Punkt in Dresden: Später wegen "Herwart", Remis dank Valsvik

von Frank Vollmer


Gustav Valsvik (li.) bejubelt sein Tor mit Onel Hernández, Steve Breitkreuz und Maximilian Sauer. Foto: imago/Jan Huebner
Gustav Valsvik (li.) bejubelt sein Tor mit Onel Hernández, Steve Breitkreuz und Maximilian Sauer. Foto: imago/Jan Huebner | Foto: imago/Jan Huebner



Dresden/Braunschweig. Eintracht Braunschweig wartet weiter auf den ersten Auswärtssieg der Saison. Bei Dynamo Dresden spielte dieElf von Torsten Lieberknecht am12. Spieltag mit "stürmischer Verspätung" 1:1. Gustav Valsvik traf.

O weh, die Schulter - Nun auch noch Moll


Zweieinhalb Stunden später startete das Gastspiel der "Löwen" im DDV-Stadion. Sturmtief "Herwart" hatte auch in Sachsen schwer gewütet. Die Braunschweiger Fans mussten schon daheimvom Sonderzug auf Busse umsteigen. Etwa 1.500 blau-gelbe Fans ließen sichdeswegen nicht von ihrem Auswärtssonntag abhalten. Sie sahen einen durchwachsenen Auftritt ihrer ersatzgeschwächten "Löwen" und eine Steigerung nach der Pause.

Torsten Lieberknecht musste in seinem 182. Ligaspiel als Trainer (Rekordhalter Volker Finke vom SC Freiburg eingeholt!) erneut improvisieren,da neben den Führungsspielern Boland, Nyman, Kumbela und Baffo kurzfristig auch noch der Ex-Dresdner Quirin Moll wegen einer schweren Schulterverletzung ausgefallen war. In der bunt zusammengewürfelten Braunschweiger Startelf kehrte zumindest Rückhalt Jasmin Fejzic ins Tor zurück. Steve Breitkreuz und Gustav Valsvik bildeten zunächst gemeinsam mit Niko Kijewski ein Innenverteidiger-Trio, flankiert von Maximilian Sauer (rechts) und Ken Reichel (links). Suleiman Abdullahi saßzunächst auf der Bank. Vorne sollte es Özkan Yildirim richten, dahinter kam Julius Biada zu seinem Startelfdebüt in dieser Saison.

Möschl kommt durch im 2. Versuch


Dynamo Dresden hatte von Beginn an sehr viel Ballbesitz, kamjedoch nur durch grobe Fehler der Gäste zu Möglichkeiten. Baffo-Ersatzmann Steve Breitkreuz verteilte dabei in der Anfangsphase gleichwiederholte Einladungen an die Mannschaft von Uwe Neuhaus – so wie in der 5. Spielminute, als der Defensivspieler direkt in die Beine von Angreifer Peniel Mlapa spielte, der den Ball am langen Pfosten vorbei semmelte. Das frühe 0:1 war trotzdem die logische Konsequenz, fiel aber nach einem ruhenden Ball:Einen Freistoß nach Handspiel von Valsvik setzte Patrick Möschl in die Mauer. Der Österreicher bekam die Nachschuss-Chance und fand die Lücke ins linke untere Toreck (12.).

Die beste Ausgleichschancefür Eintracht Braunschweig vergab Biada nach einem feinen Doppelpass mit Onel Hernández in die Arme von Marvin Schwäbe (17.). Es war nur ein kurzes Strohfeuer der Blau-Gelben, die noch nicht im Ansatz im Spiel waren. Die Zuschauer sahen in der Folge viel Leerlauf, weil Dresden nur das Nötigste tat. Taktisch blieb es interessant auf dem Rasen: Torsten Lieberknecht zog nacheiner halben Stunde Kijewski zur Unterstützung für Louis Samson ins Mittelfeld und löste die Fünferkette auf. Mit fortlaufender Spielzeit gestaltete sich auch das Spiel ausgeglichener. Einem Schlenzer von Haris Duljevic (leichte Beute für Fejzic) folgte eine unverhoffte Kopfballchance für Yildirim (44.). Zur Pause hatte die knappe Führung der Dresdner Bestand und war nicht unverdient.

Valsvik übernimmt Verantwortung


Nach dem Seitenwechsel zeigte Braunschweig endlich mehr Initiative. Reichels Schuss/Flankestellte noch keine Gefahr für das Tor der Schwarz-Gelben dar (53.). Es folgte die bis dahin beste Möglichkeiten der Braunschweiger, doch die Wolfsburger Leihgabe Paul Seguin kam noch irgendwie hinter den Schuss des eingelaufenen Valsvik (59.). Der norwegische Abwehrchef der Braunschweiger übernahm nun entscheidende Verantwortung.Bei der folgende Ecke von Khelifi stahl sich der 1,96m-Hühne aus seiner Bewachung und köpfte den Ball unhaltbar in die Maschen (60.).

Yildirm lief zehn Minuten später aussichtsreich auf Marvin Schwäbe zu, übersah aber den besser positionierten Reichel und setzte einen ehermässigen Linksschuss ab (69.). Dresdengab nun nach langer Zeit wieder offensive Lebenszeichen, doch vergab Lumpi Lambertz frei vor Fejzic mit dem Kopf (72.) und Maximilian Sauer war mit einer starken Kopfball-Abwehr früher am Ball als Mlapa (73.). Torsten Lieberknechtsetztemit Angreifer Suleiman Abdullahi (73. für Biada) ein Zeichen für die Schlussphase:Man wollte denersten Auswärtsdreier der Saison.

Nach einer Schrecksekunde– Abseitstor des eingewechselten Niklas Kreuzer (83.) - wäre ein Sieg durchaus greifbargewesen. Erst setzte sich Hernández stark auf dem rechten Flügel durch und legte zurück auf Abdullahi. Der Angreifer wurde in letzter Sekunde geblockt (89.). Die nachfolgende Ecke sah eine Kopfball-Chance für Breitkreuz. In der Nachspielzeit scheiterte Abdullahi alleine vor Schwäbe, der lange wartete (90.+2). Eine letzte Konterchance brachte der stark verbesserte Hernández nicht mehr durch. Es blieb beim 1:1 - dank einer Steigerung nach der Pause absolut verdient.

Braunschweig ist nun Tabellen-10. der 2. Bundesliga.Am Samstag um 13.00 empfängt die Eintracht daheim den Bundesliga-Absteiger SV Darmstadt 98.

[Stimmen zum Spiel]


Zahlen & Fakten


Dynamo Dresden: Schwäbe - Seguin, J. Müller, Ballas, F. Müller - Hauptmann, Konrad, (83. Röser) Lambertz - Möschl (66. Kreuzer), Duljevic (70. Berko), Mlapa Trainer: Uwe Neuhaus

Eintracht Braunschweig: Fejzic - Sauer (82. Becker), Breitkreuz, Valsvik, Kijewski, Reichel - Biada (73. Abdullahi), Samson - Khelifi (68. Zuck), Hernández - YildirimTrainer: Torsten Lieberknecht

Torfolge: 1:0 Patrick Möschl (12.), 1:1 Gustav Valsvik (60., Khelifi)

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https://regionalsport.de/valsvik-torpremiere-das-gefuehl-ist-richtig-gut/


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