Braunschweig/Hannover. Eintracht Braunschweig unterlag am29. Spieltag in der HDI-Arena mit 0:1 (0:1). Diesmal versagten der Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht in einem rassigen Niedersachen-Derby auch ihre ausgesprochenen Last-Minute-Spezialitäten der erfolgreichen letzten Wochen. Auch haderten die Gäste mit einem nicht gegebenen Foulelfmeter.
Biada, Nyman und Moll starten
Nach 19 Jahrengeht das Derby wieder einmal an Hannover.Ein ruhender Ball brachte das Tor des Tages durch Niclas Füllkrug. Nach einer guten ersten Halbzeit blieb Braunschweigs Offensive das größte Manko. Auch versagte Schiedsrichter Sascha Stegemann Braunschweig einen klaren Foulelfmeter.
Einen Tag nach dem Zwischenfall im Training (wir berichteten)fand sich Julius Biadain der Derby-Startelf der Löwen wieder. Neben dem 24-Jährigen Offensivspielerbegannenauch Quirin Moll (nach Gelbsperre) und Christoffer Nyman bei den Gästen aus der Okerstadt. Dafür nahmen Niko Kijewski und Suleiman Abdullahi auf der Bank platz, Hendrick Zuck war nicht im Kader. 96-Trainer André Breitenreiter brachte mit Waldemar Anton einen etwas defensiveren Ansatzin seine Elf, die hinten mit Dreierkette verteidigte.
Hoffnungsvoller Beginn
Braunschweig versteckte sich anfangs nicht. Von Beginn an versuchten die Löwen das Spiel zu gestalten, attackierten früh und eroberten verloreneBälle schnell zurück. Immer wieder kam die Lieberknecht-Elfschnell über die Außenbahnen, aber nicht zu klaren Abschlüssen. Es sollte DAS Manko dieses Spieles bleiben. Ein Nachschuss nach einer Ecke von Ken Reichel (15.) und ein verzogener Schlenzer von Jan Hochscheidt (24.) waren die einzigenzaghaften Versuche.
Bei einem Freistoß von Edgar Prib war Jasmin Fejzic vor Niclas Füllkrug zur Stelle (11.). Diese Kombination kam elf Minuten später noch einmal gefährlich vor das Tor von Jasmin Fejzic, dochFüllkrug köpfte den Ball weit über das Tor. Braunschweig stellte den Gegner früh zu und zwang die Breitenreiter-Elf immer wieder zu langen Bällen.
Füllkrug trifft, Stegemann versagt Elfmeter
Wie aus dem Nichts geriet Eintracht Braunschweig ins Hintertreffen. Nachdem Hannover die Hintermannschaft der Löwen in der 27. Spielminute schon einmal unsortiert erwischt hatte, brachte eine Ecke nach einer knapp geklärten Aktion (Fejzic stark im Nachsetzen!) das einzigeTor dieses Derby-Nachmittags. Prib fand den Kopf des einlaufenden Füllkrug, der am höchsten sprang und den Ball ins rechte Eck wuchtete (32.). Beide Braunschweiger Pfosten waren unbesetzt.
Hannover drückte weiter, war dann aber im Glück, als Martin Harnik im Strafraum Julius Biada umriss (36.). Schiedsrichter Sascha Stegemann versagteden klaren Elfmeter- eine Fehlentscheidung! Torsten Lieberknecht thematisierte das später nicht groß: "Da hatten wir Pech", so der Braunschweiger Trainer. Jan Hochscheidt hatte kurz vor der Pause noch einen Abschluss ans Außennetz nach einer Ecke.
Löwen nach dem Seitenwechsel ohne Biss
Hannover schaffte es auch nach dem Seitenwechsel, die Braunschweiger Offensive in der gefährlichen Zone weitestgehend zu unterbinden.Onel Hernández hatte durchweg einen schweren Stand gegen den Abwehrhühnen Salif Sané. Auch Christoffer Nyman agiertein seinen Aktionen meist glücklos.Nach einer Stunde fanden die Blau-Gelben wieder besser in die Partie. Eine gefällige Kombination über rechts blieb jedoch erneutohne Abschluss. Kurz danach ging es durch die Mitte, dochNyman stand abseits.Torsten Lieberknecht wechselte AngreiferDomi Kumbela für den jungen Schweden ein (62.). Noch immer fehlte ein klarer Abschluss im Spiel der Lieberknecht-Elf.
Einen Fehler von Reichel im Aufbauspiel konnten die Löwen mit vereinten Kräften verteidigen (64.). Auf der anderen Seite flankte Reichel früh auf Biada, der aus spitzem Winkel im Fallen keinen Druck hinter den Ball bekam (65.). Hannover blieb bei seinen Kontern brandgefährlich (67. Harnik), tat aber nur das Nötigste. Gustav Valsvik tankte sich in der 77. Spielminute über links durch und setzte den ersten echten Schuss auf das Tor von Hannover-Schlussmann Philipp Tschauner ab. Lieberknecht brachte noch einmal Nik Omladic und Suleiman Abdullahi für Biada und Boland (80.), doch blieb eine Wende aus. Ein Freistoß von Saulo Decarli aus zentraler Position war der letzte Versuch der Gäste und leichte Beute für Tschauner (89.).
"Fahren erhobenen Hauptes zurück"
"Wir haben insgesamt ein ausgeglichenes Spiel gesehen", analysierte Torsten Lieberknecht nach dem Spiel. "Wir haben es geschafft, wenig Druck auf unser Tor kommen zu lassen. Dass Hannover zu Hause auch mal eine Drucksituation herbeiführen kann ist normal.Ich bin mit dem Auftreten meiner Mannschaft so zufrieden, dass ich sagen kann: Wir fahren mit erhobenem Haupt zurück." Der Fokus liegt ab sofort auf dem Heimspiel gegen den VfL Bochum (So. 23. April 13.30). "Da werden wir uns wieder auf Fußball konzentrieren", so der 43-Jährige.
Braunschweigs Offensivspieler wie Onel Hernández (links) waren gut abgedeckt. ">Braunschweigs Offensivspieler wie Onel Hernández (links) waren gut abgedeckt. Foto:
Zahlen & Fakten
Hannover 96: Tschauner, Sorg, Sané, Hübner, Albornoz, Anton, Schmiedebach (90. Trevizan), Bakalorz, Prib (86. Karaman), Harnik, Füllkrug (77. Sobiech) Trainer: André Breitenreiter
Eintracht Braunschweig: Fejzic, Ofosu-Ayeh, Decarli, Valsvik, Reichel, Moll, Boland (80. Omladic), Hochscheidt, Biada (80. Abdullahi), Nyman (62. Kumbela), Hernández Trainer: Torsten Lieberknecht
Torfolge: 1:0 Niclas Füllkrug (32. Prib),
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