Boston. Der Kreuzbandriss ist eine der am weitesten verbreitete Verletzungen bei Sportlern und zieht immer eine lange Pause nach sich. Nun könnte die Idee einer Kinderärztin in Boston eine Kehrtwende in der Heilung von Läsionen am Knie darstellen. Die Heilungszeit dauert dann nur noch sechsbisacht Wochen!
Prothetischer Schwamm heilt in Rekordzeit
Jedes Jahr erleiden mehr als 100.000 Menschen einen Kreuzband-Riss.Die Funktion des Bandes ist es, die Stabilität des Knies zu gewährleisten und eine Verschiebung des Schienbeins zum Oberschenkel zu verhindern. Abruptes Bremsen oder Drehen verursachen dabei vor allem im Leistungssport sehr häufig Probleme. Wenn das Kreuzband reißt, bedeutet dies stets eine lange Ausfallzeit und eineintensive Reha-Phase. Aktuell muss deshalb unter anderem Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig lange auf die Dienste von Innenverteidiger Joseph Baffo verzichten.
Zukünftig könnte die Heilungszeit einer derartigen Verletzung nur noch einen Bruchteil der Zeit in Anspruch nehmen.Die Ärztin Martha Murray vom Kinderkrankenhaus in Boston hat eine Technik zur Behandlung des Kreuzbandes entwickelt, die Bridge-Enhanced Technik heißt. Dabei werden die gerissenen Enden des Bandes durch einige Nahtpunkte miteinander verbunden und stabilisiert.Danach wird ein Prothetischer Schwamm in das verletzte Gelenk eingebracht. In diesem Schwamm injiziert manetwas Blut des Patienten, um ein Gerinnsel zu bilden und so die richtige Umgebung für eine Reparatur des Gelenkes zu bilden. Die verletzen Enden des Kreuzbandes ziehen sich von allein in den Schwamm hinein, wo sie sich in etwa6-8 Wochen selbst heilen. Danach löst sich der Schwamm auf und hinterlässt nur die wieder verbundenen Bänder.
Die aktuellen Techniken zur Behandlung des Kreuzband-Risses sehen die Nutzung von Gewebe und Sehnen aus anderen Teilen des Körpers vor. Dadurch entstehen zwei Bereiche, die heilen müssen statt nur einem. Die neue Technik könnte nicht nur deswegen eine Revolution im Bereich der Sportmedizin bedeuten.
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