Große Spiele von früher: Eintracht – Erzgebirge Aue

von Frank Vollmer


Bol(h)and rettet Weltklasse. Foto: Agentur Hübner
Bol(h)and rettet Weltklasse. Foto: Agentur Hübner | Foto: Agentur Hübner



Braunschweig. Vor vierJahren, genau am 21. April 2013, spielten sich im Eintracht-Stadion ein paar höchst kuriose Szenen ab. Im Zweitligaspiel zwischen Ausfstiegsaspirant Eintracht Braunschweig und Erzgebirge Aue geriet vor allem einer in den Fokus: Mirko Boland. Vor dem Duell mit dem Tabellenletzten am Freitag (18:30) erinnern wir uns noch einmal.

Tragischer Held Bol[H]and


Wenn im Fernsehen ein Film läuft, dessen Handlung uns komplett übertrieben vorkommt, weil sich die Zufälle und Wendungen häufen, schalten wir gern um. Im Eintracht-Stadion klappt das aber natürlich nicht. Da musste man an diesem 21. April 2013 auf seinem Platz verharren und sich verwundert die Augen reiben, was die beiden Mannschaften den fast 21.000 Zuschauern da anboten. Und der Spielverlauf war sicherlich alles, nur nicht langweilig. Schon lange vor dem Anpfiff der Partie durch den absolut fehlerfrei leitenden Referee Christian Dingert lag eine angespannte, etwas seltsame Stimmung über dem Eintracht-Stadion. Zwar konnte man an diesem Spieltag noch nicht aufsteigen, trotzdem waren die Fans bereits in Feierlaune – was sollte schließlich noch schiefgehen? Aue befand sich in akuter Abstiegsgefahr, musste dazu fast seine komplette Innenverteidigung ersetzen, in der Partie am Spieltag zuvor gegen Kaiserslautern hatte man zwei Platzverweise (Klingbeil und Pezzoni) kassiert, dazu musste Paulus eine Gelbsperre absitzen.

Und anfangs sah auch alles danach aus, als sollte Eintracht den Fans das erwartete Gute-Laune-Spiel bieten können. Die Blau-Gelben bestimmten die Partie, setzten sich streckenweise in der gegnerischen Hälfte fest, kamen aber vorerst zu keinen echten Chancen. Von den Gästen aus dem Erzgebirge war offensiv vorerst nichts zu sehen – bis zur 15. Minute, da setzte sich Jakub Sylvestr im Strafraum der Löwen durch, scheiterte aber an Marjan Petkovics starker Fußabwehr. Damit hatten die Gäste ihr Pulver aber auch bereits verschossen.

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Erst Torjubel... Foto:


In Manier eines Weltklasse-Torhüters


Eintracht erhöhte die Schlagzahl, ohne vorerst aber zwingend zu werden. Nach fast 40 Minuten Spielzeit aber belohnte Mirko Boland die Braunschweiger für den hohen Aufwand und netzte vom Strafraumrand aus ein – Oliver Petersch hatte von Rechtsaußen geflankt. Auch nach dem Seitenwechsel bestimmte der BTSV das Spiel, Wismut versteckte sich aber auch weiterhin nicht. Die Szene des Spiels geschah in der 63. Aues Tobias Nickenig zog nach einer Ecke ab, und Mirko Boland rettete für seinen bereits geschlagenen Schlussmann auf der Torlinie - in Manier eines Weltklasse-Torhüters. Klare Sache, dass Bole für diese Aktion, die ihn für immer in unsere Herzen gefaustet hat, die rote Karte sah. Den fälligen Strafstoß von Jan Hochscheidt parierte Petkovic mit einem Sprung ins linke Toreck.

Aue setzte jetzt alles auf eine Karte, wollte den Ausgleich erzwingen. Doch Eintrachts Abwehr, die zwischenzeitlich auch noch den Ausfall von Kapitän Deniz Dogan verkraften musste, verteidigte bravourös. Bis zur 80. Minute jedenfalls. Da kam Oliver Schröder nach einem Freistoß in halbrechter Position an den Ball und legte seine ganze Kraft in einen Schuss. Der wurde entscheidend abgefälscht und im Zeitlupentempo kullerte das Leder über die Linie. Ausgleich, 1:1! In der Folge hatte Wismut sogar das 2:1 auf dem Schlappen, aber erst rettete Damir Vrancic auf der Linie, bald darauf stand die Latte einem Treffer der Sachsen im Weg.

Doch diese verrückte Partie hatte noch weitere Highlights auf Lager. Denn im direkten Gegenzug nach diesem Lattenknaller der Gäste, fällte Nickenig den enteilenden Orhan Ademi. Und auch hier zögerte Schiri Dingert keine Sekunde – Platzverweis, ab jetzt spielten zehn gegen zehn. Sekunden vor dem Schlusspfiff hätte Ademi sogar noch den Siegtreffer erzielen können, als er im Strafraum präzise angespielt wurde, sich blitzschnell um den Gegenspieler drehte und abzog. Aber Aues Keeper Martin Männel tauchte ebenso schnell ab und begrub den Ball unter sich. Aus, Ende. Eintracht und Aue trennten sich in einem verrückten, nie vorhersehbaren Zweitligaspiel mit 1:1.

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... dann Rot-Frust. Fotos: Vollmer Foto: Vollmer


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