Gifhorn. Der MTV Gifhorn gewann in der Oberliga Niedersachsen am Ostermontag mit 2:1 (1:0) gegen den VfL Oldenburg. Die Gastgeber brachten die Führung trotz Unterzahl über die Zeit und haben sich damit ein Fünf-Punkte-Polster auf die Abstiegsränge erspielt.
Trotz knapp 30-minütiger Unterzahl erringen die Gifhorner einen Heimsieg
Die Gäste standen sehr hoch, zirka 40 Meter vor dem eigenen Tor. Gifhorn hat, so lange noch elf Feldspieler auf dem Platz waren, Pressing gespielt und sehr früh attackiert. So konnten die Oldenburger ihr Spiel nicht aufziehen und die schnellen Offensivspieler nicht in Szene setzen. Nach einem VfL- Einwurf fingen die Gifhorner einen Rückpass ab und spielten den Ball sofort in die Tiefe, wo Timon Hallmann im Eins-gegen-Eins eiskalt zur 1:0-Führung traf (24.). "Sehr außergewöhnlich" fand Uwe Erkenbrecher die Performance seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit, da sie im Vergleich zum Spiel am Ostersamstag trotz sehr geringer Regenerationszeit noch einmal eine "Leistungssteigerung" vollbrachte.
In dem zweiten Durchgang traf VfL- Angreifer Andre Jädtke mit seinem ersten Torabschluss in der 56. Minute zum 1:1- Ausgleich. Doch die Hausherren betrieben weiterhin großen Aufwand und konnten nur fünf Minuten später erneut in Führung gehen. Hallmann kam noch mit der Fußspitze an einen in den freien Raum gespielten Freistoß heran, 2:1. In der 63. Minute sah Siim Tenno die Rote Karte. Nach einigen harten Zweikämpfen mit seinem Gegenspieler und anschließenden Wortgefechten rutschte dem Esten, der seit einem Jahr in Deutschland ist, eine Beleidigung heraus. Der Schiedsrichter hörte das und verwies den Spieler konsequent des Platzes. Der MTV- Coach stellte nun auf ein 4-4-1 mit Hallmann als einzige Spitze um und zog den zweiten Stürmer, Marvin Luczkiewicz, in das Mittelfeld. "Hallmann ist extreme Wege gegangen", lobte der 62-jährige. Deshalb und aufgrund seines Doppelpacks sei er "der Spieler des Tages". Durch eine gute kämpferische und taktisch geschlossene Defensivleistung kassierten die Gastgeber auch mit einem Mann weniger kein weiteres Gegentor. In Überzahl kamen die Gäste zu einigen Abschlüssen, die Tobias Krull aber alle entschärfen konnte. Marvin Luczkiewicz und Hallmann sorgten immer wieder für Entlastung. Eine Großchance ergab sich in der 88. Minute. Statt in einer 2:1- Situation alleine durchzugehen, entschied sich Jovan Hoffart selbstlos für den Querpass, der bei einem VfL-Verteidiger landete.
"Was die Mannschaft kämpferisch und läuferisch angeboten hat, war klasse", resümierte Erkenbrecher. Am kommenden Samstag (15.00) empfangen die Gifhorner den Tabellenführer SSV Jeddeloh und hoffen die bisher überragende Punkteausbeute der Rückrunde noch erhöhen zu können.
Zahlen & Fakten
MTV Gifhorn: Krull (C), Tsampasis, Hashagen, Hoffart, Jaeger, Marvin Luczkiewicz, Kemnitz (65. Simmo), Tenno, Melvin Luczkiewicz (70. Agirmann), Grega (85. Saikowski), Hallmann Trainer: Uwe Erkenbrecher
VfL Oldenburg: Bohe, Steinwender, Brüning, Jädtke, Lizius (46. Köhler), Hillerns (70. Osei), Lubaca, Frenzel (C), Kaissis (74. Goddon), Nauermann, Zohrabian Trainer: Dario Fossi
Tore: 1:0 Timon Hallmann (24.), 1:1 Andre Jädtke (56.), 2:1 Timon Hallmann (61.)
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