Herzschlagfinale bei der Formationen Standard-WM


Die Formation des BTSC errang erneut den Vize-WM-Titel. Foto: Michael Steffan
Die Formation des BTSC errang erneut den Vize-WM-Titel. Foto: Michael Steffan



Braunschweig.Sie war etwas ganz Besonderes, diese Weltmeisterschaft der Formationen Standard am 25. November in der Volkswagen Halle in Braunschweig. 18 Formationen aus elf Nationen waren in die Löwenstadt gereist und kämpften ab dem frühen Nachmittag um den begehrten WM-Titel. Bereits nach den Vorrunden am Nachmittag zeichnete sich ab, dass die Medaillenplätze hart umkämpft werden würden. Ein Bericht von Thomas Perduns.

0,134 Punkte entschieden über Gold und Silber


Die A-Formation des Braunschweiger TSC hatte mit dem Verlust des DM-Titels zwei Wochen zuvor in Bremen hart zu kämpfen – nicht nur mit der Tatsache den Titel verloren zu haben, sondern vor allem im Hinblick auf die von ihr im DM-Finale abgelieferte Leistung und das nicht-nachvollziehbare anschließende Ergebnis.Doch sie gaben nicht auf, dieBraunschweiger Löwen. Mit dem Zuspruch von Rüdiger Knaack im Rücken gaben sie in den zwei Wochen vor der WM noch einmal alles. Allesbedeutete in diesem Fall: Analyse der Wertungen der Deutschen Meisterschaft und Sondertraining. Damit verbunden waren Sonder- beziehungsweiseunbezahlter Urlaub von Universität und Beruf. Der Kurs auf WM-Gold war klar fokussiert.

Am Tag der Tage taten sie alles, was man ihnen abverlangte – und zwar punktgenau! Von der Vorrunde bis zur Endrunde steigerte das A-Team des Braunschweiger TSC seine Leistung um mehr als drei Punkte. Das sind in der Wertungswelt des Formationstanzsports Quantensprünge. Sicherlich ist Rüdiger Knaack dafür bekannt, sein Team von Beginn bis zum Ende eines Wettkampfes minutiös einzustellen, doch überraschter damit immer wieder aufs Neue.

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Der BTSC verteidigte den Vize-Titel. Foto: Helmut Roland



Die Braunschweiger hatten für das Finale den Startplatz drei gelost. Die WM-Titelverteidiger Vera Tyumen und die amtierenden Deutschen Meister 1. TC Ludwigsburg starteten an eins und zwei. Die russischen Tänzerinnen und Tänzer spulten ihr Vorjahresprogramm einwandfrei ab und legten 35,292 Wertungspunkte vor. Die Mannschaft des 1. TC Ludwigsburg wurde für ihre Finalleistung für „Kontraste“ vom Braunschweiger Publikum mit Standing Ovations belohnt. Es folgten dieRegionalhelden. Mit viel Mut und vor allem voller Herzblut vertanzten sie ihre neue Choreographie „Light & Darkness“, erreichten damit nicht nur ihre Braunschweiger Fans sondern das gesamte sportbegeisterte Publikum in der Volkswagen Halle und lieferten einen grandiosen Finaldurchgang ab. Im Anschluss bebte die Halle. Die zwölf internationalen Wertungsrichter bewerteten die Braunschweiger Performance mit 35,158 Punkten. Das waren genau 0,134 Punkte weniger als Titelverteidiger Vera vorgegeben hatte.

Damit gelang es der Mannschaft, die als einzige der drei Spitzenformationen mit einem neuen Thema bei der WM am Start war, ihr WM-Silber vom Vorjahr zu verteidigen. Knapp 8.000 Zuschauer hatten den Tag über dieser phänomenalen Leistungssteigerung mit Standing Ovations und lautstarken Begeisterungsrufen Respekt gezollt.„Ihr seid die Zukunft“, das ist nur eines von vielen Komplimenten, die die Mannschaft nach dem Ende des sportlichen Wettkampfes erreichte. Mehr Anerkennung gibt es wohl kaum!

Zahlen und Fakten


Ergebnis WM Formationen Standard – Braunschweig:
1. Vera Tyumen (Russia) 35,292
2. Braunschweiger TSC A (Germany ) 35,158
3. 1. TC Ludwigsburg (Germany ) 34,625
4. Triumph UFA (Russia) 33,175
5. DSV Dance Impression (Netherlands) 32,758
6. SzilverTáncsportEgyesület (Hungary) 32,596
7. Univers Minsk Belarus (Belarus)
8. Interclub Bratislava (Slowakei )
9. - 10. TSK Wienerwald Mödling (A-Team) (Austria)
9. - 10. Kadrye Bialystok (Polen )
11. TK CHVALETICE (Czech Republic)
12. Khatantuul Mongolia (Mongolia)
13. Adria-Szigó KTSE (Hungary)
14. TK TŠ STARLET BRNO (Czech Republic)
15. Elegiya - Zhlobin (Belarus)
16. DSV D-sync'd (Netherlands)
17. TSC Schwarz-Gold (A-Team) (Austria)
18. Libalforte (Belgium)

Wertungsrichter:
A: Wolfgang Dietachmayr, Österreich
B: Mikhail Pavlinov, Weißrussland
C: Johnny Lekens, Belgien
D: Marcel Gebert, Tschechische Republik
E: Martin Holderbaum, Deutschland
F: Martynas Kura, Litauen
G: Artur Varnacov, Moldawien
H: Peter Pastorek, Slowakei
I: Andrej Novotny, Slowenien
J: Claus Wodstrup, Schweden
K: Evgeny Imrekov, Russland
L: Els Zwijsen-Gevaert, Niederlande


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