Goslar. Gleich zweimal müssen die Harzer Falken am kommenden Wochenende gegen dieTilburg Trappers antreten. Am Freitag (20.00) geht es in die Niederlande, am Sonntag (18.00) ist der Titelverteidiger am Wurmberg zu Gast. Chancen können sich die krisengeschüttelten Braunlager wohl eher nicht ausrechnen.
Wechselnde Personalien
Eine turbulente Zeit haben die Harzer hinter sich: Erst fehlte es an adäquaten Torjägern, daraufhin wurde Ex-Trainer Bernd Wohlmann zum sportlichen Leiter ernannt, damit dieser aufgrund seiner Kontakte gute Scorer zum Oberligistenlocken kann. Kurz darauf trennten sich Co-Trainer Martinec und die Falken in beiderseitigem Einverständnis – wenige Tage später übernahm Cheftrainer Norbert Pascha Verantwortung und legte sein Amt nieder. Rund lief es seit Saisonbeginn nicht, doch Besserung scheint in Sicht.
Ernüchternde Bilanz auf dem Papier
Sechs Niederlagen, ein Punkt, eine Tordifferenz von -29 und der letzte Platz – so lautet die ernüchternde Bilanz nach sechs Spieltagen. Doch was auf dem Papier mehr als drastisch klingt, sieht in der Realität ein wenig anders aus. In mehreren Partien waren es komprimierte Zeitpunkte, in denen das Team vom Wurmberg völlig versagte, sich ansonsten jedoch achtbar zur Wehr setzte, beispielsweise in der Partie bei denHamburg Crocodiles oder am vergangenen Freitag gegen die Moskitos Essen. Dort unterlag der Tabellenletzte erst im Penaltyschießen und bewies dabei, dass Tore geschossen werden können.
Pascha übernimmt Verantwortung
Am Freitag spielte das Team ohne Trainer, schien frei zu sein, nur Wohlmann stand an der Bande. Am Sonntag in Begleitung von Pascha klappte nur wenig. Die Mannschaft wirktein ihrer Situation festgefahren, brauchte frischen Wind. Ein Grund für Trainer Norbert Pascha, den Weg freizumachen (wir berichteten). "Die Jungs brauchen einen Neustart, einen neuen Impuls. Es hilft nicht weiter, wenn der Spieler sich wohl fühlt, aber die Leistung nicht bringt. Dann bin ich in diesem Moment nicht der Richtige. Ich habe damals Struktur in die Mannschaft gebracht, nun brauchen sie möglicherweise jemanden der Druck macht", sagte Pascha zu seiner Entscheidung.
Kaderprobleme gelöst?
Doch es gibt auch positives zu berichten. Nur kurz nach Wohlmanns Berufung in das neue Amt, verpflichteten die Falken zwei neue Spieler und haben damit nun auch beide Kontingentstellen besetzt. Entgegen der jüngsten Erwartungen zeigte auch Nick Pitsikoulis, dass er nach wie vor punkten kann. Sofernauch die Förderlizenzspieler der Kassel Huskies regelmäßigzur Verfügung stehen, sollte es in Zukunft weniger kadertechnische Probleme geben. An diesem Wochenende fehlen allerdingsAlexander Engel, Artjom Kostyrev, Jörn Weikamp, Tim Lucca Krüger (Einsatz in der DEL2) und Noah Nijenhuis.
Starker Gegner
Ob die Falken auch am Wochenende erneut befreit auftreten können und eine gute Leistung zeigen, bleibt noch offen. Sollte bis zum Wochenendeein neuer Coach gefunden werden, hat dieser ein schweres Erbe anzutreten und einen starken Gegner vor sich. Der Oberliga-Meister gilt erneut als Top-Favorit für diese Saison, die Niederländer haben bis dato nur eine Niederlage zu verbuchen.Vom Vorjahressieg gegen Tilburg darf also vermutlich nur geträumt werden – oder sorgen die Braunlager abermals für eine Überraschung?
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