"Maskenmann" Boland köpft die Löwen zum glücklichen Sieg

von Frank Vollmer


Matchwinner: Mirko Boland mit dem einzigen Tor der umkämpften Partie. Foto: imago/Jan Huebner
Matchwinner: Mirko Boland mit dem einzigen Tor der umkämpften Partie. Foto: imago/Jan Huebner | Foto: imago/Jan Huebner



Braunschweig. Die Eintracht hat die "hohe Hürde 1. FC Kaiserslautern" (Liebeknecht) mit sehr viel Mühe übersprungen. In einem kampfbetontenZweitligaspiel bezwangen die Löwen die Pfälzer mit 1:0 (0:0). Mirko Bolands Tor des Tageshievt Braunschweig wieder zurück an die Tabellenspitze, punktgleich mit dem VfB Stuttgart.

"Der köpft ja fast noch den Pfosten weg"


An manchen Tagenwird Einsatz auch mal mit Glück belohnt. Eintracht Braunschweig kann am 26. Spieltag der laufenden Zweitligasaison ein Liedchen davon trällern. Torsten Lieberknecht fasste das bei Sky lieber in Worte: "Die Mannschaft erzeugt derzeit so einen Willen, jedes Spiel abzuarbeiten. Dann wirst du auch mal mit so einer Situation belohnt."

Gemeint war das Tor des Tages von Mirko Boland. "Der köpft ja fast noch den Pfosten weg. Er wollte das Ding unbedingt reinmachen", so der 43 Jahre alte Trainer.Vor 23.756 Zuschauern siegte sein Teambeim 500. Pflichtspiel in der eingleisigen 2. Bundesliga nicht nur glücklich im Fritz-Walter-Stadion. Auch ist esdank des 3:3 zwischen dem VfB Stuttgart und Dynamo Dresdenwieder ganz oben dran.

Erster Sieg am Betze seit 40 Jahren


Die Niedersachsen starteten nach der Länderspielpause mit zwei Veränderungengegenüber dem Last-Minute-Sieg gegen Heidenheim. Maximilian Sauer wich Phil Ofosu-Ayeh.Nik Omladic begann für Suleiman Abdullahi (Bank). Trainer Lieberknecht setzte mit Christoffer Nyman auf eine zentrale Spitze. Mirko Boland spielte nach seiner, im Testspiel erlittenen, Gesichtsverletzung mit Maske. Auch die Pfälzer begannen mit zwei personellen Wechseln: Stip Vucur und Christoph Moritz kamen für Robert Glatzel (Bank) und Naser Aliji (Pfedekuss).

Die offensiven Höhepunkteim temporeichen, hektischen und zweikampflastigen ersten Abschnitt sindleicht an einer Hand abzählbar. Onel Hernández schickte nach zehn Minuten einen Distanzhammer in Richtung Julian Pollersbeck. Ken Reichel hämmerte über das Tor (27.) und Mirko Boland versuchte den Lauterer Keeper nach einer halben Stunde, zielte aber zu zentral. Eine Schrecksekunde erlebtePollersbeck, als Mitspieler Philipp Mwene beinahe eine Kopfballrückgabe im eigenenNetz platzierte(13.). Mwene,einer der Aktivposten bei den engagiert aufspielenden Hausherren, hatte die beste Möglichkeit mit einem Aufsetzer, den Jasmin Fejzic zur Ecke klärte (19.).

Lautern nach dem Seitenwechsel das bessere Team


Die Hausherren erfreuten ihre Fans mit starkem Spiel nach dem Seitenwechsel. Phil Ofosu-Ayeh warf sich mit allem was er hatte in eine Direktabnahme von Sebastian Kerk (51.). Das nachfolgende Laufduell mit Marcel Gaus verlor der Braunschweiger, doch war dessen Abschluss auf den langen Posten zu schwach. Kerk rutschte in der nächsten Szene im Gästestrafraum aus(54.). Kaiserslautern war am Drücker und wusste die Kulisse hinter sich, doch machte die Elf von Trainer Norbert Meier zu wenig daraus. Auf der Gegenseite verschätzte sich Pollersbeck bei einem Freistoß von links. Joseph Baffo sprang am höchsten, sein Kopfball wurde gerade noch so vor der Linie geklärt (58.).

Nach einer Stunde wechselte Braunschweig erstmals. Für Nik Omladic spielte nun Julius Biada. Doch blieben die "Roten Teufel" am Drücker.Kerk zog direkt abund zwang Fejzic zum Nachfassen (62.). Daniel Halfars Schuss flatterte gewaltig, doch erneut war der Bosnier im Braunschweiger Kasten auf dem Posten (66.). Lautern hatte nach der Pause bisher die weitaus besseren Chancen zu bieten. Und war im Pech. Kurz darauf schrie das Fritz-Walter-Stadion "Hand". Mwene hatte aus kurzer Distanz Valsivks Hand angeschossen. Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck zeigte sich gnädig mit den Gästen und pfiff keinen Strafstoß.

Führung mit der Maske


In den letzten 20 Spielminuten kam Feuer in das Spiel. Erst ging Baffo sehr hart in einen Zweikampf mit Jacques Zoua (67.), dann foulte Vucic bei einer Ecke Fejzic. Die Protagonisten standen unter Druck. Die Einwechslung von Domi Kumbela brachte wieder etwas Offensivschwung in das Braunschweiger Spiel. Biadas Kopfball nach einer Flanke von Ofosu-Ayeh war das erste offensive Lebenszeichen seit langem bei den Blau-Gelben.

Es war Mirko Boland, der dem Spiel die entscheidende Wende geben sollte. Eine Ecke von Zuck verlängerte Biada. Am langen Pfosten nahm Boland den Ball erst an und drückte ihn dann recht unorthodox zwischen Pollersbeck und dem Pofsten hindurch (79.). Braunschweig war noch lange nicht durch. Im direkten Gegenzug bekam der eingewechselte Lukas Görtler bei einer Flanke von Mwene sehr viel Platz, köpfte aber über den Querbalken. Julius Biada verpasste die Riesenchance, knallte den Ball aber aus drei Metern drüber (87.).In der Nachspielzeit fischte der souveräne Fejzic den Ball noch einmal vom eingewechselten Glatzel weg. Die Gäste brachten den knappen Sieg über die Zeit.

Schon am Mittwochabend (17:30) kann Eintracht Braunschweig bei der SpVgg Greuther Fürth nachlegen.

Zahlen & Fakten


1. FC Kaiserslautern: Pollersbeck, Vucur, Ewerton, Heubach, Mwene, Koch, Gaus, Moritz (81. Osawe), Halfar (87. Glatzel), Kerk (74. Görtler), Zoua Trainer: Norbert Meier

Eintracht Braunschweig: Fejzic, Ofosu-Ayeh, Baffo, Valsvik, Reichel, Moll, Omladic (58. Biada), Boland, Zuck (90. Decarli), Hernandez, Nyman (74. Kumbela)Trainer: Torsten Lieberknecht

Torfolge: 1:0 Mirko Boland (79. Biada)


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