Polizei mit offenem Brief gegen Beleidigungen im Stadion

von Frank Vollmer


"Scheiß Bullen"-Transparent im Heimspiel gegen Aue. Foto: Agentur Hübner
"Scheiß Bullen"-Transparent im Heimspiel gegen Aue. Foto: Agentur Hübner | Foto: Agentur Hübner



Braunschweig. Die Polizei wehrt sich gegen beleidigende Transparente und Gesänge im Eintracht-Stadion. In einem offenen Brief wandte sie sich nun an das Präsidium und die Mannschaft von Eintracht Braunschweig.

Offener Brief an das Präsidium


Michael Steinhof, Jörg Kremer und Dietmar Schilff von der Gewerkschaft der Polizei haben einen offenen Brief an das Präsidium von Eintracht Braunschweig geschrieben:
Nachdem wir auf unsere Briefe nach den Vorfällen am 6. November 2016 beim Niedersachsenderby im Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße keine Antwort erhalten haben, ist es nunmehr beim Spiel Eintracht gegen Aue am Freitagabend (17. Februar) erneut zu nicht akzeptablen Vorfällen in der Südkurve, genauer im Block 9, gekommen.

Mit einem großen Transparent „Scheiß Bullen“ wurden die Polizeieinsatzkräfte, die bei jedem Heimspiel für Sicherheit rund um das Stadion sorgen, einmal mehr beleidigt. Die Mehrheit der im Stadion anwesenden Fans hat die Polizisten als Adressaten des Schriftzuges wahrgenommen. Für uns als Fußballbegeisterte aber auch als Gewerkschaftsvertreter ist in diesem Zuammenhang erneut nicht nachvollziehbar, warum die Spieler nach dem Spiel – trotz dieser Beleidigungen sowie des weiteren Ansehensverlustes für den Verein und den Fußball – immer noch vor diesen Chaoten und Straftätern präsentieren und sie damit hofieren.

Hinzu kommt, dass überhaupt keine Reaktion durch die Ordnungskräfte oder den Stadionsprecher – auch nicht beim beleidigenden Lied gegen Hannover – erfolgte.

Haben sich der Verein und die Spieler jetzt den Chaoten unterworfen? Ist der Verein der Auffassung, dass dies tatsächlich unter „Meinungsfreiheit“ wie es Block 9 am 17. Februar auf Plakaten dagestellt hat, zu subsummieren ist? Wir bleiben dabei, irgendwann müssen Verein und Mannschaft dazu kommen, dass sie dem schriftlich verfassten Leitbild auch durch klare Botschaften zum Leben verhelfen.
Die Gewerkschaft der Polizei steht für Gespräche mit Vereinsführung und Mannschaft weiterhin zur Verfügung.

Michael Steinhof, Jörg Kremer Diemtar Schilff, GdP Kreisgruppe Braunschweig, GdP Bezirksgruppe Braunschweig, GdP Niedersachsen


mehr News aus der Region


Weitere spannende Artikel