Runderneuerte Löwen mit Punkt beim Club dank Fejzic

von Frank Vollmer


Eintrachts zweiter Anzug passte mit Abstrichen. Foto: Imago/Zink
Eintrachts zweiter Anzug passte mit Abstrichen. Foto: Imago/Zink | Foto: Imago/Zink



Nürnberg/Braunschweig. Die Eintracht bleibt sieglos im Kalenderjahr 2017. Nach einer starken ersten Hälfte glich der 1. FC Nürnberg in einem mitreißenden Zweitligspiel doch noch aus. Christoffer Nyman traf nach Vorarbeit von Turbo-Onel Hernández. Stark präsentierte sich auch Schlussmann Jasmin Fejzic, dem Torsten Lieberknecht auch verbal noch einmal den Rücken stärkte. Auch sieht der Trainer sein Team "auf dem richtigen Weg".

Eintracht dominiert die Anfangsphase


"Wenn man das ganze Spiel heute sieht, war es ein attraktives Spiel mit verschiedenen Phasen wo wir mal unter Druck waren, aber auch genügend Torchancen hatten, um das Spiel auch zu gewinnen", analysierte Torsten Lieberknecht kurz nach dem Spielende bei Sky. Von daher habe man das Minimalziel mit dem Wissen "wie das Hinspiel war und dass Nürnberg auch ein bisschen Wiedergutmachung betreiben wollte" erreicht. "Die Jungs, die heute reingekommen sind, haben das richtig gut gemacht", lobte der 43-Jährige.

Gleich auf sieben Positionen änderte der Löwencoach die Startelf gegenüber der 1:2-Pleite gegen den FC St. Pauli. Nur Keeper Fejzic, Decarli, Hernández und Nyman blieben davon übrig. Boland, Kijewski, Correia, Ofuso-Ayeh, Kijewski, Valsvik und Khelifi waren dagegen neu und zeigten, dass die Eintracht einen ausgeglichenen Kader hat. Gegenüber Alois Schwartz sah keinen Anlass, seine Startelf aus Heidenheim zu ändern. Einzig Ondreij Petrac kam für den angeschlagenen Lukas Mühl im defensiven Mittelfeld.

Der vermeintlich zweite Anzug passte den Löwen eingangs sehr gut zu Gesicht und wirkte passsicher und griffig. Zunächst schickte Nyman Hernández mit einem Lupfer hinter die aufgerückten Nürnberger. Die Braunschweiger Rückennummer 23 kam zwar zum Abschluss, wurde vom herauseilenden Schlussmann Thorsten Kirschbaum aber entscheidend gestört (3.). Kurz darauf verzog Ofuso-Ayeh nach einem feinen Angriff über die linke Seite (6.). Nyman und Hernández agierten sehr auffällig und stellten den Club in seiner von Respekt geprägten Anfangsphase vor große Probleme.


Immer wieder Hernández und Nyman


Der junge Schwede hatte in der Folge gleich mehrere Chancen auf die Braunschweiger Führung. Erst wurde ihm in letzter Sekunde vor dem Tor der Ball weggespitzelt (16.), dann traf er die Latte (22.). Braunschweig war reif für die Führung, wurde immer stärker und zeigte feines Kombinationsspiel. Dann legte Niko Kijewski lang und flach über links auf Hernández. Der schaltete in der Drehung den Turbo und legte quer auf Nyman, den Dennis Lippert aus den Augen verloren hatte. Der Braunschweiger Angreifer musste nur noch einschieben (23.).

Der Club musste jetzt kommen und der Club kam. Nach einer halben Stunde flankte Möhwald auf Matavz, der den Kopfball links am Pfosten vorbei setzte. Dann rettete Fejzic mehrfach überragend bei Nürnberger Ecken. Erst entschärfte der Bosnier den Nachschuss von Abdelhamid Sabiri, dann gegen Margreitter (beide 32.). Kurz vor der Pause rettete der Braunschweiger Schlussmann noch einmal gegen Kempe (42.). Dann kam noch einmal ein Lebenszeichen der Gäste, die sich aus dem Druck befreiten. Khelifis Versuch fehlte es jedoch an Wucht (44.). Die Zuschauer hatten attraktive 45 Minuten Zweitligafußball gesehen.

Fejzic rettet den Punkt


Nach dem Seitenwechsel hatte blau-gelb zunächst alles im Griff, bis Matavz Sabiri in Szene setzte, der sich zentral um Decarli drehte und Ofuso-Ayeh einen Beinschuss verpasste. Die Sichtbehinderung genügte wohl, damit Fejzic knapp zu spät reagierte und den Flachschuss nicht mehr berührte (53.). Der Ausgleich war insgesamt gesehen nicht unverdient.

Nach einer Stunde spielte Nürnberg endgültig auf Sieg, drückte gegen phasenweise sehr defensive Löwen, kam aber selbst auch nicht zu klaren Möglichkeiten. Erst traf Möhwald von links kommend das Außennetz (65.), dann holte sich Behrens im Strafraum den Ball von Kijewski und bediente Matavz. Dessen Schuss konnte geblockt werden (71.). Ondreij Petrak zog aus der zweiten Reihe ab und zwang Fejzic zu einer weiteren Glanztat (73.). Zehn Minuten vor dem Ende düpierte Sabiri noch einmal Decarli und konnte nur per Foul gestoppt werden. Der von Möhwald geschlagene Freistoß senkte sich gefährlich, flog aber vorbei.

Es kam noch einmal eine gefährliche Phase der lauernden Löwen. Phil Ofuso-Ayeh bediente über rechts den eingewechselten Julius Biada, dessen Schuss jedoch von Lippert vor der Linie geblockt wurde (81.). Der belebende Biada versuchte es kurz darauf noch einmal aus der Distanz (86.) und kurz darauf mit einem Tänzchen im Nürnberger Strafraum, zielte beim Abschluss aber zu hoch (90.). In der Nachspielzeit krallte sich die Eintracht an den möglichen Punktgewinn. Nürnberg hatte die letzte Chance der Partie mit einem Freistoß, doch Matavz' Abschluss wurde von Kijewski auf der Linie gerettet. So blieb es beim 1:1. Mit dem zweiten Punktgewinn des Jahres bleibt Eintracht Braunschweig damit weiter sieglos, hält aber zumindest den Club auf Distanz.

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"Ich weiß, dass in Braunschweig schon seit Monaten eine ganz widerliche Diskussion um Jasi entfacht ist." Foto:


"Eine widerliche Diskussion"


"Wir können durchaus zufrieden sein. Es war eine schwierige Partie", sagte Eintrachts Mannschaftskapitän Marcel Correia. "Wir sind aus einer Niederlage gekommen und die wollten wir wett machen. Der Dreier ist uns nicht gelungen, aber wir haben heute gegen eine sehr spielstarke Mannschaft gespielt. Die Punkteteilung geht vollkommen in Ordnung."

Trainer Lieberknecht brach noch einmal eine Lanze für Jasmin Fejzic: "Ich weiß, dass in Braunschweig schon seit Monaten eine ganz widerliche Diskussion um Jasi entfacht ist. Das ist ein Farce, wenn man mitbekommt, wie stabil er diese Saison gespielt hat. Er hat noch keinen gravierenden Fehler gemacht und trotzdem gibt es bei uns eine Diskussion in Braunschweig, die angestachelt worden ist und das ist schade."
"Das sind noch 14 Spiele und ein ganz langer Weg für alle Mannschaften, die dort oben mitkämpfen und Punkte sammeln. Es gibt eben Phasen in einer Saison, die man überstehen muss. Wir hatten jetzt eben keinen optimalen Start, wobei wir extrem schwere, hochkomplizierte Spiele hatten, wo jeder unterschrieben hätte, dass es sehr schwer wird. Wir haben in Würzburg einen Punkt geholt, haben aber kein gutes Spiel gemacht. Gegen Pauli haben wir besser gespielt, allerdings dann weniger Punkte geholt und heute war es wieder eine Steigerung. Wir sind immer noch auf dem richtigen Weg." Torsten Lieberknecht

Zahlen & Fakten


1. FC Nürnberg: Kirschbaum, Kammerbauer, Margreitter, Hovland, Lippert, Petrak (83. Teuchert), Behrens, Kempe, Möhwald, Sabiri, Matvz Trainer: Alois Schwartz

Eintracht Braunschweig: Fejzic, Decarli, Valsvik, Kijewski, Correia, Ofuso-Ayeh, Zuck, Khelifi (77. Khelfi), Boland, Nyman (85. Abdullahi), Hernandez Trainer: Torsten Lieberknecht

Torfolge: 0:1 Christoffer Nyman (23. Hernández), 1:1 Abdelhamid Sabiri (52. Matavz)


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