Glücklicher VfL feiert Klassenerhalt gegen mutige Löwen

von Frank Vollmer


Unglaublich verbissen: Salim Khelifi (Eintracht Braunschweig) und Yunus Malli (VfL Wolfsburg). Fotos: Agentur Hübner
Unglaublich verbissen: Salim Khelifi (Eintracht Braunschweig) und Yunus Malli (VfL Wolfsburg). Fotos: Agentur Hübner | Foto: Agentur Hübner



Braunschweig/Wolfsburg. Der VfL Wolfsburg hat das Relegations-Rückspiel bei Eintracht Braunschweig durch ein Tor von Vieirinha für sich entschieden und bleibt ein weiteres Jahr in der Bundesliga. Vor 23.000 Zuschauern zeigte Zweitligist Eintracht Braunschweig dabei noch einmal eine enorme Energieleistung, die nicht belohnt wurde.

Braunschweig lässt zu viel liegen


Erfolg und Misserfolg liegen im Sport so nah bei einander: Es war ein unglaublich enges und verbissenes Finale, in dem Eintracht Braunschweig über weite Strecken die bessere Mannschaft war. Die „Löwen“ kämpften mit enormem Einsatz von der ersten Minute an. Am Ende entschieden Nuancen das Spiel.

Zwei Änderungen nahm Trainer Torsten Lieberknecht im Vergleich zum Hinspiel am vergangenen Donnerstag vor. Für Onel Hernández und Quirin Moll begannen Salim Khelifi und Patrick Schönfeld. VfL-Coach Andries Jonker ersetzte den angeschlagenen Paul-Georges Ntep durch Vierinha. Der portugiesische Europameister sollte das Zünglein an der Waage werden.

Beide Mannschaften gaben zu Beginn Vollgas. Daniel Didavi hatte den ersten Abschluss nach zwei Minuten. Auf der anderen Seite tankte sich Schönfeld durch, fand aber keinen Abnehmer. Die Hausherren übernahmen immer mehr die Spielkontrolle, der VfL wartete ab und musste sich harten Zweikämpfen stellen. In der 13. Spielminute erfolgte die erste von zwei Großchancen für die energische Lieberknecht-Elf: Über Khelifi und Sauer kam der Ball von rechts zu Nyman, der aus sieben Metern an Koen Casteels scheiterte. Kurz danach überraschte Philipp Wollscheid seinen Torwart beinahe auf dem falschen Fuße mit einer Kopfball-Rückgabe. Wolfsburg wirkte beeindruckt. Braunschweig stürmte weiter mit vollem Einsatz.

Bei einer Ecke klärte Casteels nicht entschlossen genug. Reichel lief von links an und legte in den Strafraum, wo Valsvik knapp verpasste (25.). Auf der anderen Seite bekam Vieirinha einen langen Ball auf rechts. Der nachfolgende Querpass fand keinen Abnehmer (27.). Knapp zehn Minuten später zappelte der Ball im Braunschweiger Tor, doch Schiedsrichter Stieler sah ein Foul von Gerhardt an Sauer bei der Aktion vor Gomez' Torschuss (39.). Statt der Wolfsburger Führung vergab Ken Reichel auf der anderen Seite die zweite Riesenchance für die Eintracht. Der agile Nyman lief allein durchs Mittelfeld und bediente den Linksverteidiger, der frei vor Casteels über das Tor hämmerte (41.). Blau-Gelb hatte unglaublich viel in diese hartgeführte erste Halbzeit investiert.

Vieirinha schockt die Löwen


Der Schock für die Gastgeber erfolgte wenige Minuten nach Wiederanpfiff. Der Wolfsburger Angriff kam über rechts. Jasmin Fejzic konnte den Schuss von Malli noch parieren, der Abpraller landete direkt bei Vireirinha, der mächtig aus gut 15 Metern abzog und das leere Tor traf (49.). Eintracht Braunschweig brauchte nun drei Tore und wirkte kurz geschockt. Trainer Lieberknecht brachte mit Suleiman Abdullahi und Onel Hernández für Hochscheidt und Schönfeld zwei neue Offensive (58.) - später kam noch Youngster Tietz (79. für Khelifi) hinzu.

Wolfsburg agierte jetzt sehr viel defensiver, bei der offensiven Ausrichtung der Lieberknecht-Elf vergaben die Gäste noch mehrere Konterchancen an Fejzic - wie Malli (67.) - oder standen abseits, wie Wollscheid, der schon zum Torjubel abdrehte (83.). Zuvorsegelte ein Schlenzer des Braunschweiger AngreifersNyman knapp am Toreck vorbei. Die Löwen schwächten sich in der Schlussphase noch einmal selbst, als Sauer die zweite Gelbe Karte sah. Am Spielausgang änderte sich nichts mehr - auch weil die Gäste selbst in Führung liegend nicht an Fejzic vorbei kamen. Gomez fand so in der 86. Spielminute noch einmal seinen Meister in dem Braunschweiger Schlussmann.

Unschöne Szenen ereigneten sich nach dem Schlusspfiff, als Braunschweiger Fans das Spielfeld stürmten und Pyro in Richtung Gästeblock flogen. Spieler und Verantwortliche des VfL Wolfsburg traten die schnelle Flucht in die Kabinen an, feierten Minuten später aber lautstark den knapp geschafften Klassenerhalt. Herzlichen Glückwunsch!

[Foto und Stimmen folgen]


Zahlen & Fakten


Eintracht Braunschweig: Fejzic, Sauer, Decarli, Valsvik, Reichel, Boland, Omladic, Khelifi (79. Tietz), Schönfeld (58. Abdullahi), Hochscheidt (58. Hernández), Nyman Trainer: Torsten Lieberknecht

VfL Wolfsburg: Casteels, Träsch, Knoche, Wollscheid, Gerhardt, Guilavogui, Gustavo, Vieirinha (68. Dejagah), Didavi (78. Arnold), Malli, Gomez Trainer: Andries Jonker

Torfolge: 0:1 Vieirinha (49.)


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