Großrazzia gegen gewaltbereite Fußballfans


Großrazzia gegen Fußballfans am Mittwoch. Symbolfoto: Grimm
Großrazzia gegen Fußballfans am Mittwoch. Symbolfoto: Grimm | Foto: Grimm



Braunschweig. Am heutigen Mittwoch führte die Polizei eine großangelegte Aktion gegen gewaltbereite Fußballfans von Eintracht Braunschweig durch. Die Ermittlungen stehen im Zusammenhang mit dem Derby gegen Hannover 96 am Ostersonntag. Einem Fan wird versuchter Totschlag vorgeworfen. Mehr als 90 Wohnungen und Gebäude wurden durchsucht.

In einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft (StA) und der Polizei Hannover heißt es:

Im Vorfeld der Begegnung Hannover 96 – Eintracht Braunschweig am 15. April hat ein Unbekannter mit einem Kuhfuß gezielt auf den mit einem Helm geschützten Kopf eines 30-jährigen Einsatzbeamten geschlagen. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen eines versuchten Tötungsdeliktes.

Bereits vor der Begegnung Hannover 96 – Eintracht Braunschweig in der 2. Fußball-Bundesliga hatten gegen 11:25 Uhr Anhänger der Gastmannschaft das West-Tor der HDI Arena aufgehebelt und sich auf diesem Weg zirka 300 Personen Zugang verschafft. Nachdem Beamte die Situation unter anderem durch den Aufbau einer Polizeikette unter Kontrolle gebracht hatten, gelang es, 178 sogenannte Gastfans festzuhalten und zu identifizieren. Gegen sie wird seitdem wegen des Verdachts des Land- und Hausfriedensbruchs und gegen einige von ihnen wegen weiterer Einzelstraftaten ermittelt. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden alle Personen mit Bussen zurück nach Braunschweig transportiert, ohne eine Minute von dem eigentlichen Sportereignis gesehen zu haben.

Bei der Festnahme der in das Stadion eingedrungenen Personen hatte ein bis zum jetzigen Zeitpunkt Unbekannter mit der Spitze eines Kuhfußes auf den Einsatzhelm eines 30 Jahre alten Polizisten der Göttinger Bereitschaftspolizei geschlagen. Der Beamte blieb unverletzt. Polizisten stellten das Tatmittel noch am Tatort ohne Hinweis auf einen Tatverdächtigen sicher – die Auswertung daran gesicherter Spuren dauert derzeit noch an. Die StA Hannover wertet die Tat als versuchtes Tötungsdelikt. Umfangreiche Ermittlungen in enger Zusammenarbeit mit der StA – insbesondere die Auswertung von Videomaterial – führten am heutigen Mittwoch zu mehr als 90 Wohnungs- und Hausdurchsuchungen – mit dem Schwerpunkt Braunschweig und Umgebung. Dabei wurden diverse für das Verfahren relevante Gegenstände sichergestellt. Die Auswertung der neuen Beweismittel dauert an.


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