Leistungssportsymposium im Schwimmen

von Martin Wogan


Chefbundestrainer Hennig Lambertz erläutert das Olympiakonzept für 2020 und 2024 Foto: Martin Wogan
Chefbundestrainer Hennig Lambertz erläutert das Olympiakonzept für 2020 und 2024 Foto: Martin Wogan



Hannover/Region. Am 30. September fanden sich Trainer und Vorstandsmitglieder aus ganz Niedersachsen zum Leistungssportsymposium im Leistungszentrum Hannover ein. Chefbundestrainer Hennig Lambertz stellte hierbei seinen Plan für Olympia 2020 und 2024 vor.

Wir müssen stärker werden


Über 150 Trainer und Sportler, Vereinsvorstände und Sportwissenschaftler zog es am 30. September nach Hannover. Angekündigt hatten sich DSV-Chefbundestrainer Hennig Lambertz, um sein Konzept für die Olympischen Spiele 2020 und 2024 vorzustellen.

Den Anfang machte Stefan Fuhrmann vom Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein. Fuhrmann erläuterte anschaulich das DSV-Kraftkonzept, welches die frühe Förderung der Muskulatur bei Athleten umfasst. Unter Zuhilfenahme mehrerer Studien aus dem In- und Ausland, sowie Vergleichen zu internationalen Top-Athleten wurde der Missstand der Maximalkraft der Athleten in der deutschen Schwimmlandschaft erläutert. „Wir müssen früher mit dem Kraftsport anfangen. Die frühere Annahme, dass durch zu viel Kraft die Muskeln wachsen und somit die Athleten zu schwer für das Wasser werden, ist widerlegt. Wir sehen im internationalen Bereich Athleten, die nach dem alten Konzept nicht diese Leistung erbringen dürften. Sie tun es aber“, kommentierte Fuhrmann während er ein Bild des vierfachen Weltmeisters über 50 und 100 Meter Brust, Weltrekordhalter und Olympiasiegers von 2016 Adam Peaty zeigte. „Wir wissen dass er 10 Klimmzüge schafft, bei denen er mit 70 Kilogramm Zusatzgewicht um die Hüfte arbeitet. Einige unsere Athleten haben schon mit Klimmzügen Probleme“, scherzte Fuhrmann.

Nach einer kurzen Pause griff Chefbundestrainer Henning Lambertz das Thema erneut auf und erläuterte die Komplexität dieser Erkenntnis für das Training seiner Athleten. Über mehrere Grafiken veranschaulichte Lambertz, dass eine höhere Maximalkraft die entscheidenden Hundertstelsekunden ausmachen könnte.

Lambertz verdeutlichte gleichzeitig, dass dieses neue Konzept nur ein Baustein im Plan für Olympia 2020 und 2024 ist. „Wir haben bereits die Trainingslager und Testwettkämpfe bis zu den Olympischen Spielen geplant und sind zuversichtlich, dass wir gut aufgestellt sind. Dazu gehören neben den gemeinsamen Mannschaftstrainingseinheiten auch die Einheiten in den Heimatvereinen“, kommentierte Lambertz die Jahresplanung. Er lobte hierbei die große Hingabe der Trainer und Vereine und verwies dabei ebenfalls auf die vielen ehrenamtlichen Helferim Saal. „Wir versuchen mit einem unglaublich kleinen Budget Medaillen auf der höchsten Ebene zu holen.“, sagte Lambertz.

Die Kosten waren auch bei der anschließenden Podiumsdiskussion ein Thema. Hierbei wurde aus dem Publikum angemerkt, dass der Schwimmsport sich besser verkaufen sollte. Ein Sponsor beschrieb, dass er gern mehr fördern würde, jedoch auch die Aktiven und die Verbände nachfragen sollten. Viele Firmen seien gewillt sich einzubringen und aktiv auf der Suche nach Talenten, die sie fördern können.Auf die Frage hin, wie der neue LSN-Vizepräsident Gernot Ingenerf diese Situation des schlechten Marketings ändern wolle, hatte dieser keine Antwort.


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