Remis-Serie zurück: Wölfe spielen 1:1 gegen Leipzig

von Jens Bartels


Zu spät kam der VfL offensiv in die Partie. Fotos: Agentur Hübner
Zu spät kam der VfL offensiv in die Partie. Fotos: Agentur Hübner



Wolfsburg. Schon wieder Remis!DasDuell der Englischen Woche mit RB Leipzig endete für den VfL Wolfsburg am Dienstagabend im 1:1 (1:0). Paul Verhaeghtraf vom Punkt, der VfL verwaltete zu lange die Führung und verpasste in den Schlussminuten den Sieg.

Gerhardt für Origi


Mit Yannick Gerhardt (vorne rechts) statt Divock Origi richteteVfL-Coach Martin Schmidt seine Startelfetwas defensiver aus, als bei der Begegnungin Hamburg. Der Spielverlauf spiegelte dies größtenteils wider: Leipzig drückte fast während der gesamten 90 Minuten nach vorne und hatte sowohl im Ballbesitz als auch im Zweikampfverhalten die Nase vorne – Wolfsburg hingegen versuchte die Räume so eng wie möglich zuhalten und verhinderte meist den entscheidenden Abschlussder Gäste. Offensiv starteten die Grün-Weißen erst spät durch.

Wölfe effektiv


Die ersten Minuten der Partie gehörten klar denSachsen, die in der 6. Minute erstmals gefährlich wurden.Timo Werner kam über rechts und zog aus spitzem Winkel auf das lange Eck des Wolfsburger Kastens, doch Koen Casteels kam dran und klärte nach rechts weg. Den ersten Versuch der Hausherren, sich durch Daniel Didavi im 16er zu präsentieren, konnte Stefan Ilsanker sauber verhindern (9.).Kurz darauf wurde es turbulent vor dem Leipziger Gehäuse: Paul Verhaeghinitiierte von rechts, der Ball kam zuMario Gomez, der von Ilsanker beim Versuch das Leder wegzuspitzeln, getroffen wurde. Schiedsrichter Guido Winkmann zeigte auf den Punkt. Verhaegh verwandelte souverän zum 1:0 (15.).

Die Gäste zeigten sich durch den Rückstand keineswegs geschockt und versuchten weiterhin den Ball nach vorne zu bringen, doch die Wolfsburger Defensive reagierte auf jeden Angriff und stoppte das schnelle Vorwärtsspiel spätestens im 16-Meter-Raum. Auch wenn Ballbesitz- und Zweikampfquote deutlich für Leipzig sprachen,am Ende fehlte es am entscheidenden Pass. Gegen die Abwehr der Grün-Weißen zeigte kein Mittel Wirkung. Im Gegenzug blieb auch bei den Automobilstädter ein weiterer Erfolg aus, erst ein Freistoß von Didavi kam extrem gut platziert knapp unter der Latte des gegnerischen Tores an, doch Peter Gulacsi leitete gekonnt über das Netz (45.).

Wölfe fahrlässig


Dasselbe Bild durchzog den Großteil derzweiten Halbzeit. RBL drückte, die Niedersachsen kamen offensiv meist nicht zum Zug,verwalteten die knappe Führung– bis zur 53. Minute. Nach zahlreichen Versuchen gelang den Gästen der Durchbruch: Yussuf Poulsen bediente Marcel Halstenberg links im Strafraum. Der Abwehrspieler versenkte das Spielgerät im Fallen zum 1:1 in das lange untere Eck.Mit einem Remis wollte sich die Elf von Ralph Hasenhüttl nicht zufrieden geben und behieltihr Angriffsspiel auch in der Folge aufrecht. Die Wölfe glänzten nur selten in der Vorwärtsbewegung, erst ab Minute 60ließen sich die "Wölfe" auch wieder vor dem Leipziger Strafraum blicken – und hatten dort ähnliche Probleme wie die Kontrahenten.

In der Schlussviertelstunde drehte der VfL noch einmal mächtig auf. Der für Gomez eingewechselte Divock Origibrachte Schwung in das Wolfsburger Spiel. So stand der Stürmer frei vor Gulacsi, bekam die Kugel von William serviert, jagte den Versuch jedoch weit über das Netz (77.). Kurz darauf bekam der Belgier seine nächste Chance, scheiterte allerdings am Leipziger Schlussmann (80.). Nun war die Schmidt-Elf am Drücker. Immer wieder tauchte ein Wolfsburger gefährlich vor dem Tor der Gäste auf. Dabei setzte sich besonders Yunus Malli in Szene, der zunächst Didavi bediente, der aber aus 14 Metern verzog (83.),und es kurz darauf selbst versuchte, aus wenigen Metern jedoch gerade so an Gulacsi scheiterte (88.). Dieser hatte einen starken Tag, in der letzten Minute der Nachspielzeit musste der Keeper drei Schüsse in Folge parieren – und rettete damit seinem Team den Punkt.

"Insgesamt verdient"


"In den ersten 65 bis 70 Minuten haben wir uns gegen einen aggressiven Gegner schwer getan. Bei diesem Pressing und Gegenpressing standen wir ständig unter Druck, haben die Führung in der ersten Halbzeit trotzdem verteidigt. Bei dem Tempo und der Qualität, die Leipzig an den Tag gelegt hat, brauchte es viel Kraft um das zu verteidigen. In der Pause haben wir per Videoanalyse geschaut, wo noch Räume waren. Nach dem Ausgleich sind wir dann auch ins Spiel gekommen und hatten unsere Chancen. Bei zwei, drei Möglichkeiten war es kaum zu glauben, dass wir nicht das Siegtor erzielt haben. Insgesamt war das Remis verdient, mit etwas Glück hätten wir es noch vergolden können. Aber durch solche Spiele werden wir wachsen. Ich bin stolz auf das Team, wir haben zu Hause wieder nicht verloren und das gibt Kraft und Selbstbewusstsein", resümierte der Wolfsburger Coach nach der Partie.

Am Samstag (15.30) tritt der VfL Wolfsburg beim Tabellenletzten 1. FC Köln zum letzten Ligaspiel vor der Winterpause an.

Zahlen und Fakten


VfL Wolfsburg: Casteels-Verhaegh, Uduokhai, Brooks, William-Guilavogui, Arnold-Gerhardt,Didavi (89. Osimhen), Malli-Gomez (66. Origi)Trainer: Martin Schmidt

RB Leipzig: Gulacsi - Klostermann (82. Laimer), Konaté, Upamecano, Halstenberg - Ilsanker, Keita - Kampl (89. Kaiser), Bruma (79. Demme) - Werner, Poulsen Trainer: Ralph Hasenhüttl

Torfolge: 1:0 Paul Verhaegh (15./Foulelfmeter), 1:1 Marcel Halstenberg (53., Poulsen)

Gelb-Rote Karte: Dayot Upamecano (90.+2)

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