Phillip Tietz: "Paderborn war der richtige Schritt"

von Frank Vollmer


1,90m und wächst in Paderborn noch: Ex-Löwe Phillip Tietz. Foto: imago/pmk
1,90m und wächst in Paderborn noch: Ex-Löwe Phillip Tietz. Foto: imago/pmk | Foto: imago/pmk

Paderborn/Braunschweig. Im Winter wechselte Phillip Tietz wegen mangelnder Einsatzzeiten von Eintracht Braunschweig in die 3. Liga. Am Wochenende feierte der Angreifer mit dem SC Paderborn die Rückkehr in die 2. Bundesliga. Von einem Youngster zwischen den Extremen.

"Wie in einem Traum"


Wirklich realisiert hat Phillip Tietz noch nicht, was er und sein neuer Verein da unlängst erreicht haben. Auch zwei Tage nach dem deutlichen 3:0-Sieg gegen die SpVgg Unterhaching und dem damit verbundenen Aufstieg in die 2. Bundesliga nicht: „Am nächsten Morgen saß ich auf einem Sofa und kam endlich einmal dazu, einen Augenblick lang über all das nachzudenken“, verrät Tietz. „Auch da konnte ich es noch nicht richtig greifen. Wir fühlen uns hier gerade alle wie in einem Traum“, umschreibt der 20 Jahre junge Angreifer seine Gefühlswelt und kommt zu dem Schluss: „Wirklich realisieren werden wir das wohl erst, wenn wir am 1. Spieltag wirklich in der 2. Bundesliga auflaufen.“

Der riskante Schritt, im Winter die Farben zu wechseln – beim gebürtigen Braunschweiger Tietz ging er bisher vollends auf. „Alles deutet derzeit darauf hin, dass es für mich persönlich der richtige Schritt war, nach Paderborn zu wechseln“, berichtet er und ergänzt: „Hier wurde ich super aufgenommen und erhalte meine Spielzeiten.“ Sechs Treffer und zwei Vorlagen steuerte der Neuzugang bei 15 Einsätzen in der Rückrunde bisher bei. Nach einer kurzen Anlaufzeit gelang Tietz beim 5:0 gegen Lotte gleich bei seinem 2. Spiel für den Sportclub der erste Torerfolg. Etwas Umgewöhnung war dennoch vonnöten: „In Paderborn ist das Anlaufverhalten anders.“ Auch das Spielsystem sei nicht vergleichbar: „Wir spielen hinten raus, schlagen keinen Ball lang und lassen die Kugel länger laufen.“

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Bis zum Winter war Phillip Tietz in Braunschweig oft Reservist oder wurde in der 2. Mannschaft eingesetzt. Foto:


Ein Umfeld, das gute Leistungen begünstigt


Im Schatten und an der Seite des erfahrenen 19-Tore-Mannes Sven Michel konnte Phillip Tietz den nächsten Schritt in seiner Entwicklung gehen. „Mit ihm habe ich immer einen an meiner Seite, der jede Menge guter Tipps parat hat“, lobt Tietz den Toptorjäger der 3. Liga. Nicht ohne Grund habe man in Liga 3 den alten Torrekord von Eintracht Braunschweig (2011/2012) geknackt.

SCP-Cheftrainer Steffen Baumgart (46) ist für Phillip Tietz ebenfalls ein wichtiger Grund dafür, dass es aufwärts geht: "Man bekommt von ihm immer das Gefühl vermittelt, ein wichtiger Teil des Teams zu sein und fühlt sich bei ihm gut aufgehoben“, sagt Phillip Tietz und fügt an: „Es hilft ungemein, wenn der Trainer selbst auch Angreifer war.“ Sowieso und generell seien der gesamte Trainerstab und auch die komplette Mannschaft stets darum bemüht, dass alle Spieler in ihrer Entwicklung vorankommen. "Der Trainer sagt nichts einfach so in den Raum, damit sich vielleicht einige Spieler angesprochen fühlen, sondern führt viele Vieraugengespräche. Nach dem Training gehst du zu ihm ins Büro und redest mit ihm. Er ist ein Trainertyp, den ich so in dieser Form noch nicht gehabt habe."

Noch hat Philip Tietz auch für diese Saison Ziele. Vor allem an seinen Kumpel Julius Düker und den 1. FC Magdeburg: „Wir wollen die Meisterschaft in der 3. Liga! Wir wollen zeigen, dass wir es verdient haben. Wir haben einen Tag lang den Aufstieg gefeiert und jetzt liegt der Fokus wieder voll auf dem 1. Tabellenplatz.“ Mittelfristig will er mit Paderborn nicht gleich wieder absteigen und eine bestmögliche Platzierung erreichen. "Mit unserer Spielweise können wir das hinbekommen", beteuert er, der weiterhin Spielzeit sammeln, Tore erzielen und mit dem Club gerne auch wieder tolle sportliche Ergebnisse erzielen möchte.

"Darum haben sie den Löwen auf der Brust"


Gleich nach dem geschafften Aufstieg meldeten sich am Wochenende die Eltern mit ersten Glückwünschen bei ihren Filius. Kurz danach folgten Gustav Valsvik und Christoffer Nyman. „Zu Gustav und Totte habe ich noch richtig engen Kontakt“, verrät der Ex-Löwe, der um die Situation seiner ehemaligen Mitspieler in der super engen 2. Bundesliga weiß. „Sie schaffen den Klassenerhalt einhundertprozentig“, ist sich Tietz sicher und erklärt: „Sie sind eine kämpferische Mannschaft. Darum haben sie den Löwen auf der Brust.“

Zeitgleich vermittelt Phillip Tietz auch ein gewisses Maß an blau-gelber Vorfreude: „Wenn wir in der kommenden Saison gegen Braunschweig spielen sollten, freue ich mich auf meine Heimatstadt, auf diese einzigartigen Fans, die große Kulisse an der Hamburger Straße und natürlich auf meine alten Mitspieler. Ich war bei der Eintracht, seit ich 14 Jahre alt bin. Dort habe ich sämtliche Nachwuchsteams durchlaufen und dort feierte ich mein Profidebüt. Ich habe diesem Verein viel zu verdanken!“

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"Diese einzigartigen Fans." Foto: Agentur Hübner


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