Powerplaystarke Grizzlys entscheiden knüppelhartes Spiel 2!

von Jens Bartels


Alex Weiß zeigte mit seinem Treffer, dass mit ihm wieder zu rechnen ist. Foto: imago/Regios 24
Alex Weiß zeigte mit seinem Treffer, dass mit ihm wieder zu rechnen ist. Foto: imago/Regios 24 | Foto: imago/Regios 24



Wolfsburg. Sieg! Im zweiten Spiel der Playoff-Viertelfinalserie der DEL setzten sich die Grizzlys Wolfsburg gegen die Eisbären Berlin mit 5:2 (3:1, 0:1, 2:0) durch. Dabei kippte die anfangs gute Partie ab dem zweiten Drittel zu einem regelrechten Strafzeitendebakel, in demsich die Hausherren als extrempowerplaystark zeigten. Knapp 150 Strafminuten standen am Ende insgesamt zu Buche.

Foucault wieder raus


Keine Entspannung an der Personalfront. Kein Rückkehrer, dafür ein erneuter Ausfall von Kris Foucault. Somit mussten die Grizzlys auf insgesamt sechs Akteure verzichten. Im Tor stand erneut Jerry Kuhn, auf der Gegenseite Petri Vehanen.

Wolfsburg trifft dreifach


Im Gegensatz zur ersten Partie waren es heute die Wolfsburger, die sich anfangs durch mehr Scheibenbesitz auszeichneten, wenn auch nicht mit dem Offensivdruck, den Berlin am Mittwoch in der heimischen Halle an den Tag gelegt hatte. Christoph Höhenleitner und Stephen Dixon im Nachsetzen, waren die Ersten, die Vehanen prüfen durften (3.). Bereits im nächsten Versuch hatte"Höhi" Erfolg. Im Powerplay kamen die Hausherren gut in ihre Formation, die Scheibe landete kurz vor Ablauf der Strafe beim Stürmer, der das Spielgerät zum 1:0 (7.) in den Winkel jagte.

Die Gäste taten sich auch in der Folge schwer damit, offensive Akzente zu setzen – die Niedersachsen fingen die Angreifer meist an der blauen Linie ab. Kurz nach dem Powerbreak zogen die Hauptstädter die nächste Strafe. Wieder gelang ein konzentrierter Aufbau, die Grizzlys ließen das Hartgummi zirkeln. Brent Aubinzog vom linken Bullykreis ab, Vehanen parierte, musste jedoch zur anderen Seite abprallen lassen. Fabio Pfohlschnappte zu und hämmerte das 2:0 (12.) gegen den chancenlosen Goalie ins Netz – keine Minute später nagelte Conor Allen das 3:0 (13.) aus dem Slot gleich hinterher.Doch kurz daraufschloss Berlin an.Unmittelbar vor seinem Kasten konnte der Wolfsburger Schlussmann zweimal entschärfen, den nachfolgenden Abpraller drückte Louis-Marc Aubry zum 3:1 (15.) über die Linie.

Physisch betonter Mittelabschnitt


In Unterzahl ging es fürdie Gastgeber in den Mittelabschnitt und sie meisterten diese Aufgabe souverän. Fast direkt im Anschluss mussten die Eisbären ins Penaltykilling. Es folgten in unmittelbarer Folge zwei Strafen (24.) – Stockschlag und hoher Stock –, die bei den Berliner Fans für Unmut sorgten. So kamen die Automobilstädter in den Genuss einer doppelten Überzahl, welche ungenutzt verstrich. Kurz vor Ablauf des Powerplays brach das Roadteam aus, scheiterte jedoch an einer Glanzparade von Kuhn (28.). 5-gegen-5 sollte in den ersten zehn Minuten des zweiten Drittels weiterhin nicht stattfinden. Kaum war Berlin komplett, musste Wolfsburg wieder zu viert ran – ohne Folgen (30.).

Der Rekordmeister fand nun zwar besser in die Partie, war dabei jedoch nicht zwingend genug, mehrere Chancen wurden liegen gelassen. Dafür ging es physisch zur Sache. Fünf Minuten vor der zweiten Pause gerieten einige Akteure aneinander. Höhenleitner checkte Martin Buchwieser, der sich dabei verletzte, und musste in die Kühlbox. Buchwieser knallte die Scheibe brandgefährlich in Richtung der noch offenen Strafbanktür und bekam dafür 10 Minuten. Auf Seiten der Gastgeber war die Partie für Höhenleitnerbeendet. Der Schütze des ersten Treffers bekam aufgrund des Checks eine Spieldauerdisziplinarstrafe (36.). Im darauf folgenden Powerplay netzte Sean Backman zum 3:2 (39.) ein,musste jedochkurz darauf wegen Crosschecks ebenfalls mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe in die Kabine.

Aubin entscheidetdas Strafzeitendebakel


Mit weiteren Strafzeiten startete auch der Schlussabschnitt, so ging es erstmal im3-gegen-3 weiter. Nun wurde wieder Eishockey gespielt und mit Erreichen der einfachen Überzahl gelang dem Team vom Allerpark der nächste Treffer, als Alexander Weiß einen Rebound zum 4:2 (44.) verwandelte. In der Folge wurde es rasant: Die Kontrahenten wechselten sich mit schnellen Konternab, beide Goalies wurden mehrfach geprüft und waren dabei stets auf ihrem Posten. Statt auf Verwaltung umzuschalten, blieb der Vizemeister auch offensiv aktiv, die Polarbären kämpften um den weiteren Anschluss – den Zuschauern in der ausverkauften Eis Arena wurde nun ein attraktives Spielgeboten.

Fünf Minuten vor Schluss scheppertees allerdings erneut mehrfach: Berlin musste in Unterzahl, nachdem Thomas Oppenheimer und Jeff Likens die Fäuste fliegen ließen. Brent Aubin entschied die Begegnung mit seiner Direktabnahme zum 5:2 (56.) im darauf folgenden Powerplay – kurz danach rappelte es wieder auf dem Eis, diesmal jedoch ohne Folgen. Die Uhr lief herunter und abgesehen von weiteren Handgreiflichkeiten tat sich spielerisch nichts mehr.

Die Serie ist damit ausgeglichen. Am Sonntag (15.00) treten die Grizzlys Wolfsburg zur dritten Begegnung bei den Eisbären Berlin an.

Zahlen und Fakten


Torfolge: 1:0 (6:27) Christoph Höhenleitner (Pfohl, Likens/PP1), 2:0 (11:55) Fabio Pfohl (Aubin, Likens/PP1), 3:0 (12:53) Conor Allen (Höhenleitner, Dixon), 3:1 (14:05) Louis-Marc Aubry, 3:2 (38:10) Sean Backman (PP1), 4:2 (42:41) Alexander Weiß (Dixon, Aubin/PP1), 5:2 (55:28) Brent Aubin (Weiß, Allen/PP1)

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