Grizzlys vor Spiel 2 - Unnötige Strafen vermeiden!

von Jens Bartels


Leicht wird es im heutigen Spiel 2 nicht werden. Foto: imago / Sven Simon
Leicht wird es im heutigen Spiel 2 nicht werden. Foto: imago / Sven Simon | Foto: imago / Sven Simon



Wolfsburg. Im ersten Spiel der DEL-Finalserie mussten die Grizzyls Wolfsburg am vergangenen Sonntag nach wie vor auf ihren ersten Sieg in einem Finalspiel warten. Heute Abend (19.00) trifft der DEL-Vizemeister in der Eis Arena auf den Titelverteidiger zur zweiten Finalpartie.

DEL-Geschichte geschrieben


Dieses Spiel war einer Endspielbegegnung würdig. Schnelligkeit, Kampf, Spannung, Emotionen – alles war dabei. Die Partie beinhaltete auch mehrere Jubiläen: Mit 96:12 Minuten ging diese erste Partie zwischen den Grizzlys Wolfsburg und dem EHC RB München als längstes Finalspiel in die Geschichte der Deutschen Eishockeyliga ein. Armin Wurm erzielte mit dem 1:0-Führungstreffer sein erstes Playofftor und Sebastian Furchner markierte seinen 250. DEL-Treffer.

Zu einem Sieg reichte es für den Vizemeister nicht. Zweimal gingen die Grizzlys in Führung, zweimal konterten die Gastgeber, beide Gegentore fielen in Unterzahl.Damit sah es zunächst wieder nach einer Unterzahlschwäche der Wolfsburger aus- was sich allerdings nicht bestätigte. Am Ende der Partie lagen die Gästemit einer Penaltykilling-Quote von 75% annähernd in ihrem Durchschnitt.

Unnötige Strafenspielentscheidend?


DieGegentore in Unterzahl werfen die Frage auf,ob dieeine oder andere Strafe vermeidbar gewesen wäre. Zumindest bei dem zweiten Treffer der Münchener war die Ausgangssituationunnötig. Die Grizzlys kassierten die Strafe durch einen eindeutigen Wechselfehler. Ein Fehler, der in den Playoffs mittlerweile häufiger zu beobachten gewesen ist.

Auch die Torhüterbehinderung seitens Philip Riefers, der Danny aus Birken im Goal-Crease von den Beinen holte, wäre möglicherweise vermeidbar gewesen. Ebenfalls diskutabel ist die Anzahl derStrafzeiten von Tyler Haskins. Dreimal musste der Grizzlys-Kapitän am Sonntagabend in die Box.Gegen eine starke Münchener Mannschaft, die selbst in Unterzahl kaum überwindbar ist, gehen mit jeder Strafzeitwertvolle Offensivminuten bei voller Mannschaftsstärke verloren.

Grizzlys bei gleicher Stärke auf Augenhöhe


Im 5-gegen-5-Spiel lagen die Wolfsburger mit den Münchenern mindestens auf Augenhöhe, trotzdem die Hausherren am Sonntag von Beginn an klarstellen wollten, wer das Sagen hat. 54 Torschüsse verbuchte der Titelverteidiger am Ende des Spiels auf seinem Konto. Die Gäste lagen mit 26 Versuchen deutlich dahinter, zeigten damit jedocherneut die bessere Erfolgsquote.

Den Grizzlys muss außerdem zu Gute gehalten werden, dass RB München sich mit weniger Spielen für das Finale qualifiziert hat und demnach ausgeruhter starten konnte, was in dieser extrem langen Begegnung sicherlich auch eine Rolle spielte. Bei mindestens zwei Sololäufen auf aus den Birkens Tor in der Verlängerung, musste sich der jeweilige Wolfsburger dem Verteidiger knapp geschlagen geben.

Brückmann mit spektakulären Saves


Felix Brückmann überzeugte abermals mit einer sensationellen Leistung. Während die Bayern zwischenzeitlich ein Feuerwerk auf den Wolfsburger Kasten abschossen, blieb der momentan beste Goalie der Liga wie gewohnt cool. Wenn Brückmann geschlagen war, sprang sein Team in die Bresche, wobei der herausragende Einsatz vonJimmy Sharrow besonders hervorstach. Als der 26-Jährige Schlussmann in der Overtime nach einem Save am Boden lag, warf sich der Verteidiger mit vollem Einsatz vor den Kasten und verhinderte einen weiteren Treffer.

Personell hat Pavel Gross wenigProbleme. Alexander Weiß kam am Sonntag erstmals wieder zum Einsatz. Kris Foucault spielte nicht, ihm fehlt durch seine lange Verletzung aktuell noch die Spielpraxis. Über dem Einsatz Robbie Binas steht noch ein Fragezeichen. Alexander Karachun und Fabio Pfohl stehen dem Trainer der Grizzlysals weitere Optionen zur Verfügung.

Insgesamt haben die Niedersachsen eine bärenstarke Leistung gezeigt und bewiesen, dass sie auch dieses Jahr in das Finale gehören. Der Erfolg kann über wenigerunnötige Strafen und mehr Abschlüssen im Powerplay führen. Letzteres ist angesichts der bereits erwähntenPenaltykilling-Stärke des DEL-Meisters allerdings eine schwer zu meisternde Aufgabe.

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Grafik: Jens Bartels Foto:


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