Kuhn begeistert den Bürgerpark - Halbfinale steht fest

von Frederik Dippe


Unglaublicher Fighter: Nicola Kuhn. Fotos: Moritz Eden
Unglaublicher Fighter: Nicola Kuhn. Fotos: Moritz Eden | Foto: Moritz Eden



Braunschweig. Nachdem der gestrige Tag dem Regen zum Opfer fiel, waren die Tennisakteure am heutigen Donnerstag gleich doppelt gefordert. Neben der zweiten Runde standen am Nachmittag direkt die Viertelfinalpartien an. Ein Qualifikant pirschte bis in das Halbfinale vor, die letzten verbliebenen gesetzten Spieler verließen das Schiff.

Der Liebling der Zuschauer


Spätestens seit heute ist Youngster Nicola Kuhn der Publikumsliebling bei den Sparkassen Open in Braunschweig. Der 17-jährige Spanier mit einem deutschen Vater und einer russischen Mutter, geboren im österreichischen Innsbruck und in jungen Jahren auf die iberische Halbinsel gezogen, macht in diesen Tagen im Bürgerpark stark von sich reden.

Am Vormittag spielte Kuhn gegen den Argentinier Carlos Berlocq, immerhin 421 Plätze höher notiert in der Weltrangliste und Nummer vier der Setzliste - doch der Spanier setzte sich sensationell mit 6:4, 7:5 durch. Und untermauerte damit sein persönliches Ziel, es bis zum Ende des Jahres noch in die Top-200 der Welt zu schaffen.

Kuhn & Kovalik begeistern Court 11


Nur zwei Stunden später der nächste Auftritt des Talents gegen den Slowaken Jozef Kovalik, der sich glatt in zwei Sätzen gegen Marco Cecchinato für das Viertelfinale qualifizierte. Bis dahin hatte sich bereits herumgesprochen, dass man sich diesen Jungspund anschauen müsse. So platzte Court 11 aus allen Nähten und bot für das Match eine würdige Atmosphäre, die den Centre Court nebenan in den Schatten stellte.

Vom ersten Service an agierten Kuhn und Kovalik auf Augenhöhe, im ersten Satz hielt der Spanier im Tie-Break allerdings mit 7:1 deutlich die Oberhand. Der Slowake hingegen verlieh seiner Zufriedenheit über seinen eigenen Auftritt und den Entscheidungen des Stuhlschiedsrichters lautstark Ausdruck. In Satz zwei spielte Kovalik druckvolleres Tennis und engte Kuhn mehrfach ein,der sich zwischenzeitlich aus der Umklammerung befreien konnte, schlussendlich aber 5:7 verlor.

Spannung bis zum letzten Schlag


Der letzte Durchgang war ein Spiegelbild des gesamten Spiels: tolle Ballwechsel, viele Emotionen und ein Sieger, der einen siebten Spielgewinn benötigte. Zum Zeitpunkt des Tie-Breaks zeigte sich insbesondere bei Kuhn, dass die Akteure schon ein Match in den Knochen hatten. Zuweilen humpelte der 17-Jährige nach einem gespielten Ball über den Platz und büßte einen 4:1-Vorsprung im Tie-Break ein - Kovalik konnte zum 6:6 ausgleichen. Das war der Moment, an dem Kuhn noch einmal allen Mut und allen Kampfeswillen zusammennahm. Das 7:6 erarbeitete er sich offensiv am Netz, den entscheidenden Punkt zum 8:6 mit seinem Paradeschlag, der Rückhand-Longline.

Nach dem Spiel zeigte sich Kuhn enorm erleichtert: "Am Ende des dritten Satzes habe ich Krämpfe bekommen, das war nicht so toll auf einem Bein zu spielen", sagte er schmunzelnd. Auf das morgige Halbfinale freue er sich sehr, so der 17-Jährige, auch dann sei wieder sein bestes Tennis gefragt.

Otte spielt Janowicz an die Wand


In der Vorschlussrunde trifft Kuhn auf den Ungarn Marton Fucsovics, der den Moldawen Radu Albot in 73 Minuten mit 6:2, 6:2 klar in die Schranken wies. Dritter Halbfinalist ist der Kölner Oscar Otte, er besiegte Jerzy Janowicz in drei Sätzen, nachdem der Pole den ersten Abschnitt noch dominierte.

Mit dem Break zum 7:5 im zweiten Satz schien Otte jedoch den Willen Janowicz' gebrochen zu haben, der sich eher auf Nebenkriegsschauplätze wie die Unebenheit des Center Courts konzentrierte. Im dritten Satz spielte der 173. der Welt noch stärker auf und sicherte sich hochverdient und unter tosendem Applaus des Publikums den Einzug in das Halbfinale. Otte kämpft morgen gegen den Kroaten Viktor Galovic, der Yannick Maden besiegte, um den Finaleinzug.

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