Stimmen zum Abstieg: Das sagen unsere Persönlichkeiten

von Frank Vollmer


Wir haben uns einmal bei den aktuellen und ehemaligen Persönlichkeiten aus der Region umgehört. Fotos: Agentur Hübner/SPD/Vollmer/Reinelt
Wir haben uns einmal bei den aktuellen und ehemaligen Persönlichkeiten aus der Region umgehört. Fotos: Agentur Hübner/SPD/Vollmer/Reinelt | Foto: Agentur Hübner/SPD/Vollmer/Reinelt

Braunschweig. Der Abstieg von Eintracht Braunschweig wurde mit Bestürzung zur Kenntnis genommen. Wir haben einmal bei einigen aktuellen und ehemaligen Persönlichkeiten der Region nachgefragt, was er für sie überhaupt bedeutet. 

Matthias Henn (Ex-Löwe von 2007-2015)


Es ist einfach nur extrem bitter und es tut mir für alle Leute im Verein und natürlich auch für die Fans sehr Leid! Die ersten 20 Minuten in Kiel haben mich sehr positiv gestimmt. Leider konnten die Jungs die Führung nicht lange halten und spätestens nach dem Rückstand war der Glaube dahin, da wird der Kopf langsam und die Beine schwer, obwohl man agiler sein möchte. Das ist im Fußball so.

Ich hoffe, dass alle Verantwortlichen nach kurzer Trauer die richtigen Entscheidungen treffen und Eintracht nächste Saison eine gute Mannschaft hat. Es wird nicht einfach, aber ich wünsche mir, dass die Eintracht nächsten Sommer die Rückkehr in die 2. Liga feiern kann. Dafür drücke ich beide Daumen und ich werde natürlich auch beim ein oder anderen Spiel im Stadion sein!

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Matthias Henn spielte auch in der Bundesliga für die Löwen. Foto: Vollmer


Ulrich Markurth(Oberbürgermeister Braunschweig)


Wie tausende Eintrachtfans bin auch ich noch sprachlos, traurig und sehr enttäuscht. Der unnötige Abstieg ist ein großer Rückschritt nach vielen erfolgreichen Jahren – schlimm für den Verein und ein Dämpfer für eine dynamische Stadtentwicklung. Nun gilt es aber seitens der Verantwortlichen schnell den Kopf hoch und klar zu bekommen und den Neuaufbau anzupacken. Dazu bedarf es keiner „Immer-schon-alles-besser-Wisser“ und auch keiner Feierfans – was Mannschaft, Verein und Stadt benötigen, sind echte Unterstützer! Jetzt wird sich zeigen, wieviel Wahre Liebe und gelebte Eintracht wirklich wert sind, um die Löwen wieder erfolgreich zu machen.

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"Jetzt wird sich zeigen, wieviel Wahre Liebe und gelebte Eintracht wirklich wert sind", sagt Braunschweigs OB Ulrich Markurth. Foto: Braumann


Kevin Kratz (Ex-Löwe von 2012-2014)


Ich habe gestern die Konferenz geschaut hier in Orlando im Hotel, weil ich selbst ein Spiel hatte. Ich war gestern echt traurig, dass es so gekommen ist. Meine Zeit bei der Eintracht war echt super. Die Stadt, die Fans, unser Team von damals, das Trainerteam war ein super Erlebnis.

Meine Tochter ist in Braunschweig geboren, also bin ich immer mit Braunschweig verbunden. Es ist echt schade, dass es so gekommen ist. Ich hoffe, dass jetzt in Ruhe analysiert wird und man sich gut aufstellt für das nächste Jahr. Ich bin mir sicher, dass auch das Trainerteam alles versucht hatm um es zu vermeiden. Ich wünsche der Eintracht viel Glück und Erfolg! Einmal Löwe immer Löwe!

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Sah den Abstieg in Orlando: Ex-Löwe und Bundesligaaufsteiger Kratz. Foto: Vollmer


Dennis Schröder (Braunschweigs NBA-Star)


Wir waren gestern noch in Madrid und hatten Schwierigkeiten, nach Braunschweig zurück zukommen, deswegen konnte ich das Spiel leider nicht verfolgen. Meine Freunde haben mir aber über WhatsApp geschrieben. Es ist natürlich nicht gut anzusehen, dass ein Braunschweiger Team absteigt. Aber ich denke nächste Jahr werden sie wieder oben mitspielen und dann wieder aufsteigen.

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Denkt, die Löwen kehren schnell zurück: Dennis Schröder. Foto:


Frank Graffstedt (Ratsherr, Bürgermeister und Eintracht-Fan)


Gestern in Verona im Trikot der Eintracht das Spiel und den Abstieg mit zu verfolgen, war schlimm. Wir waren irgendwie die Einsamsten in einer vollen, fröhlichen Stadt. Ab heute beginnt aber der Kampf um die Rückkehr in die zweite Liga – egal wie lange der dauern mag. Eintracht ist nicht gestern abgestiegen. Nun ist aber sofort schnell emotionslos zu klären, wo welche Fehler gemacht wurden und wer zukünftig vom Vorstand über die Spieler bis zum Zusammenwirken mit den Fans Verantwortung übernehmen soll.


Thomas Klöppelt (Kreisvorsitzender NFV)


Für den Verein und auch für unsere Stadt ist der Abstieg natürlich eine mittlere Katastrophe. Mir steht es selbstverständlich nicht zu, über die „Einkaufspolitik“ des Vereins zu urteilen, dafür bin ich viel zu weit weg, dennoch hat man in vielen Spielen, insbesondere in der Rückrunde kein wirkliches Feuer mehr entdecken können. Der Eintracht-Fan wurde allzu oft auf eine sehr harte Probe gestellt, weshalb ich die gespaltene Eintracht-Familie, bezogen auf die Verantwortungsträger im Verein, durchaus verstehen kann. Und sicherlich ist die frühzeitige Trennung von Torsten Lieberknecht nicht nur konsequent sondern auch nachvollziehbar. Dennoch habe ich in einigen persönlichen Gesprächen mit ihm immer seine Leidenschaft, sein Feuer und seine absolute Identifikation mit dem Verein gespürt. Er war und bleibt ein toller Löwencoach und Mensch. Dafür und für die vielen phantastische Momente muss man ihm einfach Dankesagen. Er bleibt ein ganz ganz großer Teil von Eintracht Braunschweig. Dem Verein wünsche ich für die Zukunft, das dieser einmalige (notwendige) Teamgeist wieder Einzug hält. Nicht zuletzt auch, um mit neuen Spielern, einen neuen Trainer und mit viel Erfolg und wenn erforderlich, auch mit dem notwendigen Quäntchen Glück des Tüchtigen, in der neuen Saison wieder viele Siege einzufahren, damit der direkt Wiederaufstieg glückt. Was schwer genug sein wird. Wir alle drücken den Protagonisten bei unserem Traditionsverein auf diesem Weg jedenfalls ganz fest die Daumen.

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Thomas Klöppelt (li. mit Dennis Kruppke) drückt die Daumen, dass der sportliche Erfolg zurückkehrt. Foto: Frank Vollmer


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