Grandioser Kinoabend mit einem Olympiasieger

von Jonas Dräger


Moritz Fürste (mit blauem Pulli) in geselliger Runde.
Foto: Dräger.
Moritz Fürste (mit blauem Pulli) in geselliger Runde. Foto: Dräger. | Foto: Dräger



Braunschweig. Große Ehre für die drei Braunschweiger Hockeyclubs. Olympiasieger Moritz Fürste war zu Gast in Braunschweig, absolvierte mit dem Nachwuchs von Eintracht, dem BTHC und MTV eine Trainingsstunde und präsentierte danach den Kinofilm "Ecke, Schuss - Gold".

Ein Olympiasieger zum Anfassen


60 junge Hockeyspielerinnen und Hockeyspieler waren zum Training in der Alten Waage erschienen. Rund 150 Zuschauer bevölkerten die Tribüne. Der Applaus brandete auf, als der zweifache Olympiasieger Moritz Fürste gegen 16 Uhr die Halle betrat. Im lockeren Sportdress begrüßte er die Teilnehmer, teilte alle in Gruppen auf und begann mit dem Training.

2016 hatte Fürste in Rio mit der Herren-Nationalmannschaft die Bronzemedaille geholt, danach seine Karriere im Team beendet. Aktuell ist er noch beim UHC Hamburg in der 1. Bundesliga aktiv. Immer wieder unterbracht er die Kinder bei ihren Übungen, gab Tipps und erklärte die Spielzüge. Dribblings und Torschüsse standen ganz weit oben auf der Liste.

Nach einer guten Stunde schnappte er sich dann eine Gruppe und lud zum gemütlichen Plauschen ein. Jeder durfte Fragen stellen und der Braunschweiger Hockeynachwuchs war extrem neugierig. "Wie war Olympia", "Macht Hockey immer Spass?", "Wie viele Ecken schießt du im Training" und "wie oft trainierst du eigentlich pro Woche". Der 32-jährige beantwortete alle Fragen in aller Seelenruhe und stets mit einem Lächeln. "So viele unterschiedliche Fragen wurden mir tatsächlich noch nie gestellt", bemerkte er im Anschluss.

Direkt nach dem Training ging es weiter ins Kino. Im C1 wurde "Ecke, Schuss - Gold" präsentiert. Ein Dokumentarfilm über die deutschen Hockeyspielerinnen und Spieler auf dem Weg nach Rio. Der große Kinosaal 1 war dann auch bis auf den letzten Platz gefüllt. 610 Zuschauer besuchten die Vorstellung. Organisatorin Karen Fröhlich war hochzufrieden. Zusammen mit Moderator Christoph Merl lobte sie die tolle Zusammenarbeit der drei Braunschweiger Vereine.

Die Initiatorin des Films, Rebecca Landshut, spielte selber viele Jahre Hockey. "Zwei Teams mit Medaillenchancen in Rio. Ich fand einfach, dass da die Zeit für einen Hockeyfilm gekommen war", erklärte sie. Doch das sahen nicht alle so. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen wollten den Film nicht produzieren. Die Quote sei in dieser Randsportart nicht ausreichend, lautete die Begründung. Stattdessen versuchte Landshut den Film per Crowdfunding zu realisieren. Knapp 360.000 Euro wurden so bisher eingespielt und das Projekt realisiert. Die Zuschauer bekamen einen unglaublich spannenden Einblick in die Welt der Hockeyspieler. Tief enttäuschte Spielerinnen, die bei der Nominierung für Rio eine Absage erhielten, grenzenloser Jubel während der Olympischen Spiele. Großer Sport mit all seinen Facetten.

Am Ende waren alle Zuschauer begeistert. Fürste und Landshut erhielten ordentlich Applaus. Vor dem Saal gab es lange Schlangen. Jeder wollte noch eine DVD erwerben, um den Film ein weiteres Mal anzuschauen und das Projekt somit zu unterstützen. Moritz Fürste war derweil in der Lobby angekommen. An einem kleinen Tisch schrieb er hunderte Autogramme und posierte für zahlreiche Selfies. Ein toller Abend für den Braunschweiger Hockeysport.


mehr News aus der Region


Weitere spannende Artikel