Torlos in Hamburg: Zerfahrener Punktgewinn für Wolfsburg

von Jens Bartels


Jann-Fiete Arp verpasste seinen ersten Bundesligatreffer nur knapp. Foto: imago/Michael Schwarz
Jann-Fiete Arp verpasste seinen ersten Bundesligatreffer nur knapp. Foto: imago/Michael Schwarz | Foto: imago/Michael Schwarz



Hamburg/Wolfsburg. Der VfL kehrt mit einem Punkt aus Hamburg zurück.Das torlose Remis gegendenHamburger Sportverein ist bereits das neunte Unentschieden für Martin Schmidt als Trainer.

Youngster Arp vergibt die dickste Chance


Punkte sind in der aktuellen Situation das wichtigste Gut für die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol. Dementsprechend verlagerten die Hausherren vor gut 40.000 Zuschauern das Geschehen früh in die Hälfte der Wolfsburger. Abgesehen von einem Freistoß, denKyriakos Papadopoulus weit über den Kasten köpfte, blieben die Bemühungen der Hanseaten im Ergebnis harmlos(1.). Der erste Sturmlauf des HSV endete nach zehn Minuten. Die Gäste kamen langsam besser rein und übernahmen mehr Spielanteile -bis das Spiel zu dem abdriftete, was Martin Schmidtvorausgesagt hatte: "Das wird kein schönes Spiel!" Beimittlerweile strömendem Regenfuhren sich die Kontrahenten gegenseitig derart in die Parade, dass kein geordnetes Aufbauspiel mehr zustande kam. Die in den vergangenen Wochen hochgelobte Wolfsburger Offensivabteilung blieb heute stumpf.

Erst nach einer halben Stunde sahen die Zuschauereinen nächsten spielerischen Akzent. Walace legte auf Jann-Fiete Arp, der Stürmer ließ Felix Uduokhai im Strafraum stehen, zog am bereits geschlagenen Koen Casteels vorbei – und vergab die bis dahin dicksteMöglichkeit am langen Pfosten (31.).Kurz darauf donnerte Gideon Jung das Leder ebenfalls am linken Pfosten vorbei (33.). Spielerisch passierte nichts mehr, der erste Abschnitt endete mit einer Schrecksekunde: Divock Origi blieb nach einem Zusammenstoß mit Mavraj für einen Moment liegen, konnte das Spiel allerdings fortsetzen (41.).

HSV offensiv stärker


Das Chancenverhältnis sprach in der ersten Hälfte klar für Hamburg, das bessere Zweikampfverhalten konnte Wolfsburg für sich verbuchen. Ansonsten agierte man auf beiden Seiten statistisch gesehen auf Augenhöhe. Die Gastgeber zeigten sich auch nach der Pause auf demtiefen Bodenoffensiv weiterhin aktiver. Der starke Regen hatte sich mittlerweile in ein Schneegestöber verwandelt. Viele Unterbrechungen kennzeichneten die ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit. An Qualität nahm das Spielgeschehen nicht zu, dafür an Härte: Paul-Georges Ntep und Dennis Diekmeierkassierten innerhalb von zwei Minuten Gelb (59., 61.).

Erst in der 69. Minute folgten die ersten Highlights der zweiten 45 Minuten: Diekmeier lief mit nach vorne und feuerte von halbrechts ein knallhartes Brett auf das Wolfsburger Gehäuse, doch Casteels klärte souverän. Kurz darauf war der Belgier wieder gefragt und musste einen Versuch von Aaron Hunt nach Zuspiel von Arp entschärfen (71.) – Die Hansestädter waren nun klar am Zug und drückten auf das Tor der Niedersachsen. Doch auch die "Wölfe" gaben sich nicht geschlagen. Eine brandgefährliche Hereingabe von Daniel Didavi verpasste Mario Gomez im 5er nur ganz knapp (82.). Ntepzirkelte das Spielgerät drei Minuten später noch einmal an den langen Pfosten, auch diesmal kam Gomez zu spät (85.).

Der VfL bleibt mit diesem Ergebnis auf Platz 11 in der Tabelle und empfängt am kommenden Dienstag (18.30) den Tabellenzweiten RB Leipzig.

Zahlen und Fakten


Hamburger SV:Mathenia - Diekmeier, K. Papadopoulos, Mavraj, Douglas Santos - Jung, Walace (78. Ekdal) - Ito (60. Waldschmidt), Hunt, Kostic - Arp (83. Hahn)Trainer: Markus Gisdol

VfL Wolfsburg:Casteels - Verhaegh, Uduokhai, Brooks, William - Guilavogui, Arnold - Origi (57. Ntep), Didavi (90. Osimhen), Malli (78. Gerhardt) - Gomez Trainer: Martin Schmidt

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