nach dem Ausgleichstreffer sichtlich Probleme für Entlastung zu sorgen, da die Bälle nach Gewinn schnell wieder in bayrischer Kontrolle waren.

Dass die Münchener ein Spitzenteam sind, unterstrichen sie dann in der 90. Spielminute. Die prägendeFigur der zweiten Hälfte, ArjenRobben, zog zum zweiten Mal entscheidend an Itter vorbeiin den Strafraum, der sich nur mit einem Foul behelfen konnte und Stegemann zum zweiten Elfmeterpfiff zwang.Der eingewechselte Robert Lewandowskiließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und verwandelte sicher zum Sieg (90. +1). Die Wolfsburger machten sich damit in der Schlussminute eine aufopferungsvolle Leistung und einen Achtungserfolg zunichte.

"Das Spiel in der Offensive verloren"


"Am Ende war das Spiel gegen uns", beklagte VfL-Trainer Schmidt im Nachhinein das Spielglück seines Teams. "In der ersten Halbzeit haben wir keine Großchance zugelassen, in der zweiten war es klar, dass der Druck größer werden würde", so Schmidt. "Wir haben das Spiel aber in der Offensiv verloren. Uns sind zu schnell die Bälle verloren. Insgesamt war es zu wenig, um zu gewinnen."

Bayern-Coach Jupp Heynckes bezeichnete den Erfolg als "glücklich, auch wenn wir immer an uns geglaubt haben", aus seiner Sicht war die Einwechslung von Thomas Müller einer der Schlüssel für den 19. Saisonsieg: "Mit Thomas hat sich die Statik unseres Spiels verändert, vor allem mit seinen raumöffnenden Läufen. Wir haben uns dann mehr Torchancen erarbeitet und die Partie so in der Schlussphase drehen können."

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Trifft gerne gegen Wolfsburg: Robert Lewandowski. Foto: Agentur Hübner


Zahlen & Fakten


VfL Wolfsburg: Casteels - Jung (78. William), Knoche, Bruma, G. Itter - Guilavogui, Arnold - Malli (90. +2 Dimata), Didavi, Steffen (83. Osimhen)- Origi Trainer: Martin Schmidt

FC Bayern München: Ulreich - Rafinha, Javi Martinez, Süle, Bernat - Rudy, Thiago (62. Müller), Tolisso - Robben, Wagner (79. Lewandowski), Ribéry (66. Alaba)Trainer: Jupp Heynckes

Torfolge: 1:0 Daniel Didavi (8.), 1:1 Sandro Wagner (64.), 1:2 Robert Lewandowski (90. +1)

Besondere Vorkommnisse: Casteels pariert Elfmeter gegen Robben (56.)

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