Verherrlichung einer Straftat: Hannover-Ultras verurteilt

von Frank Vollmer


Das Banner wurde im Spiel gegen den VfL Wolfsburg entrollt. Symbolfoto: Vollmer
Das Banner wurde im Spiel gegen den VfL Wolfsburg entrollt. Symbolfoto: Vollmer | Foto: Vollmer



Hannover. Drei Anhänger von Hannover 96 wurden wegen Verherrlichung einer Straftat zu teils empfindlichen Geldstrafen verurteilt, weil sie im Bundesligaheimspiel gegen den VfL Wolfsburg ein Banner mit einer Anspielung auf den Messerangriff einer Minderjährigen auf einen Bundespolizisten gezeigt hatten.

Von den Stadionkameras gefilmt


Die drei jungen Männer von den Stadionkameras dabei gefilmt worden, wie sie das Banner in den Block gebracht, es dort entrollt und es dann mehrere Minuten lang gemeinsam mit anderen in die Höhe gehalten hatten. Darauf war zu lesen "We love Teens" und ACAB ("all cops are bastards"). Auch eine Faust mit einem blutigen Messer war dort abgebildet. Die Angeklagten hatten während des Prozesses zwar zugegeben, das Plakat entrollt zu haben, ließen jedoch verkünden, sie hätten nicht gewusst, was darauf abgebildet war.

"Geschmacklos und menschenverachtend"


Amtsrichterin Susanne Lotz befand die drei Fußballfans für schuldig, Anfang März 2016 mit ihrem Banner den Messerangriff der Schülerin Safia S. auf einen Bundespolizisten für gut befunden zu haben. "Das ist für mich nicht nur geschmacklos, das ist menschenverachtend", begründete die Richterin ihr Urteil.

Einer der Angeklagten wurde zu 100 Tagessätzen je 35 Euro verurteilt, die Strafen der anderen beiden Angeklagten fiel höher aus, weil in den Urteilsspruch bereits verhängte Geldstrafen aus anderen Verfahren mit eingerechnet wurden. So muss der zweite Angeklagte 120 Tagessätze zu je 20 Euro, der dritte 200 Tagessätze von je 70 Euro bezahlen. Die Verteidiger der Angeklagten hatten jeweils Freisprüche für ihre Mandanten gefordert.


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