Vit zur neuen Ausländerregelung: "Gefahr für den Nachwuchs"

von Jens Bartels


Radek Vit hat Bedenken hinsichtlich der neuen Regeln. Foto: Jens Bartels/Archiv
Radek Vit hat Bedenken hinsichtlich der neuen Regeln. Foto: Jens Bartels/Archiv | Foto: Jens Bartels



Soltau/Salzgitter. Am vergangenen Wochenende hat Ligenleiter Götz Neumann eine Ergänzung der Durchführungsbestimmungen an die Vereine der Regionalliga Nord versendet. Dort geht es um die Änderung der Ausländerregelung. regionalSport.de sprach mit Radek Vit, dem Trainer der Salzgitter Icefighters.

Ein bayrischer Verein hatte geklagt


Hintergrund der Veränderung ist ein Rechtsstreit des EV Berchtesgaden mit dem Bayrischen Eishockeyverband (BEV). Der bayrische Bezirksligist pochte im vergangenen Jahr vor Gericht auf die freie Wahl des Arbeitsplatzes in Europa. Der BEV musste daraufhin seine Beschränkung für Ausländer aufheben, zumindest sofern sie aus der Europäischen Union stammen. Diese besagte bis dahin, dass lediglich zwei ausländische Spieler pro Mannschaft erlaubt sind.

NEV schließt sich Urteil an


Nun hat sich ein Verein, der am Spielbetrieb des NEV teilnimmt auf dieses Urteil berufen. Daraufhin änderte auch der niedersächsische Verband seine Regeln.Ab sofortheißt es in einem Zusatz des Artikels Senioren 11.8.1 und 11.8.2: „Kontingentpflichtige EU-Ausländer sind davon ausgenommen, für sie gilt keine Beschränkung.“ Auch der Artikel Senioren 11.17 zur Nachwuchsförderung, wonach pro eingesetztem ausländischen Spieler zwei U23 Spieler mit eingesetzt werden müssen, wurde ergänzt. Hier heißt es nun: "außer kontingentpflichtige EU-Angehörige."

"Ich fand die U23-Regelung gut"


Radek Vit, Trainer des Regionalligisten aus Salzgitter, hat Bedenken: "Ich fand diese Regelung mit den U23-Spielern gut, denn die mussten auch spielen. Nun kann es in die falsche Richtung gehen, wennes Vereine übertreiben und junge Spieler weniger Eiszeit bekommen. Das wäre eine Gefahr für den Nachwuchs."Ein Wettrüsten befürchtet der 42-Jährige, der stets im Kampf um mehr Eiszeiten für Nachwuchs-Eishockeyspieler engagiert ist, in der vierthöchsten deutschen Spielklasse nicht, da die Budgets zu gering sind. Allerdings "kann es passieren dass sich einzelne Vereine finanziell übernehmen."

Folgen für die Zukunft?


Welches Folgen dieses Urteil in Zukunft haben wird, ist noch unklar. In der Fan-Szene wird bereits heiß diskutiert. Letztendlich haben die Verbände geltendes EU-Recht umgesetzt. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Regelung beispielsweise auch in der Oberliga durchsetzt. Dort könnte die Veränderung die Schere zwischen den finanziell starken und schwachen Teams immer weiter auseinander driften lassen.


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