Laura Gläsner: Kleine Hürden werfen sie nicht um

von Frank Vollmer


Foto-Grüße aus Nassau: Laura Gläsner ist trotz der Disqualifikation guter Dinge und blick voraus. Foto: privat/Gläsner
Foto-Grüße aus Nassau: Laura Gläsner ist trotz der Disqualifikation guter Dinge und blick voraus. Foto: privat/Gläsner | Foto: privat/Gläsner



Helmstedt/Hannover. Es sollte einer der sportlichen Höhepunkte des Jahres werden für Laura Gläsner und die deutsche 4x400 Meter-Staffel bei den „World Relays“ in Nassau auf den Bahamas, den inoffiziellen Weltmeisterschaften. Stattdessen geriet der Lauf zu einem unverschuldeten Desaster, das auch die Teilnahme an den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in London gefährdet. Die gebürtige Helmstedterin blickt dennoch voraus.

Disqualifikationstatt Kommunikation


Kurzfristig hatte Bundestrainer Tony Lester die Startreihenfolge für die 4x400 Meter geändert. Laura Gläsner sollte an zweiter statt dritter Stelle starten. Im Callroom warteten die vier jungen Frauen auf ihren Einsatz, letzte Formalitäten wurden geprüft. Plötzlich legten die Offiziellen eine Liste mit einer anderen Startreihenfolge vor. „Sie wollten das klären, gingen weg und kamen zurück", berichtet Laura Gläner."Alles schien geregelt und wir bereiteten uns auf den Lauf vor."

Laura Müller war als erste Läuferin bereits gestartet, als der Kampfrichter die Startreihenfolge bemängelte. Erst später kam heraus: Auch er hattedie falsche Reihenfolge vorliegen. Die deutsche Staffel wurde eine Stunde nach dem Lauf nachträglich disqualifiziert. Ärgerlich für Gläsner, Ruth Sophia Spelmeyer, Lara Hoffmann und Laura Müller. Sie hatten sich mit ihrem 8. Platz sporltich für das A-Finale und die Teilnahme an den Weltmeisterschaften im Sommer in London qualifiziert. Die können sie nun zwar immer noch erreichen, aber nur noch über die gelaufene Zeit. „Da wurde in diesem Jahr schon gut vorgelegt“, ahnt Laura Gläsner, dass es schwer wird.

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2015 bei der U20-EM in Eskilstuna Platz 5 über die 400m Hürden. Foto: privat/Gläsner


Spezialistin im Hürdenlauf


Die Spezialdisziplin der gebürtigen Helmstedterin ist ohnehin der Hürdenlauf über die 400 Meter. Zehn der Hindernisse sind muss sie auf den 400 Metern überspringen. Das Ziel für den Sommer ist die Teilnahme an den Europameisterschaften in Polen (14. - 16. Juli 2017).

Schon mit vier Jahren - also noch im Kindergartenalter - trat die 21-Jährigein den SV Germania Helmstedt (heute TSV) ein. Dort ist sieauch heute noch Mitglied, wenn auch nur passiv. Über die Jahre kristallisierte sich eine ausgesprocheneStärke bei den Hürden heraus. Trotz ihrer „nur“ 1,63 Meter Körpergröße gehört die Kommissarsanwärterin zu den besten des Landes.

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Kraftvoll: 10 Hürden sind auf der Strecke von 400 Metern zu überspringen. Foto: privat/Gläsner



Sportliche Erfolge hat die Leichtathletin bereits einige vorzuweisen. 2014 erreichte sie bei den U20 Weltmeisterschaften in Eugene (USA) das Halbfinale über die 400 Meter Hürden. Später rutschte Gläsner wegen einer Verletzung im deutschen Team noch in die Staffel, holte den 3. Platz. „Das war mein bisher schönster Erfolg“, erinnert sich die junge Leistungssportlerin.

Blick nach vorne gerichtet


Seit 2016 trainiert Laura Gläsnerunter Edgar Eisenkolb beim VfL Eintracht Hannover. Das passt hervorragend zu ihrem Studium bei der Polizei in Nienburg. „Herr Eisenkolbhat so viel internationale Erfahrung und viele Erfolge vorzuweisen“, erfreut sie die über die Zusammenarbeit mit dem Landestrainer und ergänzt: „Er hat einen Plan und ein super Konzept.“

Laura Gläsner will weiter hart trainieren und an sich arbeiten. Dabei lässt sie sich auch nicht von Pannen wie bei den World Relays aus der Bahn werfen. „Jedes Jahr ein bisschen schneller werden“, ist das erklärte Ziel. „Langfristig wäre eine Teilnahme bei Olympia 2020 in Tokio ein Traum“, so die sympathische Leichtathletin.

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