München/Wolfsburg. EineWiederholung der letztjährigen Finalserie in der Deutschen Eishockeyliga (DEL) steht unmittelbar bevor. Wieder treffen die Grizzlys Wolfsburg auf den EHC Red Bull München. Im Vorjahr benötigtendie Bayernlediglich vier Spiele, um den Titel zu holen. Dieses Jahr sind die Karten neu gemischt.
Starke Halbfinalserie nach zittrigemStart
Mit sieben Gegentreffern in Unterzahl und geringer Powerplay-Ausbeute zeichnete sich in den ersten beiden Spielen eine Special-Team-Problematik bei den Grizzlys ab. Einen ähnlichen Ausrutscher gab es bereits im Viertelfinale gegen Kölnund genau wie damals, fand der DEL-Vizemeister imHalbfinale zu seiner alten Stärke zurück.
Die Scharfschützen der mutmaßlich besten Angriffsreihe der Liga schossen zeitweise ein Feuerwerk auf Felix Brückmanns Kasten ab. Die Effektivität im Angriff lag allerdingsauf Seiten der Wolfsburger, die mit einer besseren Offensiv-Ausbeute nun in das Finale einzogen.Mit seiner sensationelle Leistung, zeigte sich auch der Nationaltorhüter wieder einmal alsbester Schlussmann der Playoffs.
Neue Saison - Neuer Versuch
Der Final-Gegner ist derselbe des Vorjahres – zumindest dem Namen nach. "Was im letzten Jahr gewesen ist, interessiert uns nicht. Das sind zwei neue Mannschaften, die etwas anders zusammengestellt sind. Was letztes Jahr passiert ist, ist eben letztes Jahr passiert – Jetzt haben wir eine neue Saison", siehtGrizzlys-Trainer Pavel Gross im Interview mit regionalSport.de die Erinnerung an den 0-4-Sweep des vergangenen Jahres gelassen und gibt sich angesichts der bevorstehenden Herausforderung kämpferisch:„Wir spielen gegen die beste Mannschaft der Liga, aber auch wir haben eine gute Mannschaft – wir werden uns nicht verstecken!“
Dieses Jahr mit tieferem Kader
RB Münchenverfügt über einen sehr tiefen Kader. Im Gegensatz zu den vorherigenPlayoff-Gegnern der Wolfsburger, stechen die Spieler im Münchener Team bisher wenigermit Einzelleistungen heraus – in Nürnberg spielen vergleichsweise vier der fünf Top-Scorer der Hauptrunde – vielmehr sind die Bayern bis in die letzte Reihe sehr ausgeglichen.
Kaderstärke ist das Stichwort, denn in diesem Bereich sieht es bei den Grizzlys deutlich besser aus als im Jahr zuvor.„Wenn wir mit mehr Männern in den Kampf ziehen können, dann haben wir gute Chancen.“, wies Playoff-ToptorjägerGerrit Fauser im Gespräch mit regionalSport.de auf das Verletzungspech des Vorjahres hin.
Nach dem aktuellen Stand der Dinge sind nahezu alle Spieler wieder einsatzbereit. So können sehr wahrscheinlichauch die Langzeitverletzten Kristopher Foucault und Alexander Weiß wieder starten. Im Finale wird jeder Mann gebraucht, wenn es beispielsweise gegen "Bad Boy" Steve Pinizzotto auf das Eis geht. Der Deutsch-Kanadier ist als Rauhbein bekannt und dürfte versuchen, den Wolfsburgern mit größtmöglichem Körpereinsatz das Leben zu erschweren.
Auf die Kleinigkeiten kommt es an
„Wenn wir die kleinen, wichtigen Dinge richtig machen, werden wir Erfolg haben“, ist JungprofiAlexander Karachun zuversichtlich. Soferndie Grizzlysvor allem die Unterzahlund ihre Torschussquote im Griff behalten, dann könnte sich die Aussage des Youngsters bewahrheiten. KleineFehlerwird der amtierende DEL-Meister sicherlich eiskalt bestrafen.
DiePenaltykilling-Erfolgsquote der Münchener ist enorm– das Team von Don Jackson verhinderte in den Playoffs bislangnahezu jeden Treffer in Unterzahl und zeigte sich auch im Powerplay statistisch gesehen erfolgreicher als das Team vom Allerpark. In diesem wichtigen Bereich dürfen sich Pavel Gross Männer keine weiteren Ausrutscher mehr erlauben.
Ob der EHC München von seinenkürzeren Serien profitiert oder ob die Wolfsburger durch die Mehrzahl an absolvierten Partienbesser im Rhythmus sind, wird sich in den ersten Spielen zeigen.
Das erste Faceoff zur Finalserie ist am kommenden Sonntag um 16.45 Uhr im Münchener Olympia-Eisstadion, ehe es am darauffolgendenDienstag wieder in die heimische Eis Arena geht.
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