Robin Amaize - Vom Talent zum BBL-Profi?

von Rayk Maschauer


Fokussiert auf die sportliche Karriere. Foto: Frank Vollmer
Fokussiert auf die sportliche Karriere. Foto: Frank Vollmer | Foto: Archiv



Braunschweig. Robin Amaize ist eines der aufstrebenden Talente bei den Basketball Löwen Braunschweig. Aktuell sorgt er bei den MTV Herzögen Wolfenbüttel in der ProB für Furore. Regionalsport.de sprach mit dem Doppellizenzspieler über seine Vergangenheit und seine Ziele im Dress der Braunschweiger.

Die ersten Anläufe


Robin Amaize wuchs im beschaulichen Gießen auf. Bereits mit sechs Jahren machte er dort seine ersten Gehversuche im Sport. Doch nicht sofort fand er seine wahre Bestimmung: "Als ich sechs Jahre alt war, sagte meine Mutter, dass ich langsam Sport machen sollte", erinntert sich Amaize an seine Kindheit zurück. "Da war ich dann ein, zweimal beim Fußball, aber ich saß nur an der Seite und es hat mir gar keinen Spaß gemacht." Durch die Zeitung erfuhr er vom Basketball. Nach seinem ersten Training war für ihn klar, dass es dieser Sport sein sollte, der ihn über Jahre hinweg bis heute begleitet hat. Fortan drehte sich im Leben von Robin Amaize alles um die orangene Kugel. Mit acht Jahren pilgerten er mit seinen Freunden bereits regelmäßig in die Osthalle, um sich die Spiele der GIESSEN 46ers anzugucken. "Die Atmosphäre hat mich beeindruckt. Es war ein schönes Gefühl dabei zu sein und mitzujubeln – ein Gemeinschaftsgefühl. Alle feuern das selbe Team an und du gehörst zum Team, obwohl du nur draussen stehst und zu guckst", erklärt der 21-Jährige seine Begeisterung für den Sport.

Braunschweig der nächste Schritt


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Korbjäger mit Perspektive: Robin Amaize. Foto: Archiv



13 Jahre später sitzt Amaize wieder draussen und verfolgt ein Spiel der GIESSEN 46ers. Doch diesmal nicht von der Zuschauertribüne aus, sondern auf der Braunschweiger Auswechselbank. Drei Jahre zuvor, in der Saison 2012/13, gab Robin gegen Ulm sein Debüt für die 46ers in der höchsten deutschen Spielklasse. Zu dieser Zeit war bereits klar, dass der Klassenerhalt in der BBL für die Gießener wohl kaum mehr zu schaffen sei und so wurde Amaize von seinem damaligen Trainer Mathias Fischer ins kalte Wasser geworfen: "Es kam für mich sehr überraschend. Das war das erste Spiel überhaupt, bei dem ich auf der Bank saß. Und in den letzten Minuten, als wir schon mit 40, 50 Punkten hinten lagen, kam ich rein und war total nervös", berichtet Amaize von seinen ersten Eindrücken auf einem BBL-Court. Neun weitere Spiele folgten, in denen er in knapp zehn Minuten Spielzeit im Schnitt 2,2 Punkte erzielte, ehe er nach der Saison nach Braunschweig wechselte. Vor allem die gute Ausbildung in der Löwenstadt sei für ihn der ausschlaggebende Punkt für die Entscheidung gewesen.

Unter Coach Raoul Korner bekam er bei den Braunschweigern dann in dieser Spielzeit beim Saisonauftakt gegen die Brose Baskets Bonn seinen ersten Einsatz in der BBL. Zwar dauerte dieser nicht länger als 40 Sekunden, doch mittlerweile gehört Amaize regelmäßig zum Kader der Löwen. Auch wenn die Spielzeit noch limitiert ist, gibt sich auch Coach Korner überzeugt, "dass er auch in der Bundesliga in dieser Saison noch eine Rolle spielen wird". Korner nimmt dabei eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des jungen Shooting Guards ein. Amaize beschreibt Korner als eine Respektperson, die für ihn und das Team immer wieder als Energizer wirkt: "Ich versuche alles mitzunehmen, was Raoul mir sagt. Er ist bei den Spielen immer energisch dabei und versucht uns zu pushen." Und bringt es noch einmal auf den Punkt: "Das beschreibt auch Raouls Persönlichkeit, dass er bei jedem Spiel voll dabei ist", so Amaize über sein Verhältnis zum Coach.

Ein Entwicklungsprozess


Sein Traum bleibt es weiterhin, ein fester Bestandteil des Braunschweiger Bundesligateams zu werden, doch Amaize setzt sich dabei selbst nicht unter Druck und versucht, aus den Erfahrungen mit der ersten Mannschaft so viel wie möglich aufzusaugen. Es sei für ihn bereits ein großer Schritt mit den Profis zu trainieren und das Wichtigste dabei sei immer, sich zu verbessern – ein Entwicklungsprozess eben. Insbesondere Kapitän Nico Simon, aber auch der Rest der Mannschaft gebe ihm immer wieder Tipps, wie er sein Spiel verbesseren könne. Die Defense sei dabei vor allem ein Punkt, in dem er noch Luft nach oben sehe. Doch auch hier macht Amaize große Schritte nach vorne: "Es ist nicht mehr so schlimm, wie am Anfang", lacht er. "Defensiv kann ich dem Team mittlerweile schon weiterhelfen. Ich denke, es liegt vor allem daran, wie fokussiert man ist, ob man mit dem Kopf da ist" Seine große Stärke sei aber die Offense, in der ihn insbesondere seine Schnelligkeit und Athletik auszeichnet.

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Amaize sammelte auch schon Minuten in der BBL. Foto: Frank Vollmer


Mannschaftserfolg zählt


Sein Können präsentiert Amaize aktuell noch hauptsächlich bei den MTV Herzögen Wolfenbüttel in der ProB, dem Kooperationspartner der Braunschweiger. Mit den Lessingstädtern belegt er momentan einen starken dritten Tabellenplatz und ist selbst mit 14,4 Punkten pro Partie Top-Scorer des Teams. Den Grund für den Erfolg sieht er dennoch nicht bei sich, sondern der mannschaftlichen Geschlossenheit und im ausgeglichenen Kader: "Wir haben eine tiefe Bank und 12 Spieler im Kader, die alle spielen können. Niemand muss 30 Minuten auf dem Feld stehen. Wenn wir gut spielen und gewinnen, spielen wir meistens auch als Team gut zusammen." Er selbst sei hier nur ein Teil des Ganzen. Der mannschaftliche Erfolg sei für ihn das Ziel in dieser Saison und daher schaue er auch nicht auf die nächste Spielzeit: "Ich konzentriere mich auf diese Saison. Wichtig ist, dass wir diese Saison mit den Herzögen in die Playoffs kommen und so erfolgreich wie möglich sind", so der 21-Jährige. Wir wünschen ihm und seinem Team dabei viel Erfolg und hoffen Robin noch häufiger auf einem BBL-Court im Trikot der Basketball Löwen zu sehen.


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