Offener Brief: Wacker schlägt Alarm und bangt um die Existenz

von Frank Vollmer


Malerischer Jahnplatz. Viele der Mitglieder von Wacker sind Studenten. Foto: Frank Vollmer
Malerischer Jahnplatz. Viele der Mitglieder von Wacker sind Studenten. Foto: Frank Vollmer | Foto: Frank Vollmer



Braunschweig. Ineinem dramatischen Offenen Brief wendet sichdieSpielvereinigung Wacker von 1912 an die Öffentlichkeit. Durch den Umgang durch die Stadt Braunschweigmit der "desolaten" Bezirkssportanlage Jahnplatzfürchtet man dort um die Wettbewerbsfähigkeit und bangt um nicht weniger als die Existenz als einer der traditionsreichen Sportvereine in der Löwenstadt.

Plätze in desolatem Zustand


Seit 1964 ist die SpVgg Wacker Nutzerin der Bezirkssportanlage Jahnplatz gegenüber der Wolters Brauerei an der Wolfenbütteler Straße. Die Anlage teilt man sich mit dem Braunschweiger Tennis- und Hockeyclub (BTHC), Gehörlosen–Sportverein (GSV), SV Ege , den Lacrosse-Guardians und im Sommer auchmit dem Schulsport.Eigentümerin der Sportanlage ist die Stadt Braunschweig. Zuletzt präsentierten sich die Rasenplätze der Anlage in einem derart schlechten Zustand, dass dort weder ein geregelter Trainings- noch Spielbetrieb stattfinden konnte. Betroffen davon sind auch die Fußballteams von Wacker. So konnte die 1. Frauenmannschaft der Blau-Weißen in dieser Saison erst vier Heimspiele durchführen.

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2013 trainierte der FC Bayern noch am Jahnplatz vor dem DFB-Pokalspiel bei Eintracht Braunschweig. Foto: Frank Vollmer


"Unfallgefahr wegen unzähliger Maulwurfshügel"


Seitdem das Finale im Wolters Flutlichtpokal 2015 wegen des desolaten Zustands der Grünfläche erstmals nach 45 Jahren nicht auf dem Rasenplatz am Jahnplatz abgehalten werden kontne,verschlechterte sich die Situation zusehends und bedroht mittlerweile sogar die Existenz des Sports auf der Anlage.

"Wir haben natürlich Verständnis dafür, dass die Rasenplätze bei schlechten Witterungsverhältnissen gesperrt werden", heißt es in dem Offenen Brief der Spielvereinigung. Aber: "Wir haben kein Verständnis dafür, dass nichts gegen die Verschlimmerung des Zustands unternommen wird und dadurch die Ausfallzeiten immer länger werden. Und sind die Plätze einmal nicht witterungsbedingt gesperrt, besteht Unfallgefahr wegen unzähliger Maulwurfshügel." Auch die sanitären Anlagen seien "eine Zumutung". Alternativen seien ungenügend. Den Kunstrasen am Jahnplatz dürfe man nicht benutzen, andere Kunstrasenplätze wären wegen kaum vorhandener Trainingszeiten und der Entfernung keine Option (Siehe auch ganzes Schreiben).
"Der Hintergrund für diesen Brief und unser Anliegen liegt aktuell auf den seitviereinhalb Monaten nicht mehr möglichen Spiel- und Trainingsbetrieb. Diverse Gespräche in den letzten Jahren mit der Stadt Braunschweig, Fachbereich Stadtgrün und Sport, zuletzt in einem Ortstermin am 16.Januar 2018, haben zu keiner qualitativen Verbesserung der Situationen geführt."

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Maulwurfshügel auf dem A-Platz. Foto: Stiddien


Fachbereich Stadtgrün und Sport ist gefragt


Für den Sommer 2018 seieine Sanierung des Platzes angekündigt. "Die kann gerne sofort beginnen", heißt es in dem Schreiben, "Trainieren und Spielen können wir bis dahin trotzdem nicht." Eine echte Lösung des Problems sei nicht in Sicht: "Der Fachbereich Stadtgrün und Sport konnte uns bisher keine brauchbare Alternative offerieren. Wir erhoffen uns kurzfristig eine Alternative zur Durchführung von Trainingseinheiten und zur Aufrechterhaltung des Spielbetriebs", fordern die Verantwortlichen bei der Spielvereinigung. Mittelfristig wünscheman sich, "dass die Plätze (...) wieder in einen einwandfreien Zustand gebracht werden, um unsere sportliche Heimat wieder mit Leben füllen zu können und vielleicht sogar den Wolters-Flutlichtpokal nach Hause zu holen."

Unterschrieben ist der Brief vonJudith Stülten (2. Vorsitzende), Ulrike Schlegel (Schriftführerin), Sven Tittel (Fußballabteilungsleiter), Timo Stülten (Schatzmeister) undUwe Stiddien (Tennisabteilungsleiter).

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45 Jahre lang fand das Finale im Wolters Flutlichtpokal auf dem Jahnplatz statt, so wie hier 2013. Seit 2015 ist das Endspiel zu Freie Turner abgewandert. Foto: Frank Vollmer


Der Offene Brief in ganzer Länge




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