Fehlstart nach Maß: BVB eine andere Liga als Wolfsburg

von Frank Vollmer


Überall Schwarz-Gelbe: Landry Dimata in Bedrängnis. Foto: imago/DeFodi
Überall Schwarz-Gelbe: Landry Dimata in Bedrängnis. Foto: imago/DeFodi | Foto: imago/DeFodi



Wolfsburg.Es könnte erneut eine schwere Saison in der Bundesliga für den VfL Wolfsburg werden. Zum Auftakt setzte es gegen Borussia Dortmund eine klare 0:3-Niederlage, bei der das Team von Trainer Andries Jonker den Westfalen zu keinem Zeitpunkt gewachsen war.

Arbeit Fußball Leidenschaft


Als Schiedsrichter Robert Hartmann (Wangen) um 17:23 Uhr das Spiel abpfiff, war spätestens klar, dass noch viel Arbeit auf Andries Jonker und sein Team zu kommt, bis es sich gefunden hat. Naturgemäß ging der DFB-Pokalsiegerals Favorit in die Partie und mag auch kein Maßstab sein für die runderneuerte Jonker-Elf, doch sahen die 30.000 Zuschauer in der VfL-Arena an diesemersten Spieltag keines derdrei selbst auferlegtenAttribute des VfL Wolfsburg: "Arbeit Fußball Leidenschaft".

Nur einmal im ersten Abschnitt wurde der VfL wirklich gefährlich, als Yannick Gerhardt eine Ecke von Daniel Didavi über das Tor köpfte (13.). Von da an übernahmen die Gäste das Heft des Handelns. So dauerte es keine 23 Minuten, bis der BVB die Feldüberlegenheit in zählbares umzusetzen vermochte. Dabei wurde ein einfacher langer Ball auf Pierre-Emerick Aubameyang dem VfL zum Verhängnis, weil Mario Götze im Nachsetzen Christian Pulisic fand, der im Strafraum kläglich alleine gelassen, auch keine Mühe hatte, Koen Casteels ins lange Ecke zu überwinden.

Die Gäste blieben dran. EineFlanke von Aubameyang köpfte Rechtsverteidiger Lukasz Piczszek knapp neben das Tor (25.). Der VfL wirkte überfordert und lief meist hinterher. Angriff auf Angriff rollte auf Casteels zu. So kamdas 0:2 keineswegs aus dem Nichts, sehenswert war es aber schon, wie Innenverteidiger Marc Bartra den Pass von Castro nach einer Drehung ins Toreck schlenzte (27.). Noch vor der Pause verpasste Pulisic das 0:3, weil ihm ein feiner Diagonalball bei der Annahme versprang (42.).

Kurzes VfL-Strohfeuer


Nach dem Seitenwechsel kam Wolfsburg etwas besser ins Spiel, auch weil die Westfalen jetztzurück schalteten. Eine Brustablage des eingewechselten Landry Dimata auf Gomez verzog der weit über das Tor (51.). Fünf Minuten später lief der deutsche Nationalspieler auf Roman Bürki zu, schob aber links am Tor vorbei. Wieder war es Gomez, der kurz darauf unter einem Freistoß von Didavi hindurch sprang.

Jonker reagierte und wechselteJosuha Guilavogui mitBazoer für mehr Spielkontrolle. Genau in diese stärkste Phase des VfL hinein setzte Aubameyang das 0:3. Eine einfache Trainingskombination zwischen Piszczek und Pulisic über rechts genügte und die Hereingabe des US-Amerikaners landete per Fußspitze im Tornetz (61.).

Das Spiel war entschieden, auch wenn sich Wolfsburg nicht aufgab und noch zu einigen Nadelstichen kam. Guilavogui stand beim vermeintlichen Anschluss abseits (69.), auch der eingewechselte Arnold wurde nach einem feinen Pass von Gerhardt zurückgepfiffen (80.). Der BVB tat nur noch das Nötigste und schaukelte den 3:0-Sieg souverän über die Zeit.

"Haben uns viel vorgenommen"


"Wir haben uns viel vorgenommen für den Auftakt zu Hause gegen Borussia Dortmund", sagte Andries Jonker nach dem Spiel, musste aber eingestehen, er habe schon nach zehn Minuten gesehen, "dass der BVB einfach besser ist und die besseren Spieler auf dem Platz hat. Unsere Antwort darauf, kompakt und aggressiv zu verteidigen, ist nicht aufgegangen. Wir sind dann mit einem 0:2-Rückstand in die Kabine gegangen. Das ist natürlich überhaupt nicht gut, aber wir haben uns dann zusammengerissen, auch nach dem 0:3. Eine der wenigen Sachen mit der ich zufrieden bin ist, dass die Jungs bis zur letzten Sekunde gekämpft haben, um es so gut wie möglich zu machen. Aber das 0:3 ist enttäuschend und nach dem Spielverlauf gerechtfertigt."

Zahlen & Fakten


VfL Wolfsburg: Casteels, Verhaegh, Knoche, Uduokhai, Gerhardt, Bazoer (59. Guilavogui), Camacho, Blasczcykowski (43. Dimata), Didavi (69. Arnold), Hinds, Gomez Trainer: Andries Jonker

Borussia Dortmund: Bürki, Piszczek, Sokratis, Bartra, Zagadou (77. Passlack), Sahin, Castro, Götze (60. Dahoud), Pulisic (86. Kagawa), Philipp, Aubameyang Trainer: Peter Bosz

Torfolge: 0:1 Christian Pulisic (23. Götze), 0:2 Marc Bartra (27. Castro), 0:3 Pierre-Emerick Aubameyang (61. Pulisic)

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