Grizzlys nicht bissig genug – Eisbären holen sich Spiel 1

von Jens Bartels


Das 3:1 schenkten sich die Grizzlys selbst ein. Foto: imago/Contrast
Das 3:1 schenkten sich die Grizzlys selbst ein. Foto: imago/Contrast | Foto: imago/Contrast



Berlin/Wolfsburg. Im ersten Spiel der Viertelfinalserie der DEL-Playoffs mussten sich die Grizzlys Wolfsburg bei den Eisbären Berlin vor 10641 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena mit 1:4 (0:0, 1:2, 0:2) geschlagen geben. Nach einem ausgeglichenen ersten Drittel, zeigten sich die Gastgeber im weiteren Verlauf des Mittwochabends als das offensiv stärkere Team.

Bina verletzt – Weiß wieder da


Das Verletzungspech beim Gäste-Team reißt nicht ab: Nun reihte sich auch Robbie Bina neben Tyler Haskins, Gerrit Fauser, Mark Voakes, Marcel Ohmann und Torsten Ankert in die Ausfallliste ein. Dafür zurück im Kader: Alexander Weiß. Der Stürmer war in den letzten Tagen wieder voll im Training und kündigte am Dienstag an: "Ich fahre mit nach Berlin. Ob ich zum Einsatz komme, entscheiden wir wahrscheinlich am Mittwochmorgen."

Nach Schnellstart regiert Defensive


Mit Volldampf ging es in das erst zweitePlayoff-Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten seit der Finalserie von 2011. Die Hausherren rissen das Kommando in der Offensive sofort an sich und prüften Jerry Kuhn im Wolfsburger Kasten innerhalb der ersten zwei Minuten gleich mehrmals. Im Gegenzug sorgte Kamil Kreps kurz für Torgefahr, doch Petri Vehanen hatte alles im Griff (3.). Richtig zwingend wurde es auf beiden Seiten allerdingsnicht. Der Druck der Berliner ließ mit der Zeit etwas nach, das Roadteam kam nun defensiv besser rein (8.) – übrig blieb eine optische Überlegenheit des Rekordmeisters.

Ereignislose Minuten verstrichen, bis Philip Riefers frei vor Vehanen stand, der den Versuch jedoch entschärfte (11.). Auf der Gegenseite hatte Thomas Oppenheimer seine Möglichkeit – kein Problem für Kuhn (13.), der auch kurz darauf gegen Jamie MacQueen entschärfte (16.). Ein erstes Powerplay brachte dem Vizemeister nichts ein (19.), kurz vor Drittelende musste man selbst in die Unterzahl (20.) und nahm diese mit in den Mittelabschnitt.

Eisbären mit Doppelschlag– Grizzlys schließen an


Dort angekommen hatte auch diese Strafzeit keine Auswirkungen. Die Eisbären übernahmenweiterhin größtenteils die Kontrolle und verbuchten das deutlich bessere Schussverhältnis, konnten allerdings nichts Zählbares herausholen. Doch dann traten die Hauptstädter aufs Gas: Louis-Marc Aubry ließ seinen Gegenspieler per Täuschung im Slot stehen und jagte die Scheibe per Rückhand in den linken Winkel zum 1:0 (27.). Keine zwei Minuten später wies die Grizzlys-Defense nach einem Konter eine Lücke auf. Mark Olver holte den Rebound des ersten Versuchs und schob links an Kuhn vorbei zum 2:0 (29.) ein.

Schockstarre löste der Doppelschlag bei den Automobilstädtern nicht aus – eine Überzahlkam zur Hilfe. Trotz des Fehlens der Powerplay-Spezialistengelang der Anschluss. Fabio Pfohl versuchte es vom rechten Bullykreis, Stephen Dixon war noch dran und erzielte mit dem 1:2 (33.) seinen dritten Treffer im dritten Playoff-Spiel. Und auch auch kurz darauf wurden die Niedersachsen wieder gefährlich: Alexander Karachun hämmerte seinen Versuch dabei an die Latte (34.), Weiß scheiterte im Solo an Vehanen (35.).

Berlin schlägt nochmals zu


Durch eine frühe Strafzeit seitens der Eisbären, konnten die Schwarz-Orangen die gute Leistungaus den letzten Minuten des zweiten Drittels aufrecht erhalten. Brent Aubin versuchte es nach wenigen Sekunden von rechts, Kris Foucault knallte von selbiger Position ans Aluminium (42.). In der Folge musste Karachun in die Kühlbox, doch abgesehen von zweigefährlichen Gelegenheiten, machte das verteidigende Team jeglichen Angriff zunichte (46.).

Plötzlich drückte Berlin mit allem was ging, nutzte zuerst einen Aufbaufehler, den der Wolfsburger Schlussmann noch retten konnte. Kurz darauf landete das Spielgerät wieder beim Hauptrundenzweiten und Aubry versuchte es unmittelbar vor Kuhn. Die Scheibe blieb auf der Linie liegen, Foucault wollte retten, schob das Hartgummi an den Arm des Goalies, von wo aus es ins Netz rutschte – 3:1 (47.) nach Videobeweis.

Das führende Team schaltete nun langsam auf Verwaltung um, ließ den Gegner oft unbedrängt durch die neutrale Zone ziehen, verzichtete auf allzu viel Forechecking. Wolfsburg konntezwischenzeitlich zwar mehr Scheibenbesitz für sich verbuchen, es fehlte jedoch an Ideen und gefährlichen Abschlüssen. Diese zeigte Berlin zwar auch nur noch selten, schlug am Ende aber nochmal zu. Wie aus dem Nichts zog Danny Richmond nahe der blauen Linie einfach mal ab – Jamie MacQueen fälschte zum spielentscheidenden 4:1 (57) ab.

Am kommenden Freitag um 19.30 Uhr empfangen die Grizzlys Wolfsburg die Eisbären Berlin zum zweiten Spiel der Serie in der Eis Arena. Mit dabei: Max Gross, dem die Wolfsburger einen Blick hinter die Kulissen gewähren (wir berichteten) und der sich auf viele Zuschauer freut.

Zahlen und Fakten


Torfolge:1:0 (26:23) Louis-Marc Aubry (Rankel, Hördler), 2:0 (28:08) Mark Olver, 2:1 (32:37) Stephen Dixon (Pfohl/PP1), 3:1 (46:32) Louis-Marc Aubry (Wissman, Noebels), 4:1 (56:11)Jamison MacQueen(Richmond, Olver)

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