Braunschweig. 23.000 Zuschauer sahen am 23. Spieltag ein rasantes Duell zwischen Eintracht Braunschweig und Bundesligaabsteiger VfB Stuttgart. Früh in Rückstand geraten, zeigten die Löwen Moral und kämpften sich trotz eines vergebenen Elfmeters zurück.
Fehlstart nach Maß
Mehr als gegen die Eintracht laufen konnte es zu Beginn dieses Montagabendspieles der 2. Bundesliga nicht. Bei strömenden Regen wurde die Mannschaft von Torsten Lieberknecht nach knapp zwei Minuten eiskalt erwischt. Das Zuspiel von Marcel Correia – der den verletzten Saulo Decarli ersetzte– vermochteKen Reichel am eigenen Strafraum nicht zu kontrollieren. Carlos Mané preschte dazwischen und schob locker ein (3.). So früh in Rückstand wirkten die Gastgeber gehemmt, liefen den Schwaben hinterher und hatten Glück, dass Baumgartls Kopfball nur ans Außennetz segelte (15.).
Signal? Die Südkurve in Eintracht. Foto. Bernhard Grimm">Signal? Die Südkurve in Eintracht. Foto. Bernhard Grimm Foto:
Löwen beißen sich rein
Bis auf gute Ansätze - Hendrick Zuck setzte sich auf rechts durch, seine Flanke wurde aber geblockt (18.) - und einen Flachschuss von Hernández (25.) kam zunächst nicht viel von Braunschweig. Doch die Gastgeber zeigten Moral. Als Onel Hernández im VfB-Strafraum gegen Baumgartl abhob, verweigerte Schiedsrichter Benjamin Brand den Pfiff (31.). Sekunden später zeigte er doch auf den Punkt. Hendrick Zuck hatte sich den Ball an Marcin Kaminski vorbei gelegt. Der Polenahm beide Hände, Zuck fiel. Die Gelbe Karte für den Stuttgarter Innenverteidigersollte noch Auswirkungen haben. Mirko Boland übernahm die Verantwortung, doch Mitchell Langerak ahnte die Ecke und entschärfte den gut geschossenen Strafstoß (32.).
Reichel trifft mit dem 2. Strafstoß
Keine zwei Minuten später hatte Christoffer Nyman den Ausgleich auf dem Fuß. Wieder war Stuttgarts Schlussmann zur Stelle (34.). Es folgte die bis dahin beste Phase der Löwen, die sich mit Leidenschaft in das Spiel bissen. Kurz vor der Pause fiel Gustav Valsvik im Stuttgarter Strafraum. Erneut war Kaminski der Übeltäter, der nun Gelb-Rot sah und vom Platz musste. Diesmal schnappte sich Reichel den Ball und verwandelterechts oben (42). "Ich ziehe den Hut vor Ken Reichel, nach dem schwierigen Spielbeginn da hinzugehen und das Ding zu verwandeln", sagte Trainer Lieberknecht später. Vor dem Pausenpfiff zog der gelobte Braunschweiger Linksverteidiger an der Strafraumkante noch einmal ab. Sein Schlenzersegelte knapp am Lattenkreuz vorbei.
Ausgleich im zweiten Versuch vom Punkt. ">Ausgleich im zweiten Versuch vom Punkt. Foto: Bernhard Grimm
Eintracht spielt in Überzahl auf Sieg
Nach dem Seitenwechsel suchten die Hausherren die Offensive gegen jetzt sehr viel tiefer stehende Schwaben. Die wechselten doppelt mit Asano für Brekalo und Pavard für Özcan. Eine gefährliche Flanke von Phil Ofosu-Ayeh faustete Langerak knapp vor Abdullahi zu Hernández der direkt abzog, aber verzog (57.). Eintracht Braunschweig war jetzt klar spielbestimmend. Pavard konnte in der 66. Spielminute gerade noch so vor dem einschussbereiten Abdullahi klären.
Langerak unbezwingbar
Der VfB Stuttgart kam immer mal wieder zu guten Kontersituationen, welche die Blau-Gelben jetzt sicher verteidigten. "Die Gefahr der schnellen Leute war immer zu spüren", so Lieberknecht nach dem Spiel. Quirin Molls Schuss aus 15 Metern wurde geblockt (70.). Torsten Lieberknecht brachte mit Domi Kumbela für Nyman (62.) und Salim Khelifi für Zuck (73.) frische Kräfte.Stuttgart spielte auf Halten und agierte wesentlich defensiver, als man es von dem Tabellenführer in dieser Saison gewohnt ist. Ofosu-Ayeh tankte sich noch einmal durch und zog halbhoch ab, doch der bärenstarke Langerak – Mann des Spiels – rettete den Schwaben den Punktgewinn.
Onel Hernández zeigte im Zentrum ein gutes Spiel. ">Onel Hernández zeigte im Zentrum ein gutes Spiel. Foto: Reinelt/PresseBlen.de
"Tolle, tolle Moral gezeigt"
Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht zeigte sich zufrieden mit dem Punktgewinn: "Wir haben uns vorgenommen, ein gutes Spiel abzuliefern. Das kann ich von meiner Mannschaft behaupten. Wir haben vorher gesagt, dass wirfehlerfrei spielen müssen. Das ist uns nach drei Minuten nicht gelungen." Dennoch zeigte sich der 43-Jährige zufrieden mit dem Auftreten seiner Mannschaft, "die eine tolle, tolle Moral gezeigt hat."
"In der zweiten Halbzeit war die latente Gefahr des Konters. Die Gefahr der schnellen Leute war immer zu spüren. Da musst du drauf gucken, dass du das verhinderst. Wir sind mit dem Punkt zufrieden, weil wir gegen den Tabellenführer gespielt haben und ich bin mir sicher, dass der in der nächsten Saison hier nicht wieder aufkreuzen wird." Torsten Lieberknecht
Eintrachts Mannschaftskapitän Marcel Correia war hin und hergerissen mit dem Ausgang des Spiels: "Gegen zehn Mann mit 2 Elfmetern ist das irgendwie ärgerlich." Phil Ofosu-Ayeh sagte: "Wir müssen auch realistisch sein. Diesen Schwung müssen wir mitnehmen. Der schwere Teil ist, diese Leistung zu bestätigen."Am 24. Spieltag muss Eintracht Braunschweig wieder am Montagabend ran. Dann geht es zu Fortuna Düsseldorf (20.15).
Zahlen & Fakten
Eintracht Braunschweig: Fejzic, Ofosu-Ayeh, Correia, Valsvik, Reichel, Zuck (73. Khelifi), Boland, Moll, Hernández, Nyman (62. Kumbela), Abdullahi (83. Biada) Trainer: Torsten Lieberknecht
VfB Stuttgart: Langerak, Zimmer, Baumgartl, Kaminski, Insúa, Grgic, Mané (75. Ginzek), Özcan (46. Pavard), Gentner, Brekalo (46. Asano), Terodde Trainer: Hannes Wolf
Torfolge: 0:1 Carlos Mané (3.), 1:1 Ken Reichel (42. FE)
[ngg_images source="galleries" container_ids="647" display_type="photocrati-nextgen_basic_thumbnails" override_thumbnail_settings="0" thumbnail_width="240" thumbnail_height="160" thumbnail_crop="1" images_per_page="20" number_of_columns="0" ajax_pagination="1" show_all_in_lightbox="0" use_imagebrowser_effect="0" show_slideshow_link="1" slideshow_link_text="[Zeige eine Slideshow]" order_by="sortorder" order_direction="ASC" returns="included" maximum_entity_count="500"]
mehr News aus der Region
