Heiß auf Liga1: Reichel und Kumbela verbiegen "Eisern" Union

von Frank Vollmer


Wieder einmal nervenstark und torsicher: Ken Reichel (links) traf doppelt. Foto: imago/Contrast
Wieder einmal nervenstark und torsicher: Ken Reichel (links) traf doppelt. Foto: imago/Contrast | Foto: imago/Contrast



Braunschweig. Eintracht Braunschweig springtzurück auf Platz 2. Im letzten Montagabend-Spiel der Saison wies die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht den 1. FC Union Berlin mit 3:1 (1:0) in die Schranken. Ken Reichel traf doppelt, Domi Kumbela mit der Torpremiere 2017.

Relegationsplatz so gut wie sicher


Blau-gelb bleibt zwei Spieltage vor Saisonende weiter im Rennen um den direkten Aufstieg in die Bundesliga. Im Duell mit Verfolger Union Berlin gab sich Eintracht Braunschweig keine Blöße und zeigte eine überaus reife Leistung. Der Lohn des 4. Heimsieges in Folge ist der nun beinahe schon sichere Relegationsplatz. Doch diese Löwen können mehr!

Torsten Lieberknecht setzte gegen den Tabellenvierten aus der Hauptstadt mit Jan Hochscheidt, Mirko Boland, Ken Reichel und Domi Kumbela auf die erfahrenen Jungsin seiner Mannschaft. Joseph Baffo startete in der Innenverteidigung für den gelbgesperrten Saulo Decarli. Auf Unioner Seite zählteTrainer Jens Keller auf Philipp Hosiner als einzige Sturmspitze. Der rotgesperrte Sebastian Polter blieb im Gästeblock und wurde durch Linksaußen Kenny Prince Redondo ersetzt.

Traumstart dank Ken Reichel


Vor stimmungsvoller Kulisse und 23.225 Zuschauern fanden sich die Gastgeber von Beginn an sehr viel besser mit der Drucksituation zurecht. Bei einem ersten Konter blieb Nik Omladic noch hängen (2.), der zweite Versuch brachte Braunschweig den ersten Abschuss durch Boland (4.). Berlin dagegen wirkte nervös und machte ungewöhnlich viele leichte Fehler. Schon nach fünf Minuten bekam die Keller-Elf den Ball nicht geklärt, der bei Ken Reichel landete. Der torgefährliche Linksverteidiger zog aus seiner halblinken Lieblingsposition ab und wuchtete das Spielgerät - abgefälscht von Trimmel - lang ins Tornetz (6.).

Mit der frühen Führung im Rücken fiel es der Eintracht sichtbar leichter, sich Möglichkeiten zu erspielen. Gustav Valsvik köpfte gleich mehrfach nach ruhenden Bällen unbedrängt (11./22.), auch Reichel kam zu zwei weiteren sehr guten Chancen aus der Distanz (25./32.). Die Gäste hatten durch Hosiner (9.) und Simon Hedlund (22. nach Fehler Baffo) ihre beiden Momente in Durchgang eins, aber Fejzic war sicher. Immer wieder brachte Kumbela die Defensive der Rot-Weißen bei langen Bällen ins Schwitzen. Doch nicht nur hier legte die Eintracht eine taktisch und spielerisch erstklassige Halbzeit auf den Rasen des Eintracht-Stadions.

Reichel doppelt, Thiel staubt ab


Nach dem Seitenwechsel blieb Maximilian Sauer angeschlagen in der Kabine. Niko Kijewski übernahm den Posten rechts in der Viererkette. Kurz nach Wiederanpfiff schwächten sich die "Eisernen" selbst, als Innenverteidiger Puncec mit Gelb-Rot vom Feld musste (54.). Die Hausherren witterten die Möglichkeit nachzulegen, doch Hochscheidt scheiterte ebenso (55.) wie Nyman, der exzellent vom schnellen Onel Hernández in Szene gesetzt worden war (61.).

Doch hat Eintracht Braunschweig ja noch Ken Reichel! Nach einer verunglückten Hochscheidt-Flanke schaltete Union schon ab. Nyman schaltete schnell und legte quer auf Reichel, der seinen siebten Saisontreffer erzielte (64.). Das Spiel schien entschieden, doch im direkten Gegenzug staubte der eingewechselte Maximilian Thiel zum 2:1 ab.

Kumbela legt nach


Es blieb beim Berliner Strohfeuer, Domi Kumbela stellte den alten Vorsprung eine Viertelstunde vor dem Abpfiff wieder her. Einer der zahlreichen Braunschweiger Konter erreichte den Kongolesen über den eingewechselten Julius Biada. Aus spitzem Winkel wuchtete Kumbela den Ball flach von rechts ins lange Eck (75.). Eintracht Braunschweig spielte es souverän zu Ende, hatte noch einige gute Kontermöglichkeiten in den verbleibenden Spielminuten. Kumbela versuchte es sogar mit einem Fallrückzieher (85.).

Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht übte sich auch nach dem souveränen 3:1 in Zurückhaltung: "Es war ein verdienter Sieg heute. Die Mannschaft hat ihre Power voll auf den Platz gebracht. Es war eine extreme Willensleistung. Aber es war nur ein Sieg", warnte der 43-Jährige: "Zwei weitere schwere Spiele werden folgen." Auch Doppeltorschütze Ken Reichel zeigte sich vor dem Mikrofon von Sky fokussiert: "Natürlich ist das für uns nun eine gute Situation. Aber wir haben noch zwei schwere Spiele vor und wollen Vollgas geben und in Bielefeld nachlegen." Das Auswärtsspiel bei der abstiegsbedrohten Arminia ist am Sonntag (15:30).

Zahlen & Fakten


Eintracht Braunschweig: Fejzic, Sauer (46. Kijewski), Baffo, Valsvik, Reichel, Boland, Omladic (79. Khelifi), Hernández, Hochscheidt (70. Biada), Nyman, Kumbela Trainer: Torsten Lieberknecht

1. FC Union Berlin: Mesenhöler, Trimmel, Leistner, Puncec, Pedersen, Kroos, Fürstner (70. R. Korte), Hedlund (46. Thiel), Kreilach, Redondo, Hosiner Trainer: Jens Keller

Torfolge: 1:0 Ken Reichel (6.), 2:0 Ken Reichel (64. Nyman), 2:1 Maximilian Thiel (65.), 3:1 Domi Kumbela (75. Biada)

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