Müde Leistung: Eintracht und Dynamo trennen sich 1:1-Remis

von Frederik Dippe


Kollektiver Jubel in blau-gelb beim Ausgleich von Philipp Hofmann. Foto: Agentur Hübner
Kollektiver Jubel in blau-gelb beim Ausgleich von Philipp Hofmann. Foto: Agentur Hübner | Foto: Agentur Hübner

Braunschweig. Eintracht Braunschweig kam am 29. Spieltag der 2. Bundesliga nicht über ein 1:1 (1:1) im Duell mit Dynamo Dresden hinaus. Das Team von Torsten Lieberknecht verpasste damit die große Chance, sich ein kleines Polster auf den Relegationsplatz zu erarbeiten. Haris Duljevic schoss die Gäste früh in Front (8.), Philipp Hofmann egalisierte (23.).

Lieberknecht setzt auf Hofmann - Kumbela auf der Bank


Im Duell der Tabellennachbarn veränderte Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht seine Startformation im Vergleich zur 0:2-Niederlage in Bochum auf drei Positionen: Kapitän Ken Reichel musste aufgrund muskulärer Probleme passen, für Domi Kumbela und Onur Bulut reichte es nur für die Bank. Georg Teigl, Louis Samson und Sturmtank Philipp Hofmann sollten in einem 4-1-4-1 neue Impulse setzen. Dynamos Trainer Uwe Neuhausschicktebei besten Rahmenbedingungen - 21 Grad Außentemperatur und gut präpariertem Geläuf - die gleiche Elf wie beim1:1-Unentschieden gegen 1. FC Nürnberg auf den Rasen.

Duljevic besträft Braunschweiger Schlafmützigkeit


Die Braunschweiger Eintracht überließ den Dynamos von Beginn an das Spielgerät und gewährte ihnen Zeit und Raum, um ihr Spiel aufzuziehen. Den ersten Aufreger hatte auch der Gast von der Elbe, mit einem abgefälschten Schuss aus 14 Metern scheiterte Niklas Hauptmann nur am Pfosten (2.). Fünf Minuten später verlor Louis Samson im Mittelfeld den Ball an Moussa Koné, der auf Haris Duljevic weiterleitete. Der Bosnier zog unbedrängt aus 24 Metern halblinker Position ab und der Ball rutschte unter Jasmin Fejzic hindurch zur Führung ins Tor (8.). Der Treffer war zu diesem Zeitpunkt ein Abbild der Braunschweiger Darbietung: nervös, fahrig und ohne Zugriff in den Zweikämpfen.

Die Dresdner hingegen präsentierten sich in allen Belangen als besseres Team mit großer Einsatz- und Lauffreudigkeit, immer wieder doppelten oder trippelten sie ihre Gegenspieler und ließen die Blau-Gelben keinen Raum zur Entfaltung. Nach einer Viertelstunde wurde die SGD wiederholt gefährlich durch einen abgefälschten Schussaus dem Rückraum von Hauptmann, der knapp am Eintracht-Gehäuse vorbeischnellte.

Eiskalter Hofmann schockt Dynamo


Aus dem Nichts tauchte die Eintracht zum ersten Mal vor Dynamo-Torwart Marvin Schwäbe auf. Jan Hochscheidt flankte aus dem rechten Halbfeld und fand im Sechzehner Philipp Hofmann, der den Ball kontrollieren und vorbei an Schwäbe ins Tor bugsieren konnte (23.). Der zweite Saisontreffer des ehemaligen Junioren-Nationalspielers stellte den Spielverlauf komplett auf den Kopf.

Den zweiten echten Torschuss verzeichnete Rechtsaußen Teigl, doch sein Schuss flog zu zentral direkt in die Armen des Dresdner Schlussmannes (30.). Auch Benatellis Versuch aus 15 Metern war zu harmlos und konnte von Fejzic sichern aufgenommen werden (32.). Lieberknecht musste dann verletzungsbedingt seinen Torjäger Suleiman Abdullahi ersetzen, Domi Kumbela rückte in das Team, das fortan in einer 4-4-2-Formation agierte (40.). Bis zur Pause blieb beim Unentschieden: Dresden baute nach dem überraschenden Ausgleich ab, während sich die Hausherren zumindest leicht steigern konnten.

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Suleiman Abdullahi musste kurz vor der Pause verletzungsbedingt das Feld verlassen. Foto: Agentur Hübner


Eintracht verbessert, aber ohne Durchschlagskraft


In der Halbzeit nahm Eintracht-Coach Lieberknecht einen Wechsel vor, der bereits im Verlauf des ersten Durchgangs geplant war: Quirin Moll kam für den unglücklichen Samson, der für wenig Stabilität im defensiven Zentrum sorgte. Die erste Chance in Hälfte zwei hatten die Braunschweiger mit einem Kopfball von Hofmann (48.), Dresden antwortete mit einem Konter über Koné, doch Fejzic parierte sicher (49.). In der Folge hatten die Löwenstädter mehr Spielanteile, im letzten Angriffsdrittel fehlte ihnen jedoch die Präzision - vor allem bei Flanken, die häufig zu hoch angesetzt waren.

Teigl näherte sich mit einem verunglückten Abschluss wieder etwas an (66.), nachdem ein Schuss von Hochscheidt aus aussichtsreicher Position noch geblockt wurde. Die Sachsen wurden danach wieder aktiver und suchten häufig den langen Ball auf Koné, die Chance zur erneuten Führung verpasste Kapitän Hartmann, als er nach einer Ecke aus kurzer Distanz knapp über das Gehäuse zielte. Die nächste gefährliche Aktion gehörte wieder Dresden - aber Duljevic verzog unbewacht aus zehn Metern (72.). Mit zunehmender Spieldauer verflachte das Niveau zusehends, zwar hatten die Dresdner Feldvorteile, doch Möglichkeiten blieben auf beiden Seiten Mangelware.

So stand am Ende ein Remis, das weder der Eintracht noch den Gäste wirklich weiterhilft. Die Braunschweiger indes dürften nach dem Spiel mit dem Punktgewinn besser leben können, war Dynamo doch über weiten Strecke das stärkere Team. In der nächsten Woche reisen die Blau-Gelben ans Böllenfalltor, wo das Duell mit dem Tabellenvorletzten Darmstadt 98 ansteht.

Zahlen & Fakten


Eintracht Braunschweig: Fejzic - Sauer, Tingager, Valsvik, Kijewski - Samson (46. Moll) - Hochscheidt, Boland, Teigl, Abdullahi (40. Kumbela) - HofmannTrainer: Torsten Lieberknecht

Dynamo Dresden: Schwäbe - Kreuzer, M. Franke, J. Müller (32. Ballas), Heise - Hauptmann, Mar. Hartmann, Benatelli - Duljevic, Koné (86. Mlapa), Horvath (78. Berko)Trainer: Uwe Neuhaus

Torfolge: 0:1 Haris Duljevic (8.), 1:1 Philipp Hofmann (23.)

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