Freie Turner bewiesen Moral als das Desaster drohte

von Frank Vollmer


Nach desaströser Halbzeit mit Moral: Freie Turner. Foto: Vollmer/Archiv
Nach desaströser Halbzeit mit Moral: Freie Turner. Foto: Vollmer/Archiv



Spelle/Braunschweig. Warum der SC Spelle Venhaus das Oberliga-Team der Stunde ist bekamen Freie Turner am 10. Spieltag am eigenen Leib zu spüren. 2:4 unterlag die Mannschaft von Kai Olzem im Getränke-Hoffmann-Stadion. Und doch fand der Coach Lob.

"Brutal schnelles Umschaltspiel"


"Das war brettstark", lobte Kai Olzem nach dem Spiel. Leider meinte der 37-Jährige damit den Gegner SC Spelle Venhaus. Soeben hatte seine Mannschaft mit 2:4 verloren. "In der 1. Halbzeit haben die uns nicht zum Luftholen kommen lassen", so Olzem. Sein Team sei in der Defensive maßlos überfordert gewesen vom guten Umschaltspiel des SC, der nach rasanten Anfangsminuten durch einen Kopfball von Stefan Raming-Freesen in Führung ging (15.) und direkt das 2:0 nachlegte. Steffen Menke hieß der Torschütze nach 16 Minuten. Mit einfachem und sicherem Passspiel kamen die Hausherren immer wieder zu Torchancen. Während Freie Turner vereinzelte Annäherungen auf das Tor von Schlussmann Florian Egbers hatten, erspielte sich das Team von Sebastian Röttger die Chancen beinahe im Minutentakt. "Wir konnten froh sein, dass es zur Pause nicht 5:0 stand", sagt Kai Olzem ehrlich. So stand es 3:0. Nach einem Freistoßtrick hatte Sascha Wald aus gut 20 Metern vollendet (30.).

"Entweder wir gehen da raus und lassen uns abschlachten oder wir halten als Mannschaft dagegen", waren die Worte des Braunschweiger Trainers in der Halbzeitansprache. Aber gleich die erste gefährliche Aktion warf die Turner weiter zurück. "Eine dreifache Fehlentscheidung des Schiedsrichters", ärgert sich Olzem. Während zwei Spieler des Gegner abseits gestanden hätten, wurde Kevin Hintersdorf foulartig geblockt und kam dann zu spät mit der Grätsche, die außerhalb des 16ers gewesen sei. Den Elfmeter verwandelte Sascha Wald sicher zum 4:0 (55.). Ein Desaster drohte: Gleich danach vergab Wald aus 16 Metern.

Starker Endspurt wird nicht belohnt


Doch ging nun ein Ruck durch das Gästeteam. "Plötzlich waren wir klar die bessere Mannschaft", sagt Olzem. "Wir haben gefightet und sind zurückgekommen, obwohl wir am Boden lagen." Nils Gehde gelang aus 20 Metern aus halbrechter Position eine direkter Freistoßtreffer zum Anschluss (74.). Spelle wirkte auf einmal körperlich platt ob der Laufarbeit im ersten Durchgang. Der eingewechselte Masirullah Omarkhiel brachte neuen Schwung und sorgte nach einem schönen Pass von Lennart Kuntze für das 4:2 (83.). Fast wäre Martin Kühn fünf Minuten vor dem Ende noch das 4:3 gelungen, doch Egbers blieb lange stehen und hielt dann überragend. "Das Positive aus der 2. Halbzeit nehmen wir mit", kündigt der Turner-Coach an. "Natürlich müssen wir besonders die 1. Halbzeit analysieren, aber wie meine Mannschaft nach dem 0:4-Rückstand reagiert hat verdient Lob", so Olzem. Kommenden Sonntag ist die Reserve des VfL Osnabrück zu Gast im Freie Turner Stadion (15 Uhr).

Zahlen & Fakten


SC Spelle Venhaus: Egbers, Bartling, Schnettberg, Stegemann, Raming-Freesen, F. Hoff, Ehlert, N. Hoff, Menje, Ahrens, Wald Trainer: Sebastian Röttger

Freie Turner: Keul, Fiedler, Hintersdorf, Krüger, Gehde, Bräunig, Neumann, Lakaaschus, Öztürk, Errico, Kühn Trainer: Kai Olzem

Torfolge: 1:0 Stefan Raming-Freesen (15.), 2:0 Steffen Menke (17.), 3:0 Sascha Wald (30.), 4:0 Sascha Wald (55. FE), 4:1 Nils Gehde (74.), 4:2 Masirullah Omarkhiel (83.)


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