Interview: „Jojo“ Krause geht, Rückkehr nicht ausgeschlossen


Verlässt den MTV Handball mit Richtung Bielefeld: Johannes Krause. Foto: Reinelt/PresseBlen.de
Verlässt den MTV Handball mit Richtung Bielefeld: Johannes Krause. Foto: Reinelt/PresseBlen.de | Foto: Reinelt/PresseBlen.de



Braunschweig. Der Klassenerhalt der MTV-Handball-Herren in der 3.Liga hat über die Stadtgrenzen hinaus für Furore gesorgt. Wesentlich zum Erfolg beigetragen hat Rückraumspieler Johannes „Jojo“ Krause. In der kommenden Saison wird der 30-Jährige allerdings nicht mehr das MTV-Trikot tragen. Warum nicht und wie es sportlich für ihn weitergeht, verrät er im Interview mit Iris Antelmann.


Johannes, in Oranienburg hattest du deinen letzten Einsatz für den MTV. Wie sah es nach dem Schlusspfiff in dir drin aus? Ich bin schon traurig, wobei das letzte Saisonheimspiel gegen Magdeburg emotional noch heftiger war. Aber ich bin froh, dass wir den Klassenerhalt gepackt haben, so kann ich doch ganz gut gehen.

Hält sich die Wehmut also in Grenzen?Nein, so gar nicht. Aber durch den Erfolg ist es ein gutes Gefühl. Bei einem Abstieg wäre es echt blöd gewesen.

Warum verlässt du den MTV?Ich wohne in Bielefeld, da ich dort studiere und an der Uni arbeite. Ich bin zwei bis drei Mal die Woche zum Training nach Braunschweig gependelt, pro Einheit waren das 350 Kilometer. Vor drei Jahren, als ich ein Jahr in Hagen gespielt habe, bin ich auch schon permanent hin- und hergefahren. Das war bisher okay, aber jetzt ist es auch mal gut. Ich hatte kaum Zeit für andere Dinge, außerdem hat es mich körperlich echt geschlaucht.

Ihr habt als Aufsteiger bravourös die Klasse gehalten. Was war der Schlüssel zum Erfolg?Da haben viele Faktoren eine Rolle gespielt. Zum einen die punktuelle Verstärkung, dann die Abwehr, die sich im Laufe der Saison gefunden hat. Ganz entscheidend war die Weiterentwicklung der jungen Spieler: Lasse, Philipp, Klaas, Niklas. Aber auch alle anderen sind immer stärker geworden. Wir waren einfach ein richtig gutes Team mit sehr gutem Zusammenhalt. Und nicht zu vergessen die Kulisse: Ich habe selten erlebt, dass Zuschauer so geschlossen hinter einer Mannschaft stehen – das war schon sehr cool.

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Familienbande: Johannes Krause (vorne) und Philipp Krause (dahinter). Foto: Reinelt/SFBS



Wird sich der MTV in der 3. Liga etablieren können?Einfacher wird es jedenfalls nicht, eher das Gegenteil. Man sagt nicht umsonst, dass das zweite Jahr immer das schwerste ist, der Überraschungseffekt ist schließlich weg. Aber es ist auf jeden Fall möglich.

Ganz spontan: Dein schönstes und dein blödestes Erlebnis als MTV’er!Sportlicher Tiefpunkt war die Niederlage im März in Altjührden. Mein schönstes Erlebnis (...) Schwierig, es gab viele. Sicher die Siege gegen den HSV und gegen Henstedt-Ulzburg. Dann der Spaß mit dem Team. Und auf jeden Fall die Tatsache, dass ich mit Philipp zusammenspielen konnte. Das war genial!

Noch ein Wort zur Leistung deines Bruders Philipp...SeineEntwicklung ist unglaublich. In meinen Augen ist er einer der besten Mittelmänner, wenn nicht sogar der Beste der Liga. Ich glaube, er hat mich in der Leistung sehr bald überholt (lacht). Ich freue mich total für ihn.

Wie geht es sportlich für dich weiter?Ich werde erst mal für ein Jahr bei der TSG Bielefeld in der Oberliga spielen. Dort will man einiges aufbauen, ich bin gespannt und freu mich drauf. Für mich ist es ja auch eine Rückkehr, da ich vor einigen Jahren bereits für den Verein gespielt habe.

Werden dich die MTV-Fans vielleicht noch mal im MTV-Trikot sehen? Ich will nichts ausschließen. Ich würde gern wiederkommen, sportlich gab es ja auch keinen Grund zu gehen. Ich nehme mir jetzt ein Jahr Zeit und schaue dann, wie es aussieht, auch beruflich. Vorstellen kann ich mir eine Rückkehr auf jeden Fall.

Wirst du ab und an Spiele deines ehemaligen Teams anschauen?Wenn es sich zeitlich vereinbaren lässt – auf jeden Fall!


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